Lebensretter – App

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LEBENSRETTER – Verein zur Unterstützung rascher Erstversorgung
Zweck: Softwareentwicklung
Vorsitz: Manuel Weinberger
Gründungsdatum: 2015
Sitz: Wien
ZVR 658271336 (BMI)
Stand: 2025
Website: https://www.lebensretter.at/

Die Lebensretter App wurde vom Verein "Lebensretter – Verein zur Unterstützung rascher Erstversorgung", kurz LEBENSRETTER, entwickelt und betrieben. Der Verein ist ein Österreichischer Verein, der sich dafür einsetzt, das schnelle Eintreffen von Ersthelfern im Falle eines Herz-Kreislaufstillstandes zu ermöglichen.[1] Um das Ziel zu erreichen, wurde die hier im weiteren beschriebene App konzipiert.

Geschichte und Gründung

Im Jahr 2014 entstand die Idee, eine App zur Verfügung zu stellen, mit der Rettungssanitäter und medizinisches Personal, das im Falle eines Herz-Kreislaufstillstandes in unmittelbarer Nähe helfen könnte, ausfindig gemacht und alarmiert werden kann. Nach Prüfung bereits am Markt vorhandener ähnlicher Apps, die aber alle technisch oder datenschutzrechtlich nicht zufriedenstellend waren, beschlossen die Vereinsgründer eine eigene App zu entwickeln und diese allen interessierten Organisationen zur Verfügung zu stellen. Den Anfang machte das Bundesland Wien, wo durch Unterstützung des damaligen 1. Landtagspräsidenten Harry Kopietz, die Wiener Rettung und die sogenannten "4 für Wien", bestehend aus Arbeiter Samariterbund, Wiener Rotes Kreuz , Johanniter Unfallhilfe und MALTESER Hospitaldienst Austria, für eine Kooperation gewonnen werden konnten.

Nach kurzer Zeit zeigte sich, dass die durch die Lebensretter-App alarmierten Ersthelfer in vielen Fällen einige Minuten vor den Rettungskräften vor Ort waren und mit der Reanimation beginnen konnten. Dadurch können lebenswichtige Minuten gewonnen und ein wichtiger Beitrag zum Überleben der verunfallten Person geleistet werden.

Nach und nach konnten die Kooperationspartner in Wien ausgeweitet werden. So sind inzwischen in Wien auch die Polizei, die Feuerwehr, der Verein PULS, die Medizinische Universität Wien,[2][3] die Sigmund-Freud Universität, der ÖHFH-Campus Wien[4], medizinisches Personal vom AKH, dem WIGEV, der Barmherzigen Brüder oder auch der ARBÖ und die MA67 Parkraumüberwachung als Partner in Wien mit zahlreichen ehrenamtlichen Lebensrettern bei der App registriert.[5]

Aktuell (Stand 2025) sind 11.151 Personen als mögliche Lebensretter in Wien registriert.

Lebensretter-App außerhalb von Wien

Um die App auch über ganz Österreich anbieten zu können, wurden vom Verein Lebensretter eine Sub-Lizenz der App an das Österreichische Rote Kreuz vergeben. Das ÖRK bietet diese App über seine "Team Österreich Lebensretter"-Plattform an und das System ist inzwischen in nahezu allen Bundesländern ausgerollt.

Seit kurzem ist die Nutzung der App auch über das Bayerische Rote Kreuz im Rahmen des "Team Bayern Lebensretter" möglich.[6] Der Verein ist darum bemüht, die Nutzung der App allen interessierten Personen beziehungsweise Notrufleitstellen zur Verfügung zu stellen.

Im Jahr 2025 haben nutzen über 40.000 Personen die Lebensretter-App über diverse Portale heruntergeladen.

Funktionsweise der App

Bei einem Notfall, der die Kriterien für einen Einsatz der Lebensretter erfüllt, werden durch die Notrufleitstelle, bei der der Notruf eingegangen ist, die Daten an die Lebensretter-App weitergeleitet. In weiterer Folge werden zunächst die ungefähren Ortskoordinaten des Einsatzortes an die Lebensretter-App auf das Smartphone der registrierten User gesendet.

Darauf greift die App auf die letztverfügbaren Ortungsdaten des Smartphones zu und berechnet (ausschließlich auf dem jeweiligen Smartphone und ohne jegliche Rückmeldung an die Rettungsleitstelle oder sonst jemanden), ob der Lebensretter aufgrund dieser Ortungsdaten für einen Einsatz in Frage komme. Ist das der Fall, wird die Lebensretter – App auf dem Smartphone zur Bekanntgabe der Einsatzbereitschaft aufgefordert. Erst wenn der potentielle Lebensretter die Einsatzbereitschaft aktiv bekanntgibt, werden die letztverfügbaren Ortungsdaten samt Einsatzbereitschaft an den Computer übermittelt, der die Einsätze zuteilt – erst dann und dadurch erfährt dieser den genauen Standort des Lebensretters. Die zwei sich dem Einsatzort am nächsten befindenden Lebensretter werden daraufhin alarmiert. Daraufhin wird der Lebensretter mittels Smartphone zum Einsatzort gelotst. Im Idealfall trifft er dort deutlich vor den Rettungskräften ein und beginnt mit der Reanimation. Sobald die Rettungskräfte eintreffen, übergibt der Lebensretter an diese. Nur Lebensretter, die einen Einsatz angenommen haben, werden während des Einsatzes zur Dokumentation geortet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ORF Beitrag vom 20. April 2017 – LEBENSRETTER. Abgerufen am 11. Juni 2025 (deutsch).
  2. Medizinischen Universität Wien: Lebensretter | MedUni Wien. Abgerufen am 11. Juni 2025 (deutsch).
  3. "Lebensretter"-App informiert Ersthelfer in der Nähe. Abgerufen am 11. Juni 2025 (österreichisches deutsch).
  4. LEBENSRETTER an der Med Uni Wien – ÖH Med Wien. Abgerufen am 11. Juni 2025 (deutsch).
  5. stroblm: Wien: Mit der Lebensretter-App im Notfall Ersthelfer werden. 2. Jänner 2019, abgerufen am 11. Juni 2025.
  6. Melde dich fürs TEAM Bayern - und werde Lebensretter! Abgerufen am 11. Juni 2025 (de-de).