Radetzkykino

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In diesem Haus befand sich das Radetzkykino.

Das Radetzkykino war ein bedeutendes Lichtspieltheater im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße. Es befand an der Ecke Radetzkystraße 17/Ecke Löwengasse 10.

Geschichte

Das Radetzky-Kino wurde im Jahr 1908 gegründet und zählte damit zu den frühen Kinos Wiens. Die erste Konzession für den Kinobetrieb erhielten Karl Opawski und August Biczanka, die auch Eigentümer des Schönbrunner Schlosskinos waren. Biczanka war zudem als Mitbesitzer des Edison Kinos in Wien-Favoriten aktiv. Das Kino verfügte über einen länglichen Saal mit einer Größe von 5,70 mal 15 Metern.

In den ersten Betriebsjahren bot das Kino Platz für 132 Personen. Bis 1914 wurde die Kapazität auf 178 Sitzplätze erweitert und 1922 nochmals leicht auf 183 erhöht. Im Zuge technischer Modernisierungen wurde 1931 der Tonfilm eingeführt, was das Kino an den damaligen Stand der Kinotechnik anpasste. 1934 betrug das Fassungsvermögen wieder 178 Plätze.

Nach Opawski und Biczanka übernahm 1923 J. Müller die Leitung des Hauses. Ab spätestens 1939 wurde das Kino von Franz Krachbüchler betrieben, zuletzt von Mathilde Krachbüchler, die den Betrieb bis mindestens 1967 führte. Die Schließung des Radetzky-Kinos erfolgte schließlich am 1. April 1970.

Das Buffet wurde ab April 1932 von Heiß Karl betrieben.[1] Mit 1. Februar 1932 ist eine Gewerbeunternehmung für das Buffet des Radetzykino auf Cepicka Adele eingetragen worden.[2]

Trivia

  • 1917 wurde der Musikerin Anna Roth im Radetzkykino eine Meistergeige von damals 7000 Kronen gestohlen.[3]
  • Im Juni 1935 brach ein Feuer im Vorführraum aus, das jedoch rasch gelöscht werden konnte.[4]

Literatur

  •  Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934.. Turia & Kant, Wien 1992, ISBN 978-3-85132-029-9, S. 200.

Weblinks

Einzelnachweise

  1.  Amtsblatt der Stadt Wien. Wien 1929 (https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/1678416?query=radetzkykino).
  2.  Amtsblatt der Stadt Wien. Wien 1932 (https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/1682002?query=radetzkykino).
  3. Eine gestohlene Meistergeige. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 9. Jänner 1918, S. 28 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  4. Im Radetzkykino. In: Neue Eisenstädter Zeitung. Unparteiisches Wirtschaftsorgan für das Burgenland mit der Beilage: Burgenländischer Anzeiger für Handel und Gewerbe / Neue Eisenstädter Zeitung. Unparteiisches Wirtschaftsorgan für das Burgenland mit der Beilage: Burgenländischer Anzeiger für Handel, Gewerbe und Verkehr/Realitätenverkehr / Burgenländischer Anzeiger für Handel und Gewerbe. (Offizielles Organ der Burgenländischen Handel- und Gewerbegenossenschaften) / Burgenländischer Anzeiger für Handel und Gewerbe. (Offizielles Organ der Burgenländischen Handel- und Gewerbegenossenschaften) / Burgenländischer Anzeiger für Handel, Gewerbe und Verkehr/Realitätenverkehr, 2. Juni 1935, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ezg