Margaretha (Marusch) von Zelking

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Schloss Pottenbrunn, auf dem Margaretha von Zelking die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte, im Jahr 1672, nach einem Stich von Georg Matthaeus Vischer (1628-1696)

Margaretha von Zelking (* im 16. Jahrhundert; † im 17. Jahrhundert, um / nach 1642 und vor 1644), auch Marusch von Zelking, Marusch Grabnerin oder Margaretha von Grabner war eine Adelige des Herzogtums Österreich ob der Enns.

Herkunft und Familie

Margaretha von Zelking stammte aus einer Adelsfamilie, die im Mittelalter Besitzungen in den heutigen Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich besaß. Sie war eine Tochter von Karl von Zelking aus dessen Ehe mit Ursula von Prag.[1]

Margaretha von Zelking war seit 1594 mit Sebastian Grabner zu Rosenburg und Pottenbrunn († um 1613) verheiratet.[2] Kinder aus dieser Ehe sind nicht belegt.

Leben

Margaretha von Zelking wird erstmals um 1594 genannt, als innerhalb der Familie ihre Heirat zur Diskussion stand und Sebastian Grabner von Rosenberg um sie geworben hatte. Es scheint, dass vor allem ihre ältere Schwester Katharina und deren Ehemann Helmhard Jörger die Ehe mit Sebastian Grabner befürworteten, obwohl sie selbst einen anderen Bewerber bevorzugt hätte. Die Heirat fand, mit Margarethas ausdrücklicher Zustimmung, am 19. Juni 1594 im Landhaus in Wien statt.[3] Nachdem ihr Ehemann 1604 seine Herrschaft Rosenburg an Hans Jörger verkauft hatte, übersiedelte sie mit ihm nach Pottenbrunn, dass er als landesfürstliches Lehen besaß. Nach seinem Tod hatte sie hier ihren Witwensitz, den sie auch nicht aufgab, als ihr Stiefsohn Friedrich Christoph Grabner Pottenbrunn 1618 ebenfalls an die Familie Jörger verkaufte. Als diese Familie wenig später Kaiser Ferdinand II. ihre Huldigung verweigerte, wurde Schloss Pottenbrunn vorübergehend konfisziert. Erst 1622 erhielt es die Familie zurück. Auch in dieser Lage weigerte sich Margaretha von Zelking das Schloss zu verlassen.[4] Nach dem Aussterben der Zelkinger in "männlicher Linie", machte sie Erbansprüche geltend. Ihre Forderung, mit der Herrschaft Dürnstein belehnt zu werden, hatte jahrelange Prozesse mit ihrer Nichte Anna Apollonia von Zinzendorf zur Folge. 1642 erhielt sie auf ihr Ersuchen hin vom Gericht des Landesmarschalls einen Betrag aus der Verlassenschaft der Zelkinger ausbezahlt.[5]

Margeretha von Zelking dürfte nach den vorhandenen Akten eine ziemlich streitbare Dame gewesen sein. Unklar ist allerdings, ob dies mit ihrem persönlichen Charakter oder einer, vielleicht auch politisch bedingten, sozialen Notlage zusammenhing.

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016

Einzelnachweise

  1. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 450f.
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 451
  3. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 456f.
  4. vgl. Anton Harrer: Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 459
  5. vgl. Anton Harrer: Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 460