Hofele

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Hofele (hofle) ist eine Handlungsempfehlung im oberdeutschen Sprachraum, vor allem im bayrischen, schwäbischen Raum und in Vorarlberg sowie der Ostschweiz und Liechtenstein.

Bedeutung

Hofele (hofle) hat die Bedeutung, an etwas oder mit etwas langsam, bedächtig, sachte, vorsichtig heranzugehen. Beispiele:

  • … gang a klä hofele damit um, des isch ausglieha (geh damit vorsichtig um, die Sache ist ausgeliehen);
  • hofele, ganz hofele, mir hand kon Sträß (langsam, ganz langsam, wir haben keinen Stress).
  • hofele dua (Gemütlichkeit walten lassen, Dinge behutsam und entspannt angehen);
  • sei hofele (sei anständig).[1][2][3]

Herkunft

Das Wort hat sich aus dem Begriff „höfisch“ entwickelt, das die Lebensart am frühneuzeitlichen Hof bezeichnete (ähnlich das Wort höflich. Bei Hofe bewegte man sich, so die Vorstellung, langsam, sachte, behutsam und begenete sich mit Höflichkeit.

Hofele, hofle ist zu unterscheiden vom schweizerischen höfeln, womit schöntun, schmeicheln, den Hof machen, ein Speichellecker etc. gemeint ist.[4]

Familienname

Der Familienname Hofele bezeichnet daher einen Menschen mit höfischen Umgangsformen bzw. mit einer langsamen, bedächtigen Lebensart.

Entsprechungen in anderen Dialekträumen

Im ostösterreichischen Raum, vor allem in Wien, wird für das Langsame und Gemächliche der Ausdruck Pomali verwendet. Er stammt aus dem tschechischen Wort Pomalu.[5][6]

Einzelnachweise

  1. Hofele, Webseite: boari.de, abgerufen am 16. Februar 2025.
  2. Hofale, hofele, hofle; hofrecht, Webseite: pressreader.com, abgerufen am 16. Februar 2025.
  3. So hòmmér gschwätzt, Webseite: markdorf-marketing.de, abgerufen am 16. Februar 2025.
  4. höfeln, Webseite: duden.de, angerufen a 16. Februar 2025.
  5. Pomali im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  6. pomali immer mit der Ruhe! langsam! auf Ostarrichi.org abgerufen am 16. Februar 2025