Petrus Rumler

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Petrus Franz Rumler CRSA (19. November 1873 in Čermná in Tschechien; † 14. November 1940 in Wien) war ein österreichischer römisch-katholischer Priester und Chorherr des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg. Er engagierte sich besonders in der kirchlichen Seelsorge, Erwachsenenbildung sowie der frühen kirchlichen Medienarbeit.

Leben

Petrus Franz Rumler wurde am 19. November 1873 in Čermná (Böhmen) geboren. Am 28. August 1893 trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg ein und legte dort seine Profess als Chorherr ab. Die Priesterweihe empfing er am 24. Juli 1898.

Er war mehrere Jahre in der Seelsorge, unter anderem als Kaplan in Floridsdorf[1]. Ein von ihm getriebenes Projekt war die Errichtung der katholischen Volkslesehalle in der Brünner Straße 20, die im Juni 1910 eröffnet wurde und als Vereinslokal für Katholische Vereine und Bibliothek konzipiert wurde.[2] 1914 wurde Rumler zum Verwalter der neu errichteten Wohnhäuser des Stiftes in Donaufeld (Wien XXI.) bestellt. Diese Tätigkeit war eng mit sozialen und infrastrukturellen Herausforderungen der Stadterweiterung Wiens im frühen 20. Jahrhundert verbunden.

Später übernahm er die Funktion des Stiftshofmeisters in Wien, einer bedeutenden administrativen Position, die mit der Betreuung und Verwaltung der Wiener Dependancen des Stiftes Klosterneuburg verbunden war. Seine Verwaltungstätigkeit endete im Oktober 1939, kurz vor seinem Tod. Petrus Rumler verstarb am 14. November 1940 im Rekonvaleszentenheim der Confraternität Pötzleinsdorf und wurde am 18. November 1940 am Stammersdorfer Zentralfriedhof bestattet.[3]

Kirchliche Medienarbeit

Petrus Rumler gilt als einer der Pioniere katholischer Filmarbeit in Österreich. Bereits ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert setzte er Dia- und Filmvorführungen in der pastoralen Arbeit ein. Um 1910 organisierte er regelmäßige Pfarrkino-Veranstaltungen mit religiösem und bildungsbezogenem Inhalt. Diese Initiative stellte eine der frühesten Verbindungen von Kirche und visuellen Medien in Österreich dar.[4]

Wiener Lichtbilderei Gesellschaft m.b.H.

Ein bedeutendes Projekt in diesem Zusammenhang war die Gründung der Wiener Lichtbilderei Gesellschaft m.b.H. am 6. Mai 1919. Die Gesellschaft wurde von Petrus Rumler gemeinsam mit dem Apotheker Eduard Binder und dem Schriftsteller Raimund Fürlinger gegründet.[5] Sie wurde am 4. Juli 1919 im Handelsregister unter Geschäftszahl C 31/178 eingetragen.

Der Sitz der Gesellschaft befand sich in Wien 7., Neubaugasse 38. Ziel der Firma war die Produktion und der Vertrieb religiöser Lichtbildmedien, womit Rumler seine medienpädagogischen und seelsorgerischen Interessen weiter professionalisierte.

Die Firma bestand bis 1940 und wurde am 3. Juli 1940 von Amts wegen aus dem Handelsregister gelöscht.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wien. In: Correspondenz-Blatt für den Katholischen/katholischen Clerus Oesterreichs / Korrespondenzblatt für den Katholischen Klerus (Österreichs), 10. September 1898, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ckk
  2. Die Burg im Feindesland. In: Freiheit! / Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Oesterreichische Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichen Arbeiter- und Angestellten-Bewegung / Oesterreichische Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichen Arbeiter- und Angestellten-Bewegung. Stille Stunden, 25. Juni 1910, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/frh
  3. Memento. In: Wiener Diöcesanblatt / Wiener Diözesanblatt, Heft 20/1940, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrd
  4. Petrus Rumler. In: https://sacra.wiki/. Abgerufen am 12. Juli 2025.
  5. Aus der kleinen Kino-Ecke. In: Extrapost / Extrapost. Montags-Zeitung / Extrapost. Illustrirte Montags-Zeitung / Extrapost. Unparteiische Montags-Zeitung / Wiener Montags-Journal. Vorm(als) Extrapost. Unparteiische Montags-Zeitung / Wiener Montags-Journal. Unparteiische Zeitung / Wiener Montags-Presse. Vormals „Wiener Montags-Journal“ / Wiener Montags-Presse. Montagblatt für und über das Ausland / Wiener Fremden-Presse. Montags-Ausgabe: „Wiener Montags-Presse“ / Fremden-Presse / Der Nachmittag (mit Theaterprogrammen). Tagesausgabe der Fremden-Presse, 11. August 1919, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wmj