Josef Stangl
Josef Stangl (* 2. Oktober 1911 in Vitis; † 14. März 1966 in Frankenfels) war ein katholischer Priester und langjähriger Pfarrer in Frankenfels von 1946 bis 1966.
Neben der Arbeit als Seelsorger wirkte er auch als Widerstandskämpfer und am Aufbau der Pfarre Frankenfels.
Leben
Josef Stangl stammte aus Vitis, seine Eltern waren der Landwirt Johann Stangl (* 15. Juli 1876) und Anna Stangl, geborene Löffler (* 13. Juli 1870). Er absolvierte das Stiftsgymnasium Seitenstetten und im Anschluss das Priesterseminar St. Pölten und erhielt 1936 dort seine Priesterweihe, wo er kurze Zeit als Kaplan tätig war.
Ab 1. September 1939 war Stangl zuerst Provisor und am 1. Jänner 1940 Pfarrer in Großau bei Raabs und musste als Gegner der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft nach der Verhaftung durch die Gestapo über vier Jahre im Konzentrationslager Dachau bei München verbringen. Auslöser war sein aufrechtes Verhalten gegenüber Verleumdungen und Behördenschikanen und seine Weigerung, die Kirchenglocken zu läuten, als die Deutsche Wehrmacht 1940 im Zuge des Westfeldzuges in Paris einmarschierte. In der Diözese St. Pölten wurden insgesamt drei Priester verhaftet. In der Häftlingsbibliothek setzte er sich für das geistige und seelische Wohl seiner Leidensgefährten ein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er, von seinen Schikanen gesundheitlich geschwächt, als Pfarrer in Frankenfels von 1946 bis zu seinem Tod 1966, wo er geistlich und auch weltlich das Gemeindeleben prägte. Zu seinen Tätigkeiten zählen der Neubau des Pfarrhofes und des Pfarrheimes, die Innen- und Außengeneralsanierung der Pfarrkirche, die Erneuerung des Friedhofes und anderes.
Würdigungen
- 2011: Benennung des Platzes vor dem Kriegerdenkmal in Frankenfels auf den Namen Pfarrer-Stangl-Platz
- 2011: Errichtung einer Gedenktafel in Großau bei Raabs
Literatur
- Bernhard Gamsjäger und Ernst Langthaler (Hrsg.): Das Frankenfelser Buch, Frankenfels 1997.
- Stadtgemeinde Raabs an der Thaya: Raabser Nachrichten, 41. Jahrgang, 3. Ausgabe, Herbst 2011, Seite 11.
- Pfarre Vitis: Taufbuch 1898-1912, Folio 217.