Ni-Una-Menos-Platz

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Der Ni-Una-Menos-Platz liegt im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund zwischen der Fluchtgasse und der Nußdorfer Straße. Er ist seit 2023 nach der lateinamerikanischen Bewegung Ni una menos (spanisch für „nicht eine weniger“) benannt.

Geschichte

Im März 2021 wurde in einer Trafik in der Nußdorfer Straße ein Femizid verübt, bei dem ein 47-Jähriger seine 35-jährige Ex-Partnerin anzündete, die nach einem Monat im Krankenhaus an ihren Verletzungen verstarb.[1] Der Täter wurde im Oktober 2021 zu lebenslanger Haft und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt.[2]

Die Ermordung der Frau löste große Solidarität und Anteilnahme im Grätzl aus. Hieraus entwickelte sich der Wunsch, einen Ort zu schaffen, der an die Gewalt gegen Frauen erinnert. Auf Initiative von zwei Bewohnerinnen des Bezirkes startete der österreichische Ableger der argentinischen Frauenrechtsbewegung Ni Una Menos am 3. Juni 2022 eine Petition mit dem Ziel, eine Umbenennung des Areals unweit des Tatortes zu erwirken.[3] Die hierfür nötigen 500 Unterschriften wurden gesammelt und der Bezirksvertretung vorgelegt, welche dem Vorhaben die Zustimmung erteilte. Am 24. November 2023, wurde das Areal um die Einmündung der Fluchtgasse in die Nußdorfer Straße im Beisein von der Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ) und weiteren engagierten Personen der Umgebung in Ni-Una-Menos-Platz umbenannt.[4] Seitdem ist dieser Ort eine Begegnungsstätte und ein öffentlicher Raum, der beispielsweise für feministische Kundgebungen genutzt wird.[5]

Skulptur

Skulptur von Andrew Rogers

An der Grünfläche im Zwickel, das den Platz bildet, befindet sich die Bronzeskulptur Flora Exemplar von Andrew Rogers. Sie sollte anlässlich des State of the World Forums dem Wunsch nach Frieden Ausdruck verleihen und wurde 1999 von der US-Botschafterin enthüllt.[6]

Adressen

Die Adressierungen der Anrainer wurden sowohl entlang der Fluchtgasse als auch an der Nußdorferstraße beibehalten, sodass es keine Adresse mit dem Ni-Una-Menos-Platz gibt. Dementsprechend scheint der Platz auch in zahlreichen Straßenverzeichnissen auf.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Trafikantin nach Brandanschlag in Wien verstorben. In: Der Standard. 5. April 2021, abgerufen am 28. Mai 2025 (deutsch).
  2. Nadine starb qualvoll: Angezündete Trafikantin – lebenslange Haft für Ex (47). In: meinbezirk.at. 1. Oktober 2021, abgerufen am 29. Mai 2025 (deutsch).
  3. numaustria: #NiUnaMenos #Alsergrund #Platz #Petition to the city of #Vienna #ErsteSchritte #Firststeps #PrimerosPasos. In: Ni Una Menos – Austria! NUM/A. 1. November 2022, abgerufen am 28. Mai 2025 (spanisch).
  4. Presse-Service: Archivmeldung: 16 Tage gegen Gewalt an Frauen*: Ni-Una-Menos-Platz am Alsergrund eröffnet. 24. November 2023, abgerufen am 28. Mai 2025 (deutsch).
  5. Redaktion Grüne Wien: Ni-Una-Menos-Platz: „Keine einzige Frau weniger!“ 22. November 2023, abgerufen am 28. Mai 2025 (deutsch).
  6. Eintrag im Kulturgüter-Stadtplan, per Daraufklicken kommt man zum Datenblatt

48.22314516.353466Koordinaten: 48° 13′ 23″ N, 16° 21′ 12″ O