Marchwart III. (Karantanien)

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karantanien um 990, wo Graf Marchwart (III.) Gebiete verwaltete

Graf Marchwart (III.) (* im 10. Jahrhundert; † im 10. Jahrhundert), auch Markwart, verwaltete im letzten Viertel des 10. Jahrhunderts ein Gebiet in der heutigen Weststeiermark. Er gilt als einer der Ahnherren der Familie der Eppensteiner, die später für längere Zeit über das Herzogtum Kärnten herrschte. Außérdem ist er einer der frühesten "Verwaltungsbeamten" des Mittelalters, die für das heutige EU-Land Österreich belegt sind, und über die etwas mehr als der Name bekannt ist.

Herkunft und Familie

Marchwarts Familie findet sich im Umfeld der liutpoldingischen Herzogsfamilie von Bayern. Verheiratet war er mit Hadamud aus der Familie der Ebersberger, die zu seiner Zeit zu den bedeutendsten bayrischen Adelsfamilien zählte. Sie war eine Enkelin von einem Ratold, der als Grenzgraf in Karantanien wirkte. Ihr Bruder Ulrich († um 1029), der mit Machwarts Schwester Richgard verheiratet war, und ihr Schwager Pabo († um 975) stiegen zu Markgrafen in der Krain auf.[1]

Marchwart war ein Verwandter von Adalbero von Eppenstein († um 1039), dem späteren Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona. Dass er dessen Vater war, wird in der Geschichtsforschung angenommen, konnte bisher aber nicht eindeutig belegt werden.[2]

Leben

Marchwart besaß Einfluss im Gebiet um Landshut. Außerdem war er im letzten Drittel des 10. Jahrhunderts Graf im Ennstal und um Judenburg sowie Graf an der mittleren Mur im alten Ostland ("in plaga orientali"). Nicht geklärt ist, ob er Einfluss um Leoben und im Mürztal hatte, wo ebenfalls Grafschaften im Frühmittelalter namentlich genannt sind. In der unteren Steiermark ist er als Nachbar eines Grafen Wilhelm belegt, dessen Familie eine ähnliche Machtposition wie die Familie der Eppensteiner auf dem Areal des heutigen Bundeslandes Kärnten aufbauen konnte. Er dürfte noch im 10. Jahrhundert verstorben sein.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl. dazu Karl Brunner: Herzogtümer und Marken, 1994, S. 139 und S. 142 (Stammtafel)
  2. vgl. dazu Karl Brunner: Herzogtümer und Marken, 1994, S. 141
  3. vgl. dazu Karl Brunner: Herzogtümer und Marken, 1994, S. 139
Wikipedia logo v3.svg
Zu diesem Artikel gibt es in den folgenden Sprachversionen der Wikipedia weitere Informationen:
BelarussischBulgarischKatalanischDeutschItalienischRussisch