Konrad von Dannstadt

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Konrad von Dannstadt (* im 14. Jahrhundert; † im 14. oder 15. Jahrhundert, nach 1388 und vor 1402)[A 1] war in Wien ansässig und der Leibarzt von Herzog Leopold (III.) von Österreich ("Leopold dem Gerechten") († 1386). Später stand er im Dienst von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") († 1395). Von ihm hat sich zufällig ein ärztliches Attest erhalten.

Herkunft und Familie

Konrad von Dannstadt stammte aus der Gegend von Speyer. Um 1374 war er verheiratet.[1]

Leben

Konrad von Dannstadt, der vermutlich in Paris studiert hatte, war ursprünglich Geistlicher. Vor 1377 wird ein "mag. Conradus medicus dominorum ducum Austrie" in den Matriken der Wiener Universität genannt, mit dem er ident sein könnte.[1]

1371 wird Konrad von Dannstadt erstmals im Zusammenhang mit der Wahl von Koloman von Laa zum Propst des Augustiner Chorherren-Stiftes Klosterneuburg im Dienst von Herzog Leopold (III.) von Österreich genannt. 1374 war er in der Stadt Wien[A 2] ansässig und besaß dort ein Haus "am Alten Roßmarkt" (heute: Wien 1, Stock-im-Eisen-Platz)). Nach dem Tod von Herzog Leopold (III.) stand im Dienst von Herzog Albrecht (III.), als dessen "Bucharzt" er noch 1888 belegt ist.[1]

Erhalten hat sich von Konrad von Dannstadt ein ärztliches Attest vom Februar 1380, das in einem Notariatsinstrument beurkundet ist. Es betrifft eine Lepraschau, welche er gemeinsam mit zwei Kollegen an Peter Pirchfelder, einen Domherrn von St. Pölten, vornahm. Dabei gelangte er zu der Ansicht, dass keinerlei Anzeichen einer Krankheit vorliegen würden.[1]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 166

Anmerkungen

  1. Sterbedatum, vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 166
  2. Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich und gehörte zu dessen Landständen. Sie war unter der Herrschaft der Babenberger seit Herzog Heinrich (II.) ("Heinrich Jasomirgott") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.