Montfortbrücke

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(November 2022, links das Landesgericht Feldkirch)
Fahrtrichtung des Stadtteils Tisis bzw. nach Liechtenstein/Chur (2019)

Die Montfortbrücke ist ein Brückenbauwerk in der Stadt Feldkirch in Vorarlberg und ist eine wichtige Verkehrsverbindung innerhalb der Stadt Feldkirch und nach Liechtenstein.

Name

Der Name Montfortbrücke leitet sich vom Adelsgeschlecht der Montforter ab, die rund 200 Jahre Feldkirch beherrschten. Deren Wappen ist noch heute das Wappen der Stadt Feldkirch und das Landeswappen von Vorarlberg. Der früherer Name der Brücke, Franz-Josef-Brücke wurde vom Vornamen des ehemaligen Kaisers von Österreich-Ungarn, Franz Joseph I. abgeleitet.

Lage

Die Brücke überquert die Ill bei etwa Gewässerkilometer 7,27 auf ca. 455 m ü. A. (Fahrbahnhöhe) in etwa acht Meter über dem Bachbett. Auf der Brücke wechselt die querende Straße den Namen von Hirschgraben zu Schillerstraße und die Brücke befindet sich vor der ehemaligen Stadtmauer.

Das Stadtzentrum von Feldkirch ist von der Montfortbrücke rund 300 Meter in östlicher Richtung (Luftlinie) entfernt. In der Nähe der Brücke befinden sich mehrere denkmalgeschützte Gebäude. Auf der nordwestlichen Seite z. B. das Landesgericht, die Finanzlandesdirektion und oberhalb die historisch bedeutsame Heilig-Kreuz-Brücke. Auf der gegenüberliegenden Seite zum Stadtzentrum befindet sich der Wasserturm, der Pfauenschwanzturm (auch Diebsturm genannt) und etwas weiter weg der Katzenturm. Etwa 300 Meter unterhalb der Montfortbrücke in nordwestlicher Richtung befindet sich die als Kapfschlucht bezeichnete Engstelle der Ill mit links dem Margarethenkapf und rechts dem Veitskapf. Rund 300 Meter in südöstlicher Richtung (Flussaufwärts) das ehemalige Jesuitenkolleg Stella Matutina.

Geschichte

Im Franziszeischen Kataster, ein Liegenschaftskataster, der von 1810 bis 1870 erstellt wurde, und den Plänen von Alois Negrelli, ist die Montfortbrücke oder auch nur ein Weg in diesem Bereich zu Mitte des 19. Jahrhunderts noch nicht vorhanden. Oberhalb der heutigen Montfortbrücke befand sich damals bereits die Heilig-Kreuz-Brücke, welche die Aufgabe der Montfortbrücke als Brücke für den Hauptverkehrsweg Richtung Tisis/Liechtenstein/Chur über rund sechshundert Jahre inne hatte.

Eine erste Brücke wurde hier 1903/1904 errichtet und als Franz-Josef-Brücke bezeichnet. Zu Beginn der 1970er-Jahre wurde diese Brücke abgerissen und durch die leistungsfähigere Montfortbrücke ersetzt.[1] Die neu gebaute Montfortbrücke wurde am 9. Juni 1975 offiziell eingeweiht. Im August 2025 wird das Tragwerk der Montfortbrücke abgebrochen und vollständig neu gebaut, während die Widerlager teilweise erhalten blieben.[2]

Bauweise, Bautyp und Material

Brücke 1904 bis 1975

um 1970, Blickrichtung flussabwärts zur Kapfschlucht

Die früher hier befindliche Franz-Josef-Brücke war eine recht schmale flache Beton-Bogenbrücke, die in ähnlicher Ausrichtung verlief, wie die später erbaute Montfortbrücke. Die Brückenlast wurde von der Fahrbahnplatte in vertikale und horizontale Kräfte aufgeteilt, die von den Widerlagern (Fahrbahnträger) und den Kämpfern (Bogen) aufgenommen werden mussten und an den darunter liegenden Untergrund abgegeben wurden. Die Brücke diente dem Fahrzeugverkehr und dem Fußgängerverkehr.

Da die Franz-Josef-Brücke dem steigenden Verkehrsaufkommen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr genügte und auch im Hinblick auf den Hochwasserschutz nicht ausreichte, wurde sie bis 1975 durch die an dieser Stelle errichtete Montfortbrücke ersetzt. Von der Franz-Josef-Brücke ist heute noch ein Steher (von ursprünglich zwei) mit aufgesetzter rechteckiger Leuchte auf der nordwestlichen Seite (zum Landesgericht) erhalten.

Brücke 1975 bis 2025

Diese seither als Montfortbrücke bezeichnete an dieser Stelle bestehende Betonbrücke verläuft von Nordost nach Südwest. Sie wurde für den Durchzugsverkehr erbaut. Die Brücke ist rund 38 Meter lang und im Gesamten rund 17 Meter breit.[3]

Die in den frühen 1970er-Jahren errichtete Brücke ist dreispurig ausgeführt (zwei Hauptfahrbahnen eine Linksabbiegespur und zwei Fahrradstreifen sowie zwei Gehwege, diese Verkehrswege befinden sich alle etwa auf 455 m ü. A.) Das Brückentragwerk besteht im Wesentlichen aus einer durchgehenden Betonplatte, die auf den Widerlagern aufgelegt wurden. Die Brückenlast wird von der Fahrbahnplatte in vertikale und horizontale Kräfte aufgeteilt, die von den Widerlagern aufgenommen werden müssen und an den darunter liegenden Untergrund abgegeben werden. Die Brücke dient dem Fahrzeugverkehr und dem Fußgängerverkehr, wobei eigene Gehwege an der Brücke angelegt wurden.

Neubau 2025

Die neue Brücke muss zur Gewährleistung eines ausreichenden Durchflusses auch bei Hochwasser zwischen 0,9 und 1,4 Meter angehoben werden. Nach Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Fundierung der bisherigen Brücke samt der Widerlager erhalten werden kann und nur das Brückentragwerk in Form einer Stahlbetonverbundkonstruktion ersetzt werden muss sowie die Anpassung der zuführenden Straßen an die höhere Fahrbahn. Der Umbau/Neubau erfolgt ab März 2025 bis Ende 2026, wobei das Brückentragwerk auch verbreitert wird. Das alte Brückentragwerk wird ab etwa Ende August 2025 abgerissen und eine Behelfsbrücke erstellt.[4][5] [3][6][7][8][9]

Geologie

Die Brücke steht ziemlich genau auf der Grenze zwischen zwei geologischen Formationen. Unterhalb der Brücke (zur Kapfschlucht) befindet sich ein Einschub der Garschella-Formation. Oberhalb der Brücke befindet sich ein Schwemmfächer und Murenkegel. Südöstlich und Nordwestlich (Zu- bzw. Abfahrten) sind jeweils aus Grund- und Erdmoränen gebildete Schichten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Ulmer: Die geschichtlichen Straßennamen in Groß-Feldkirch, Feldkirch 1949, Haller Verlag.
  2. Manfred Bauer: Damals – Heute: Stadteinfahrt von Feldkirch 1975 völlig verändert, Webseite: vol.at vom 28. Jänner 2013.
  3. Hochspringen nach: 3,0 3,1 Baustart Ill Feldkirch, Aufweitung Kapfschlucht, Webseite: bml.gv.at, abgerufen am 9. Februar 2025.
  4. Neubau der Montfortbrücke FeldkirchWichtigste Verkehrsachse muss erneuert werden, Webseite: meinbezirk.at vom 27. November 2024.
  5. Hochwasserschutz an der Ill in Feldkirch wird weiter ausgebaut, Webseite: presse.vorarlberg.at vom 11. Juni 2022.
  6. Hochwasserschutz Feldkirch – Aufweitung Kapfschlucht und Montfortbrücke Neu, Webseite: wasserverbandill-walgau.at, abgerufen am 9. Februar 2025.
  7. Neue Montfortbrücke wird angehoben, Webseite: vorarlberg.orf.at vom 9. Februar 2025.
  8. Bauabschnitt Montfortbrücke neu, Webseite: feldkirch.at, abgerufen am 9. Februar 2025.
  9. Montfortbrücke neu startet, Webseite: feldkirch.at vom 26. November 2024.

47.2370749.593276313333Koordinaten: 47° 14′ 13″ N, 9° 35′ 36″ O