Simon Arnold Greve

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Simon Arnold Greve (geboren als Simon Goldschlager; 29. Juli 1890 in Wien — 3. April 1952 in Chicago), genannt Senia, war ein österreichischer Opernsänger und Gesangslehrer, der 1938 emigrieren musste.

Leben

Er wurde nach seinem Großvater mütterlicherseits, Simon Bernstein, der — kurz vor seiner Geburt — am 27. Mai 1890 verstarb, benannt. Seine Eltern waren Dr. Friedrich Goldschläger (1859-1923) und Ida Simonowna Bernstein-Greve (1866—1932). Er wurde Opernsänger der Stimmlage Bass und Gesangslehrer. 1914 war er am Stadttheater Teplitz-Schönau verpflichtet. Zumindest von 1917 bis 1919 gehörte er dem Ensemble der Volksoper Wien an, danach war er eine Spielzeit lang in Linz engagiert.[1] 1920 nahm er den Namen Greve an, der Name Goldschlager wurde später gestrichen.[2] Er trat auch als Senia Greve auf. Am 30. Juni 1920 heiratete er Maria Immaculata Martha Hussa (1893—1980), eine seiner Schülerinnen, die rasch eine beachtliche Karriere machte. Seine Frau war an der Wiener Staatsoper und an den Opernhäuser von Graz, Berlin, Hamburg und Düsseldorf engagiert. Sie gastierte weiters in Dresden, Den Haag, Barcelona und Köln, später auch in Chicago und an der New Yorker Met.

Der Sänger war von 1920 bis 1923 an der Grazer Oper verpflichtet, danach eine Spielzeit lang am Deutschen Theater Prag. Zu seinen Rollen in Prag zählten der König Heinrich im Lohengrin, der Fafner im Ring des Nibelungen, der Kardinal Brogni in Halévys Die Jüdin, die Titelpartie im Don Pasquale sowie der König in Schrekers Schatzgräber. Von 1926 bis 1928 war er gemeinsam mit seiner Frau am Stadttheater Hamburg engagiert. 1928 gastierte er als Titurel im Parsifal an der Waldoper von Zoppot.[1]

Aufgrund seiner jüdischen Abstammung sah er sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zur Emigration gezwungen. Seine Frau begleitete ihn. Das Ehepaar wanderte nach Amerika aus und traf sich mit anderen Familienmitgliedern in Chicago, Illinois. Sie arbeiteten ehrenamtlich an der dortigen Schubert-Musikschule, wo sie beide Gesang unterrichteten. Simon Arnold Greve gab auch Klavierstunden und begleitete die Schüler am Flügel. 1947 wurde in Chicago ein Komitee für den Wiederaufbau der Wiener Staatsoper gegründet, welches Spenden sammelte. Senia Greve und Maria Hussa-Greve wurden zu Vorsitzenden gewählt.[3]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kutsch/Riemens, 1829
  2. Greve, Senia Arnold, abgerufen am 16. Oktober 2025
  3. Rathauskorrespondenz Wien: Historischer Rückblick aus dem Jahr 1947, abgerufen am 16. Oktober 2025