Salvatormedaille

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Die Salvatormedaille war eine alte Wiener Auszeichnung, deren Ursprünge 16. Jahrhundert zurückgehen.

Bereits im Jahr 1575 wurde die Prägung eines "Rats-" oder "Verehrpfennigs" beschlossen, der als Auszeichnung an städtische Würdenträger anstatt der bisher üblichen Geschenke, die in Form von Geld, Pokalen, aber auch Lebensmittel übergeben wurden. Dies stellte auch eine gewisse Sparmaßnahme der Stadt dar.

Der älteste Prägestock stammte vom Siegelschneider Niklas Engl, zwei weitere wurden von Cornelius Glocknitz 1581 bezogen. Diese wiesen auf der Aversseite salvator und auf der Reversseite das Stadtwappen auf. Im Jahr 1663 wurde die Reversseite durch eine Südansicht der Stadt Wien mit darüber liegendem Stadtwappen durch den Münzmeister Andreas Getto getauscht. Das Stadtwappen wurde dann 1700 durch einen einköpfigen Adler ersetzt.

In der erste Hälfte des 18. Jahrhunderts findet sich erstmals die Bezeichnung Salvatorpfennig und Salvatordukaten. Der Goldpfennig mit einem definierten Gewicht hatte ein Stadtwappen eingeprägt.

Eine erste Silberne Salvatormedaille wurde mit einem Prägestock von Matthäus Donner (1704-1756) geprägt. Sie zeigte auf der Reversseite Danubius (auch Agaunus)[1] der Wien-Nymphe, dahinter die Stadtansicht darüber das Auge Gottes.

Maria Theresia ordnete 1749 an, dass die Salvatorpfennige, auch Ratswahldenkmünze nicht mehr jährlich sondern nur mehr alle zehn Jahre verteilt werden sollten.

Im Jahr 1793 regelte es Joseph II. wieder neu. So wird die Salvatormedaille als kommunale Auszeichnung nachgewiesenermaßen 1798 erstmals verliehen. Es wird in dem Zusammenhang auch von einem Silbernen Gnadenpfennig, oder auch von einer fünffachen Salvatormünze gesprochen.

Im Jahr 1846 findet man auf der Reversseite den Doppeladler. Auch drei Abstufungen, die einfache, die große und die doppelt große Salvatormedaille, werden genannt. In den Geschäftsordungen von 1850, 1890, 1893 und 1900 wird dem Gemeinderat das nicht näher definierte Recht zur Verleihung der Salvatormedaille eingeräumt.

Mitten im Ersten Weltkrieg beschloss der Wiener Gemeinderat die Vergabe einer Eisernen Salvatormedaille für verdienstvolles Wirken in der Kriegsfürsorge.

Die letzte Verleihung erfolgte am dei Mitglieder des Schweizer Hilfskomitees, auch wenn es danach zwischen 1934 und 1938 vereinzelt zu weiteren Verleihungen kam.

Literatur

  • Theodor Unger / Karl Schalk: Zur Geschichte der Wiener Rats- und Salvatorpfennige. In: Mittheilungen des Clubs der Münz- und Medaillenfreunde in Wien 7 (1986), S. 2 ff.
  • Josef Schwerdfeger: Die Salvatormedaille der Stadt Wien. In: Zeitschrift für Münz- und Medaillenkunde Band 1 (1905-1907), S. 177-190
  • Roman von Procházka: Österreichisches Ordenshandbuch. Große Ausgabe. Band 2: Alt-Österreich und Österreichisch-Ungarische Monarchie. München: Graf-Klenau-OHG 1979, S. 113
  • Rudolf Till: Die Wiener Salvatormedaille und das Schweizer Hilfskomitee. In: Wiener Geschichtsblätter 1/1. Hg. vom Verein für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946, S. 1 ff.

Einzelnachweise

  1. Funde im Wien-Fluss Ober St. Veit an der Wien vom März 2015 abgerufen am 10. Juli 2020

Weblinks