Karl Ochsner (Unternehmer, 1974)
Karl ‚Kari‘ Ochsner (* 23. August 1974 in Wien) ist ein österreichischer Unternehmer. Seit November 2023 ist er Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich.
Leben
Karl Ochsner, der Sohn des gleichnamigen Vater Karl Ochsner, begann nach Abschluss des Realgymnasiums im Jahr 1994 ein Jusstudium in Salzburg, 1997 absolvierte er die erste Diplomprüfung, schloss das Studium aber nicht ab. Im Anschluss leistete er den Grundwehrdienst, um von 1998 bis 2000 Marketing in München zu studieren. Ab 2000 machte er eine General Management Ausbildung u. a. in St. Gallen. Nach verschiedenen beruflichen Stationen wurde Ochsner 2008 zum Geschäftsführer des Familienbetriebs Ochsner Wärmepumpen.[1] Am 21. November 2023 wurde er zum Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich ernannt.
Von 2018 bis 2020 saß Ochsner im Aufsichtsrat der ÖBB, auch wurde er vom damaligen Infrastrukturminister Norbert Hofer als Eigentümervertreter der Republik Österreich nominiert. Seit 2019 ist er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der ÖBAG.[2] Ochsner meldete sich in der Vergangenheit u. a. im Rahmen von TV-Debatten und Zeitungsinterviews zu wirtschafts- und umweltpolitischen Themen in der Öffentlichkeit zu Wort.
Er war 2016 Trauzeuge von Heinz-Christian Strache bei dessen Heirat mit Philippa Beck.[3]
Politische Positionen
Im Kontext der Verhandlungen zur Bildung einer Regierungskoalition in Österreich im Frühjahr 2025 äußerte Ochsner, FPÖ-Obmann Herbert Kickl sei als Bundeskanzler „nicht geeignet“, er habe ursprünglich eine Koalition der ÖVP mit der SPÖ und den Neos gegenüber einer der ÖVP mit der FPÖ bevorzugt. Die Regierungsverhandlungen der ÖVP mit der SPÖ und den Neos seien allerdings vor allem wegen innerparteilichen Konflikten der SPÖ und „linkslinken Thesen“ des SPÖ-Obmanns Andreas Babler gescheitert. Darum habe er eine schwarzblaue Koalition einer längeren regierungslosen Zeit vorgezogen, das „industriepolitische Verhandlungsergebnis“ von Schwarz-Blau, etwa keine neuen Steuern und die steuerliche Entlastung von Arbeit, sei „durchwegs vernünftig“ gewesen. Es sei „bedauerlich und fahrlässig, dass Blau-Schwarz an Postenvergaben gescheitert“ sei, die Industriellenvereinigung habe sich für ein Zustandekommen der Koalition eingesetzt.[4]
In einem ORF-Interview sprach sich Ochsner 2024 gegen Teilzeitarbeit bei jungen Männern, für steuerfreie Überstunden und „kontrollierte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt“ aus. Einige Wochen zuvor hatte er die Einführung einer 41-Stunden-Woche bei gleichbleibendem Einkommen gefordert.[5] Bei einem „Industrie-Gipfel“ in Linz 2024 forderten Ochsner, Stefan Pierer sowie Thomas Stelzer und Johanna Mikl-Leitner Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich, darunter die Senkung der Lohnnebenkosten und Energiekosten, den Abbau von Bürokratie sowie mehr „Leistungsbereitschaft“ und weniger „Umverteilung“.[6] Zuvor hatten Ochsner, Pierer und Mikl-Leitner in einer gemeinsamen Presseaussendung Steuerfreiheit für Überstunden gefordert.[7]
Auszeichnungen
- Entrepreneur Of The Year in Österreich 2020 (Kategorie Industrie & Technologie)
- Entrepreneur Of The Year in Österreich 2023 (Kategorie Nachhaltigkeit & Greentech)
Einzelnachweise
- ↑ Kari Ochsner. In: europaforum.at. Abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ Wirtschaft. Ochsner: Junge Männer in Teilzeit „belastend“. 18. Mai 2024, abgerufen am 15. Februar 2025.
- ↑ Wie der Industrielle und Strache-Trauzeuge Kari Ochsner das Klima retten will. 28. November 2023, abgerufen am 15. Februar 2025.
- ↑ Koalitionsgespräche. Bedauern über das Scheitern der FPÖ-ÖVP-Gespräche: Sind Österreichs Industriekapitäne alle auf Knill-Kurs? In: derstandard.at. 14. Februar 2015, abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ Wirtschaft. Ochsner: Junge Männer in Teilzeit „belastend“. 18. Mai 2024, abgerufen am 15. Februar 2025.
- ↑ Industrie warnt: „Es ist fünf nach zwölf für den Standort Österreich“. In: noen.at. 11. Oktober 2024, abgerufen am 17. Februar 2025.
- ↑ Mikl-Leitner und IV-Chefs fordern "komplette Streichung der Steuern auf Überstunden". In: kurier.at. 26. Mai 2024, abgerufen am 17. Februar 2025.