Josef Pachta

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
BW

Josef Pachta (*15. September 1902 in Wien; † 7. August 1993 ebenda) war ein österreichischer Postbeamter, Tennisplatzbetreiber und bedeutender Maler der „Naiven Malerei“

Leben

Der gebürtige Wiener erlernte nach seiner schulischen Grundausbildung den Beruf des Schriftsetzers, bevor er 1939 zur österreichischen Post wechselte. Einige Jahre zuvor, 1935, hatte er, gemeinsam mit seiner Frau Maria, eine Tennisanlage in Gersthof, einem Bezirksteil des Wiener Gemeindebezirks Währing, gepachtet, welche das Ehepaar zu einer der beliebtesten Anlagen von Wien machte.

Pachte musste am Zweiten Weltkrieg als Soldat teilnehmen und rückt im selben Jahr in die deutsche Wehrmacht ein. Gegen Ende des Krieges geriet er in französische Kriegsgefangenschaft. Um sich die Zeit zu vertreiben und seine Mitgefangenen zu belustigen, begann der Häftling Pachta lustige naive Bilder an die Barackenwände, auf Pappendeckel und Packpapier zu zeichnen. Nachdem er 1948, schon totgeglaubt, heimgekehrt war, arbeitete er wieder bei der Post und baute seine im Krieg ramponierte Tennisanlage wieder auf.

Auch fand Pachta Zeit, seine 1941 geborene Tochter Sonja für den Tennissport zu begeistern und trainierte sie so erfolgreich, dass sie schon mit 13 Jahren österreichische Tennis-Jugendmeisterin und mit 16 Jahren österreichische Staatsmeisterin wurde und diesen Titel durch 19 Jahre verteidigen konnte. In dieser Zeit begleitete er sie zu all ihren Tournieren, war Manager, Coach und Vertrauensperson in Personalunion, was zur Folge hatte, dass Pachta 1960 infolge Ausübung zweier Berufe einen Herzinfarkt erlitt. Da auch seine Frau im Juni dieses Jahres verstarb, musste er auch seinen geliebten Tennisplatz schließen. Nachdem er in Pension gegangen war, begann er zum Zeitvertreib wieder zu malen. Anfangs verschenkte er seine Bilder an Freunde und Bekannte. Mit der Zeit fanden seine Werke immer mehr Beachtung und Anerkennung, sodass er diese auch gerne gekauft wurden.

Josef Pachta’s Bilder behandelten drei Themenkreise: Idylle, Genreszenen und Satiren. In den Idyllen tönt es wie von Wienerliedern, die Genreszenen zeigen genau beobachtetes Leben und in den oft vielfigurigen Satiren ist etwas von Nestroy`scher Angriffslust zu spüren. Josef Pachta’s Bilder behandelten drei Themenkreise: Idylle, Genreszenen und Satiren. In den Idyllen tönt es wie von Wienerliedern, die Genreszenen zeigen genau beobachtetes Leben und in den oft vielfigurigen Satiren ist etwas von Nestroy`scher Angriffslust zu spüren.

Josef Reiterits: Ausstellung über Maler Sepp Pachta - Mein Bezirk

Ende der 1960er Jahre stellte Pachta mit Erfolg in der Galerie „Autodidakt“ aus. In den Folgejahren fanden mehrere Einzelausstellungen in Krefeld, Amsterdam, Hamburg, Aachen, München, Berlin, Mailand, Padua, Modena, Zagreb und sogar in Chicago statt. Im Kollektiv der „Naiven“ zählte er schon sehr bald zu den namhaften Vertretern dieses Genres. Pachta zählte nicht nur zu den fleißigen Malern, sein Werk umfasste an die 600 Bilder, sondern schrieb auch Hörspiele für den österreichischen Rundfunk, entwarf Bühnenstücke und illustrierte Kinderbücher.

Josef Pachta verstarb im August 1993 in Wien und wurde im Grab seiner Frau am Wiener Südwestfriedhof zur letzten Ruhe bestattet[1][2].

Literatur

Einzelnachweise

  1. Josef Pachta in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at Friedhof Südwest Gruppe: 17, Reihe:1 A, Nummer:20
  2. Find a Grave. Abgerufen am 27. Juli 2025.

Weblinks

  • Fotos zum Schlagwort Pachta in der Topothek der Gemeinde/Region Baden (Urheberrechte beachten)
  • Artnet > Webseite