Gregor Olbrich

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ehrengrab von Gregor Olbrich am Stammersdorfer Ortsfriedhof

Gregor Olbrich (* 9. Mai 1877; † 15. Juli 1926 in Stammersdorf) war ein österreichischer sozialdemokratischer Kommunalpolitiker und Bürgermeister von Stammersdorf.

Leben

Gregor Olbrich wurde am 9. Mai 1877 in eine nordmährische Bauernfamilie geboren. Im Alter von 14 Jahren zog er nach Wien, wo er zunächst bei der Bahn in Stadlau und anschließend 23 Jahre lang bei der Firma Siemens & Schuckert arbeitete. 1910 übersiedelte Olbrich nach Stammersdorf. Bereits 1912 übernahm er die Funktion des Ortsparteiobmannes der Sozialdemokratischen Partei, die er bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister 1924 innehatte. Nach dem politischen Umbruch 1918 wurde Olbrich in den Gemeinderat von Stammersdorf entsandt. Dort setzte er sich vor allem in der schwierigen Nachkriegszeit für die Belange der Gemeinde und ihrer größtenteils arbeitslosen Bevölkerung ein. Unter seiner Führung wurde ein Elektrizitätswerk errichtet und die Gemeinde vollständig elektrifiziert. Er initiierte den Bau einer Bürgerschule und eines Kinderspielplatzes, sowie den Straßenausbau. Außerdem plante er den Bau einer Siedlung mit zehn Einfamilienhäusern, deren Fertigstellung er jedoch nicht mehr erlebte.[1] Am 15. Juli 1926 starb Gregor Olbrich im Alter von 49 Jahren an den Folgen einer Gehirnblutung.[2] Zuvor war er wegen plötzlich auftretender starker Kopfschmerzen in das Allgemeine Krankenhaus in im 9. Wiener Gemeindebezirk eingeliefert worden.

Würdigung

Sein Begräbnis am 15. Juli 1926 war von einer außergewöhnlich hohen Beteiligung geprägt. Die Aufbahrung erfolgte im Sitzungssaal des Gemeinderates von Stammersdorf. Zahlreiche Delegationen aus umliegenden Gemeinden sowie Vertreter politischer Organisationen und Vereine nahmen an der Trauerfeier teil.[3] Die Gemeinde Stammersdorf ehrte ihn mit einem Ehrengrab auf dem Stammersdorfer Ortsfriedhof.

Am 21. Juni 1961 wurde eine Verkehrsfläche in der Katastralgemeinde Stammersdorf im 21. Wiener Gemeindebezirk nach ihm benannt, allerdings unter der irrtümlichen Schreibweise „Gregor-Ulbrich-Gasse“.

Literatur

Weblinks


Einzelnachweise

  1. EIn Trauertag in Stammersdorf. In: Arbeiter-Zeitung, 17. Juli 1926, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  2.  Magistrat der Stadt Wien (Hrsg.): Verzeichnis der Verstorbenen Wien. Wien 1926 (https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/4296959?query=olbrich%20stammersdorf).
  3. Das Leichenbegängnis des Genossen Olbrich. In: Arbeiter-Zeitung, 18. Juli 1926, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze