Jüdische Gemeinde Neufeld an der Leitha: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte der jüdischen Gemeinde ==
== Geschichte der jüdischen Gemeinde ==
=== Entstehung der Gemeinde ===
[[Datei:Block Nádasdy 1656.jpg|miniatur|mini||Franz III. Graf Nádasdy um 1656]]
[[Datei:Block Nádasdy 1656.jpg|miniatur|mini||Franz III. Graf Nádasdy um 1656]]
Die älteste Nennung des Dorfes unter der Bezeichnung ''Das Neüfeldt'', die heute noch eine [[w:Rodungsname|Riedenbezeichnung]] ist, fand sich im [[Hornstein|Hornsteiner]] Grundbuch von 1624.<ref>Familienarchiv Esterházy, Prot. 683, Hornsteiner Grundbuch von 1624, Folio 399.</ref>
Die älteste Nennung des Dorfes unter der Bezeichnung ''Das Neüfeldt'', die heute noch eine [[w:Rodungsname|Riedenbezeichnung]] ist, fand sich im [[Hornstein|Hornsteiner]] Grundbuch von 1624.<ref>Familienarchiv Esterházy, Prot. 683, Hornsteiner Grundbuch von 1624, Folio 399.</ref>
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Die Gründung der Gemeinde ging auf [[w:Franz III. Nádasdy|Franz III. Graf Nádasdy]] zurück, der ab dem 26. September 1647 einen Beschluss des [[w:Reichstag (Ungarn)|Ungarischen Reichstages]] umsetzte. Der Reichstag hatte zuvor in [[w:Bratislava|Pressburg]] die Rückkehr der [[w:Grafschaft|Grafschaft]] Hornstein zum [[w:Königreich Ungarn|Königreich Ungarn]] beschlossen. Nádasdy vertrieb daraufhin mit seinen [[w:Söldner|Söldnern]] den [[w:Reichsfreiherr|Reichsfreiherrn]] [[Rudolf von Stotzingen]]. 1648 wurde Nádasdy vom einem ungarischen Gericht gegen eine Zahlung von 150.000 [[w:Gulden|Gulden]] an Rudolf von Stotzingen die Herrschaft zugesprochen.  
Die Gründung der Gemeinde ging auf [[w:Franz III. Nádasdy|Franz III. Graf Nádasdy]] zurück, der ab dem 26. September 1647 einen Beschluss des [[w:Reichstag (Ungarn)|Ungarischen Reichstages]] umsetzte. Der Reichstag hatte zuvor in [[w:Bratislava|Pressburg]] die Rückkehr der [[w:Grafschaft|Grafschaft]] Hornstein zum [[w:Königreich Ungarn|Königreich Ungarn]] beschlossen. Nádasdy vertrieb daraufhin mit seinen [[w:Söldner|Söldnern]] den [[w:Reichsfreiherr|Reichsfreiherrn]] [[Rudolf von Stotzingen]]. 1648 wurde Nádasdy vom einem ungarischen Gericht gegen eine Zahlung von 150.000 [[w:Gulden|Gulden]] an Rudolf von Stotzingen die Herrschaft zugesprochen.  


Nachdem der Ungarische Reichstag in [[Bratislava|Pressburg]] die Rückkehr der [[Grafschaft]] Hornstein zum [[Königreich Ungarn]] beschlossen hatte, ließ [[Franz III. Nádasdy|Franz III. Graf Nádasdy]] ab dem 26. September 1647 den [[Reichsfreiherr]]n Rudolf von Stotzingen von seinen [[Söldner]]n vertreiben. Ein ungarisches Gericht sprach Franz III. am 3. Juni 1648 die Herrschaft gegen eine Zahlung von 150.000 [[Gulden]] zu, den Betrag erhielt Rudolf von Stotzingen 1650.
Bereits 1647/1648 dürften auf dem Neufelder Hotter 3 Häuser gestanden sein: ''Denn so ist zwischen Hornstain und Ebenfurth ein Dorf gestanden, so man aniezo im Werkh wieder zu stiften, gestalten dass bereiths 3 Heüser wider erbauet worden''<ref>[[w:Ungarisches Staatsarchiv|Ungarisches Staatsarchiv]], Familienarchiv Esterházy, Fürstliche Linie, Rep. 11, Fasc. A Nr. 6, Uet, C87/25</ref>


Bereits 1647/1648 sollen am Neufelder Hotter 3 Häuser bestanden haben: ''Denn so ist zwischen Hornstain und Ebenfurth ein Dorf gestanden, so man aniezo im Werkh wieder zu stiften, gestalten dass bereiths 3 Heüser wider erbauet worden''<ref>[[Ungarisches Staatsarchiv]], Familienarchiv Esterházy, Fürstliche Linie, Rep. 11, Fasc. A Nr. 6, Uet, C87/25</ref> Der Hornsteiner Grundherr Graf Franz III. Nádasdy legte die heutige Siedlung Neufeld auf einer Herrschaftsbreite ([[Gemarkung]] des zur Wüstung verkommenen Ortes Ungerdorf) an. Das früheste Neufeld bestand aus einem [[Römische Militärlager|Kastell]], einem bäuerlichen Teil und einem Judenstadtl und war als Schmal[[angerdorf]] ausgeführt. Als erste urkundliche Erwähnung gilt der 1. März 1651, in einem Ab- und Ausgabenrechnungsbuch der Fürstlich Esterházyschen Grundherrschaft wird für Neufeld dieses Datum als Beginn einer Weinausschankgenehmigung genannt.<ref>Fürstlich Esterházysches Archiv Forchtenstein, Amtsprotokolle, Protokoll 6822</ref> Die Besiedlung ist mit Sicherheit früher anzunehmen, weil für den 1. März 1651 Richter (~Bürgermeister) und Geschworene (~Gemeinderäte) als bestehend angeführt werden.<ref>Absenger Albert Gernot, Chronik Neufeld III, Neufeld 2007, S. 20.</ref>
Der neue Hornsteiner Grundherr Graf Franz III. Nádasdy legte die heutige Siedlung Neufeld in einem Bereich an, in dem es eine Siedlung namens ''Ungerdorf'' gegeben hatte, die zu einer [[w:Wüstung|Wüstung]] verkam. Dieses frühe Neufeld setzte sich aus den Überresten eines [[w:Römische Militärlager|Kastells]], einem bäuerlichen Teil und einem Judenstadtl und war als Schmal[[angerdorf]] ausgeführt.  
 
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Als erste urkundliche Erwähnung gilt der 1. März 1651, in einem Ab- und Ausgabenrechnungsbuch der Fürstlich Esterházyschen Grundherrschaft wird für Neufeld dieses Datum als Beginn einer Weinausschankgenehmigung genannt.<ref>Fürstlich Esterházysches Archiv Forchtenstein, Amtsprotokolle, Protokoll 6822</ref> Die Besiedlung ist mit Sicherheit früher anzunehmen, weil für den 1. März 1651 Richter (~Bürgermeister) und Geschworene (~Gemeinderäte) als bestehend angeführt werden.<ref>Absenger Albert Gernot, Chronik Neufeld III, Neufeld 2007, S. 20.</ref>


1653–1655 erfolgt die Übergabe der Häuser an portugiesische [[Juden]]. Bei einer Feststellung der bäuerlichen Anwesen in Neufeld 1656 wurden 17 ältere und 10 jüngere Häuser bzw. Hofstätten gezählt.
1653–1655 erfolgt die Übergabe der Häuser an portugiesische [[Juden]]. Bei einer Feststellung der bäuerlichen Anwesen in Neufeld 1656 wurden 17 ältere und 10 jüngere Häuser bzw. Hofstätten gezählt.
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