Spätenbachalpe

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Die Alpe Hinterer Spätenbach im September 2020. Im Hintergrund der dominante Bocksberg
Wegen größerer Holzschlägerungsarbeiten am Berghang wurden im September 2020 Steinschlagschutznetzte installiert, um die Alpgebäude zu schützen

Alpe Spätenbach bzw. Spätenbachalpe (auch nur Spätenbach, Alpe Spätenbach bzw. Spätabachalp) bezeichnete ursprünglich zwei verschiedene Alpen: die Vordere (bzw. Untere) und die Hintere (bzw. Obere) Spätenbachalpe, die beide auf Gemeindegebiet von Dornbirn, Vorarlberg liegen. Die Hintere Spätenbachalpe ist heute noch ein Sömmerungsgebiet (Alm) mit Wirtschaftsgebäuden und sonstige Infrastruktur, während die Vordere Spätenbachalpe seit mehr als 200 Jahren nicht mehr als Alpe genutzt wird. Heute wird umgangssprachlich mit Ape Spätenbach bzw. Spätenbachalpe die Alpe Hinterer Spätenbach gemeint.

Alpe Hinterer Spätenbach

Lage, Infrastruktur und Ausdehnung

Die Alpe umfasst um das Alpgebäude Weidefläche von etwa 40 ha und liegt auf rund 842 m ü. A. (Alpgebäude). Zur Alpe führt ein nicht öffentlicher Güterweg, der von der Ebniterstraße abzweigt, die östlich rund 470 Meter Luftlinie entfernt ist. Die Gemeindegrenze von Hohenems ist im Westen rund 400 Meter Luftlinie vom Alpgebäude entfernt. Nordwestlich, rund 1000 m Luftlinie entfernt, ragt die Staufenspitze (1465 m ü. A.) empor. Der Bocksberg (1461 m ü. A.) ist im Süden rund 1400 Meter entfernt und sehr dominant sichtbar. Rund 400 Meter Luftlinie östlich der Alpe mündet der Spätenbach in die Ebniterach/Dornbirner Ach ein. Der Staufensee ist nordöstlich 1300 Meter Luftlinie entfernt, das Alploch rund 800 Meter. Unterhalb und oberhalb der Alpe Hinterer Spätenbach liegen regional wichtige Biotope.

Geschichte

Die Alpe Hinterer Spätenbach oder auch "Mötzen Vorsäss" genannte Alpe gehörte zu den Herrschaftsalpen der Hohenemser Grafen, obwohl diese auf Dornbirner Gemeindegebiet lag. Am 20. September 1719 erwarb das Kloster Thalbach in Bregenz um 150 Gulden den "Oberen Spätenbach" (früher "Brema"). Dies war jener Teil der Alpe, der innerhalb der Emser Grafschaft lag.

Die Alpe Hinterer Spätenbach war lange Zeit ein ganzjährig bewohnter Hof und keine Alpe. Wann und durch wen der Hof erbaut wurde, ist nicht überliefert. Gemäß Brandchronik der Freiwilligen Feuerwehr Dornbirn brannte am 2. Jänner 1908 ein Heustadel in der Alpe Spätenbach.[1][2]

Im September 2018 wurde in der Nähe der Alpe Hinterer Spätenbach Knochenteile eine 26-jährigen Frau gefunden, die seit dem 5. März 2018 in Lustenau abgängig war. Weitere Knochen wurden aufgefunden. Ob und inwieweit ein Unfall vorliegt, konnte bis heute nicht geklärt werden.[3][4][5]

Wandern

Die Alpe Hinterer Spätenbach ist einfach vom Bocksberg / Alpe Schuttannen sowie von der Ebniterstraße zu erreichen.

Alpe Vorderer Spätenbach

Die Alpe Vorderer Spätenbach wird auch als Alpe Unterer Spätenbach bzw. die hier befindlichen Weiden wurden dann auch als In der Alp oder Thomas Michilis Alp bezeichnet.

Lage, Infrastruktur und Ausdehnung

Die ehemalige Alpe bzw. Vorsäss Vorderer Spätenbach in der Parzelle Micheltomas liegt auf etwa 707 m ü. A. (ehemaliges Alpgebäude) Welt-Icon47.3804039.77148 Die genaue Ausdehnung dieser ehemaligen Alpe ist nicht mehr bekannt. Heute umfasst das gerodete Gebiet (Weidenutzfläche) noch eine Fläche von rund 13 ha.

Geschichte

Die Alpe wurde 1530 an die Dornbirner Linie der Grafen von Ems übereignet. 1778 wurde diese versteigert. Bewohner der Bergparzellen Salzmann und Fussenegg aus Dornbirn, die sogenannten "Löchlar", traten als Käufer auf. Die Alpe Vorderer Spätenbach (Alpe Unterer Spätenbach) wird bereits seit 1811 nicht mehr im Kataster als Alpe bzw. als Maiensäss geführt.[6]

Literatur

  • Entwicklung der Alpwirtschaft am Dornbirner First - Der First im Wandel der Zeit Dornbirn, 2002 S.150 bis 154.

Weblinks

 Spätenbachalpe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Brandchronik der FF Dornbirn - 1901-1912, Dornbirn Lexikon.
  2. Martin Wohlgenannt: Hinterer und Oberer Spätenbach 842 m ü.M., Dornbirn Lexikon.
  3. Weitere Knochenteile von vermisster Vorarlbergerin (26) gefunden, Webseite: oe24.at vom 6. Dezember 2018.
  4. Fall Gloria A.: Wie gelangte sie zum Spätenbach?, Webseite: vol.at vom 13. November 2018.
  5. Leichenteile von vermisster Vorarlbergerin (26) gefunden, Webseite: oe24.at vom 3. November 2018.
  6. Martin Wohlgenant: Vorderer Spätenbach 707 m ü.M., Dornbirn Lexikon.

47.3712919.766839Koordinaten: 47° 22′ 17″ N, 9° 46′ 1″ O