Heimo (Ministeriale)

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Heimo (* im 9. Jahrhundert; † vermutlich im 9. Jahrhundert) war ein Ministeriale[A 1] des Karolinger-Königs König Arnulf († 899). Er gilt als der erste namentlich genannte Ministeriale in einem der heutigen österreichischen Bundesländer.

Herkunft und Familie

Heimos Herkunft ist nicht eindeutig gesichert. Gewöhnlich wird vermutet, dass er ein Sohn des Grafen Witigowo war und zum höheren Adel zählte. Verheiratet war er mit einer Frau mit Namen Miltrud (Mildrut).[1]

Leben

Heimo gehörte mit den Grafen Iring, Erich, Rodhart, Epo, Konrad und dem Truchsess (dapifer) Isangram zu den Ministerialen (ministerialis) von König Arnulf. In einem Diplom, das allerdings in der Forschung heute als eine Fälschung gilt, wird er als königlicher Mundschenk (poticularius) tituliert. 888 verlieh König Arnulf Heimo die erbliche Gerichtsbarkeit auf seinem Eigengut im Grunzwitigau als Lehen, dies unter der Auflage, mit seinen Leuten dort eine befestigte Anlage (urbs) zu erbauen. Den Standort dieser Anlage sollte Markgraf Aribo († nach 909) bestimmen, der zu dieser Zeit mit dem Grenzschutz in der "Ostmark" betraut war. Etwa zur selben Zeit schenkte König Arnulf außerdem Heimos Ehefrau Miltrud neun königliche Hufen und 15 Hörige im Saalfeldgau (an der Saalach "als freies Eigen".[1]

Die Anlage, die Heimo mit seinen Leuten erbauen ließ, war ein Wehrbau in Grunzwiti (heute Grünz bei Obritzberg), der später (ca. 1100-1297) der Familie der Kuenringer gehörte. Sie war namensgebend für den Grunzwitigau, wo später besonders das Stift Salzburg reichen Grundbesitz hatte.

Literatur

  • Wilhelm F. Kroupa: Studien zur Ministerialität in Österreich. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1980, S. 11ff.

Weblinks

  • Urkunde, Österreichisches Staatsarchiv

Einzelnachweise

  1. Hochspringen nach: 1,0 1,1 vgl. Wilhelm F. Kroupa: Studien zur Ministerialität in Österreich, 1980, S. 12

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.