Marie Jahoda Preis für herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse

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Der Marie Jahoda Preis für herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse wird in Erinnerung an die Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907–2001) an Personen verliehen, die in ihrer Forschung das Verhältnis von Erwerbstätigkeit und Gesellschaft untersucht und neue Perspektiven auf soziale Teilhabe, Demokratie und Arbeitswelt entwickelt haben.

Marie Jahoda Preis

Der Preis wird seit 2022 von den sozialdemokratischen Bildungsorganisationen Österreichs verliehen und trägt Jahodas Erbe weiter, indem er wissenschaftliche und gesellschaftliche Beiträge im Geist von Humanismus, sozialer Gerechtigkeit und Aufklärung würdigt.

Preisträger

  • 2022 Lotte Bailyn, 1930 in Wien geborene Sozialpsychologin und Tochter von Marie Jahoda und Paul Lazarsfeld, wurde 2022 als erste Trägerin des Preises für ihre wegweisende Forschung zum Strukturwandel der Arbeitswelt ausgezeichnet, in der sie mit ihrer bereits 1993 formulierten „dualen Agenda“ die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben aufzeigte und damit zentrale Grundlagen moderner Work-Life-Balance-Konzepte schuf.[1]
  • 2023 Käthe Sasso wurde 2023 kurz vor ihrem 98. Geburtstag mit dem Preis ausgezeichnet, weil sie als Zeitzeugin und Widerstandskämpferin mit ihrem Humanismus sowie jahrzehntelangen Engagement für historische Aufklärung, Demokratie und antifaschistische Bildungsarbeit ein herausragendes Vorbild für Zivilcourage und Erinnerungskultur darstellt.[2][3]
  • 2024 Katja Sturm-Schnabl, wurde 2024 für ihr Lebenswerk geehrt, da sie als Historikerin, Literaturwissenschaftlerin und Zeitzeugin mit ihrer jahrzehntelangen wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Arbeit zu Erinnerungskultur, Nationalsozialismus und der slowenischen Minderheit sowie mit ihrem Einsatz für Demokratie, Minderheitenrechte und kulturellen Dialog maßgeblich zur historischen Bewusstseinsbildung und Verständigung zwischen Volksgruppen in Österreich beiträgt.[4][5][6]
  • 2025 Jean Ziegler, Schweizer Soziologe, Autor und ehemalige UNO-Sonderberichterstatter wurde für seine wissenschaftlichen Leistungen und sein jahrzehntelanges Engagement für soziale Gerechtigkeit und Solidarität ausgezeichnet, wobei sein kritisch-intellektuelles Wirken, mit dem er in zahlreichen Publikationen die Ursachen globaler Ungleichheit und Ausbeutung analysiert, als bedeutender Beitrag zu gesellschaftlicher Aufklärung und Humanität gewürdigt wurde.[7][8]

Einzelnachweise