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Es gibt keine gesicherte Quelle, aus der ermittelt werden kann, wann der jüdische Friedhof tatsächlich angelegt worden ist. Der infrage kommende Zeitraum reicht von 1877 bis 1910. Gesichert ist jedoch, dass die evangelische Gemeinde A.B. den jüdischen Oberwartern einen Teil ihres Friedhofes zur Verfügung stellte, damit sie dort ihre Toten bestatten konnten. Die Historikerin Ursula Mindler hat die Grabsteine des Friedhofes katalogisiert und festgestellt, dass die älteste Inschrift aus dem Jahr 1896 stammt. Der Stein erinnert an Jakob Kornfeind, der am 9. Juli 1896 verstorben war. Der jüngsten Grabstein stammt aus dem Jahr 1950. Es ist jener von Hermine Glaser, die am 13. Oktober 1950 verstarb. Die Inschrift auf dem Stein erinnert auch an ihren 1943 im Shanghaier Exil verstorbenen Mann Moritz. | Es gibt keine gesicherte Quelle, aus der ermittelt werden kann, wann der jüdische Friedhof tatsächlich angelegt worden ist. Der infrage kommende Zeitraum reicht von 1877 bis 1910. Gesichert ist jedoch, dass die evangelische Gemeinde A.B. den jüdischen Oberwartern einen Teil ihres Friedhofes zur Verfügung stellte, damit sie dort ihre Toten bestatten konnten. Die Historikerin Ursula Mindler hat die Grabsteine des Friedhofes katalogisiert und festgestellt, dass die älteste Inschrift aus dem Jahr 1896 stammt. Der Stein erinnert an Jakob Kornfeind, der am 9. Juli 1896 verstorben war. Der jüngsten Grabstein stammt aus dem Jahr 1950. Es ist jener von Hermine Glaser, die am 13. Oktober 1950 verstarb. Die Inschrift auf dem Stein erinnert auch an ihren 1943 im Shanghaier Exil verstorbenen Mann Moritz. | ||
<ref name="mindler6276">Ursula Mindler: ''Die jüdische Gemeinde von Oberwart/Felsöör'', edition lex liszt, Oberwart 2013, Seite 62 und 76</ref> | <ref name="mindler6276">Ursula Mindler: ''Die jüdische Gemeinde von Oberwart/Felsöör'', edition lex liszt, Oberwart 2013, Seite 62 und 76</ref> | ||
Heute sind noch 32 Grabstellen festzustellen, wobei bei drei Gräbern der Grabstein fehlt. Bei zwei weiteren Grabstellen gibt es nur noch einen Sockelrest bzw. einen Stein mit einer schwer leserlichen Inschrift. Ein weiterer Stein erinnert an die in Großpetersdorf verstorbenen und in Oberwart begrabenen jüdischen Bewohnern. Die restlichen 26 Grabsteine weisen unterschiedliche Verwitterungsgrade auf. Ungewöhnlich an den Beschriftungen ist, dass sie entgegen der sonst üblichen jüdischen Praxis nur auf der Vorderseite beschriftet sind. Während in den anderen burgenländischen Gemeinden die Grabsteine ausschließlich [[w:Hebräische Sprache|hebräisch]] beschriftet sind, wurden die Oberwarter Steine meist zweisprachig (19 hebräisch/deutsch, 5 hebräisch/ungarisch, einer ausschließlich deutsch). Zwölf Inschriften, darunter auch die fünf ungarischen, stammen aus der Zeit vor 1920. Hermines Glaser deutsch beschrifteter Stein wurde als einziger nach dem 2. Weltkrieg aufgestellt, die restlichen stammen aus der Zeit zwischen 1920 und 1936.<ref name="mindler6276">Ursula Mindler: ''Die jüdische Gemeinde von Oberwart/Felsöör'', edition lex liszt, Oberwart 2013, Seite 62 und 76</ref> | |||
Der Friedhof ist die einzige Einrichtung der ehemaligen Kultusgemeinde Oberwart, die weitgehend in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben ist. | |||
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