Josef Köller (Propst)

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Josef Köller (* 29. März 1891 in Zemendorf; † 7. Mai 1975 in Eisenstadt) war ein österreichischer römisch-katholischer Theologe und Propst von Eisenstadt-Oberberg.

Leben

Josef Köller wurde am 29. März 1891 in dem burgenländischen Ort Zemendorf geboren und besuchte dort auch die Volksschule. Nach Absolvierung des Gymnasiums in Preßburg studierte er Theologie in Gran und in Wien, wo er 1918 im Fach Kirchengeschichte zum Doktor der Theologie promovierte. Nach seiner Pristerweihe am 14. Juli 1914 war er Kaplan in Tallos in der Diözese Gran. In den letzten Jahren des Ersten Weltkrieges war er Feldkurat. Nach Kriegsende kehrte er nach Tallos zurück, 1920 wurde er Kaplan in Tárdoskedd. Von 1925 bis 1928 war er Sekretär der Apostolischen Administration des Burgenlandes. 1928 wurde er Pfarrer in Kleinfrauenhaid und 1930 Dechant.

Nach dem Tod des Apostolischen Administrators Kardinal Friedrich Gustav Piffl im Jahr 1932 wurde er zum Provikar des neuen Administrators Kardinal Theodor Innitzer. 1934 wurde er zum Päpstlichen Hausprälaten, 1941 zum Apostolischen Protonotar und später zum Nationaldirektor des päpstlichen Missionswerkes in Österreich ernannt. Am 4. April 1941 wurde er zum Propst von Eisenstadt-Oberberg ernannt. In der sogenannten Propstei, dem einstigen Franziskanerkloster am Berg wurden einige Räume für die moderne Seelsorge adaptiert. Unter Propst Köller wurden die Bergkirche, die Gnadenkapelle und der Kalvarienberg erneuert, die ehemalige Beichkapelle als Kriegerkapelle umgestaltet. In der Gnadenkapelle wurden die Wände zum Teil mit künstlichem Marmor versehen. Nachdem die bisherigen Glocken für Kriegszwecke abgeliefert wurden, kaufte Propst Köller eine kleine Glocke für die Gnadenkapelle und zwei größere für die Haydnkirche.

Mit Kardinal Innitzer führte er Gespräche, die zunächst die Erhebung der Bergkirche Eisenstadt zur Bischofskirche ins Auge fassten. Es wurde zu jener Zeit auch über die Ernennung Köllers zum ersten Bischof der Diözese Eisenstadt spekuliert.

Josef Köller betreute die Eisenstädter Bergkirche bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1967. Sodann lebte er im Provinzhaus der Schwestern vom Göttlichen Erlöser in Eisenstadt. Er verstarb am 7. Mai 1975 in Eisenstadt.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1918: Geistliches Verdienstkreuz II. Klasse (verliehen von Kaiser Karl)
  • 1963: Ehrenkanonikus des Eisenstädter Domkapitels
  • Ehrenmitglied der Peisonia (nachmals: Austro-Peisonia)

Literatur

  • Gerhard (Baj) Hartmann: Josef Köller (1891–1975). In: Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biografisches Lexikon. Berlin 1983, S. 395.
  • Johann Kriegler: Politisches Handbuch des Burgenlandes. 1. Teil (1921–1938). Eisenstadt 1972, S. 190 f.
  • Prälat Dr. Köllers Abschied von der Probsteipfarre. In: Eisenstädter Kirchenzeitung, 17. September 1967, S. 10.
  • Prälat Dr. Köller gestorben. In: Eisenstädter Kirchenzeitung, 25. Mai 1975, S. 6.
  • Prälat Dr. Köller gestorben. In: Burgenländische Volkszeitung, 14. Mai 1975, S. 6.
  • Vor 10 Jahren starb Prälat Dr. Köller. In: Eisenstädter Kirchenzeitung, 19. Mai 1985, S. 5.

Weblinks