Huppmannmühle (Baden)
Die Huppmannmühle auch Rollettmühle, Feldmühle (1312, bis 1520) sowie Weißböckmühle (1520-1880) genannt, befand sich heute auf dem Areal Wörthgasse Nr. 26 in Baden. Ihre erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1312 zurück, die Grundherrschaft war Rauheneck. Die Mühle brannte 1886 ab, nur ein Nebengebäude überlebte leicht beschädigt den Brand und wurde 1927 demoliert.
Chronik
Bis ins 19. Jahrhundert reichte das verbaute Gebiet im Westen der Stadt Baden bis zum Ende der heutigen Antonsgasse. Danach gab es nur Wiesen und Felder. Inmitten dieser Felder befand sich schon im Mittelalter eine Mühle, die aus diesem Grund „Feldmühle“ genannt wurde. Neben ihrem offiziellen Namen wurde die Mühle auch nach dem jeweiligen Besitzer benannt. Mitglieder der Familie Weispek besaßen den Betrieb von 1520 über hundert Jahre bis 1624, weshalb sich der Mühlenname „Weißböckmühle“ etablierte. Anders als bei anderen Mühlen und Bauwerken in der damaligen Landesfürstlichen Stadt Baden wurde die „Feldmühle“ 1683 weitgehend nicht durch den Türkensturm zerstört und es kam auch zu keinen Verschleppungen und Morden. 1692 arbeitete Friedrich Wopper als Bestandsmüller auf der „Feldmühle“, der vor 1699 vom Müllermeister Johannes Trapp abgelöst wurde. Zwischen 1704 und 1713 ist der Müllermeister Rauter als Besitzer der Mühle verzeichnet, dessen Gattin Johanna Theresia eine Wohltäterin in Baden war. Im Jahr 1772 erwarb Lorenz Rollett I.[1] die „Feldmühle“ die nach seinem Tod 1778 von seinem gleichnamigen Sohn Lorenz Rollett II.[2] bis 1811weitergeführt wurde. Danach übernahm dessen Sohn Josef Rollett[3] die Mühle und verstarb nach nur einem Jahr anno 1812. Infolge heiratete seine Ehefrau und nunmehrige Witwe Anna geb. Zeiner den aus Weißenfeld in Bayern stammenden Johann Huppmann, der die nunmehrige „Rollettmühle“ weiterführte. Huppmann war sehr rührig, er wurde später Badener Gemeinderat und Innungsvorstand der Badener Müllergenossenschaft. Ab nun sprach man im Volksmund von der „Huppmannmühle“, die zu dieser Zeit schon drei Mahlgänge hatte. Die Zufahrt zu Mühle war damals als „Rollett-Gasse“ bekannt. Nun wurde die Gasse mit der Doppelallee in „Huppmanngasse“ umbenannt. Die Mühle wurde als Kunstmühle betrieben. Mit ihren drei unterschlächtigen Mühlräder konnte das geringe Gefälle von 1,26 m relativ gut genutzt werden. Das Innere der Mühle wurde renoviert und man konnte gleichzeitig verschiedene Getreidesorten gleichzeitig vermahlen. Es wurde hauptsächlich Mais aus Ungarn, aber auch Gerste vermahlen. Die Jahresleistung der Mühle belief sich auf 320 Tonnen Mahlgut pro Jahr. Anno 1886 zerstörte ein Großfeuer die komplette Mühle. Durch den Tod Josef II. Rollett im Jahre 1888 wurde an einen Wiederaufbau der Mühle nicht mehr gedacht. Die Reste der Mühle wurden dann 1927 demoliert, 1935 erlosch das Wasserrecht.
Mühlenbesitzer
Literatur
- Kurt Drescher: Die ehemaligen Badener Mühlen. - Baden 1990 (Online)
- Rudolf Maurer: .... zu besserer erkanntnus.., Hausnamen, Hauszeichen und Adressangaben im alten Baden - Katalogblätter des Rolletmuseums Nr. 5, S. 23 - ISBN 978-3-901951-05-3 (Online)
- Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien,1997, Verlag Grasl, Baden, S. 57, ISBN 3-85098-236-X
Weblinks
Fotos zum Schlagwort Huppmann+Mühle in der Topothek der Gemeinde/Region Baden (Urheberrechte beachten)
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 Lorenz I. Rollett (1725-1768) Müllermeister in Baden und Mitglied er Müllerdynastei Rollett
- ↑ Hochspringen nach: 2,0 2,1 Lorenz II. Rollett (1751-1811) Müllermeister in Baden und Mitglied der Müllerdynastie Rollett
- ↑ Hochspringen nach: 3,0 3,1 Josef Rollett (1788-1812) Müllermeister in Baden und Mitglied der Müllerdynastie Rollett
- ↑ Josef Stephan Rollett (1812-1888) Müllermeister in Baden und Mitglied der Müllerdynastie Rollett
48.00724416.244584Koordinaten: 48° 0′ 26″ N, 16° 14′ 41″ O