Karl Engelhart

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Karl Engelhart (* 10. Dezember 1882 in Gloggnitz; † 21. Februar 1964 in Wien[1]) war im Brotberuf Beamter und daneben Textdichter, Komponist.

Leben

Karl Engelhart, der Sohn des Mühlenbesitzers Karl Engelhart und Maria geborene Oberdorfer[2], maturierte im Jahr 1903 am Theresianum in Wien und nach begann nach einem Jus-Studium, das er 1909 abschloss, in der k.k. Statthalterei in Niederösterreich, wo er seinen Dienst sowohl in Wien als auch bei den Bezirkshauptmannschaften in Neunkirchen und Horn versah. Von 1914 bis 1922 war er der BH in Bruck an der Leitha, wo er 1917 als Vorstand der Barackenverwaltung des Flüchtlingslagers Bruck tätig war, und bis 1926 der BH Neunkirchen zugeteilt.

In den Jahren 1926 bis 1929 war er als Bezirkshauptmann von Mistelbach und von 1929 bis 1935 vom Bezirk Floridsdorf-Umgebung. Aufgrund seiner Betätigung als Illegaler Nationalsozialist verlor er 1935 seinen Posten. Da seine Verfehlungen aber nicht so gravierend bewertet wurden, wurde er in das Referat 7 „Soziale Verwaltung und Elektrizitätswerke“ des Landesamts I versetzt.

Nach dem Anschluss im Jahr 1938 stieg er dafür schnell zum kommissarischen Stellvertreter des Regierungsdirektors des Gaus Niederdonau auf. Nach eigenen Aussagen fiel er dort jedoch wegen Unterstützung verfolgter Kollegen duch die NS-Behörden in Ungnade und fungierte fortan nur mehr als Referatsleiter in der Statthalterei.

Kurz nach Kriegsende kam er in Untersuchungshaft, wurde aber von dieser Krankheitsbedingt schon nach wenigen Monaten wieder freigelassen. In diesem Fall war gar nicht seine NS-Vergangenheit der Grund, sondern ein Verfahren gegen seine Frau und den Söhnen, die einen jüdischen Mieter in ihrem Mödlinger Miethaus bei der Gestapo denunziert haben sollen, um in aus dem Haus zu bringen.Engelhart wurde erst 1947 aufgrund neuerer Erkenntnisse über seine Vergangenheit beim Volksgericht - NSDAP Mitglied war er ab 1942 - angeklagt. Über den Ausgang des Verfahrens ist nichts bekannt.

Musikalisch war Zeit seines Lebens als Komponist aktiv, die auch teilweise in der Zwischenkriegszeit im Rundfunk zu hören waren. So schrieb er beispielsweise den NÖ Landesfeuerwehrmarsch. Im Ostmark Sängerbund war er Anfang der 1930er Bundesvorstandstellvertreter und nach dem Krieg Vorstand des österreichischen Komponistenbundes.

Seine Texte, die er als Textdichter schuf wurden unter anderem von Adolf Kirchl, Viktor Keldorfer oder Hans Wagner-Schönkirch vertont.

Engelhart starb 1964 in Wien, Mariahilf und wurde am Friedhof bestattet (Grabnr. 19/II).[3]

Auszeichnungen

  • Ehrenbürger in einigen niederösterreichischen Gemeinden, wie in Hennersdorf (Bezirk Mödling)
  • Oberregierungsrat und folgend Hofrat
  • Berufstitel Professor

Literatur

Einzelnachweise

  1. Taufbuch der Pfarre Gloggnitz auf matricula online
  2. Taufbuch der Pfarre Gloggnitz auf matricula online
  3. Karl Engelhart in der Verstorbenensuche am Friedhof Mödling

Weblinks