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===Spiel 15. März 1932 Ö - Schweiz=== | ===Spiel 15. März 1932 Ö - Schweiz=== | ||
*Schiedsrichter: Beginn: 10.30 Uhr | *Schiedsrichter: Beginn: 10.30 Uhr | ||
*Team Ö NM: Tor: Karl Oerdögh (PSK), Verteidiger: | *Team Ö NM: Tor: Karl Oerdögh (PSK), Verteidiger: Hans von Trauttenberg (WEV), Dietrichstein (WEV), 1. Sturm: Walter Sell (WEV), Hans Ertl (PSK), Friedrich Demmer (WEV), 2. Sturm: Hans Tatzer (PSK), Josef Göbl WEV), Karl Kirchberger (WEV), nicht eingesetzt: Reinhold Egger (KAC), Walter Brück, (Berlin), Otto Amenth (IEV), | ||
*Team Schweiz : Tor: Eberle, Verteidiger | *Team Schweiz : Tor: Eberle, Verteidiger: Hug, Meerkämper, Stürmer: Geromini, Meng, Catttini, Torriani, Morosani, | ||
* | *Das Spiel zwischen Ö und der Schweiz endete mit 2:2(1-0,1-1,0-1) Toren. Dieses Spiel war nach Aussagen Dritter eines der schönsten Eishockeyspiele, die bisher stattfanden. Die Angriffe wurden blitzschnell gefahren. In der 5. Minute konnte Hans Tatzer den Führungstreffer einschießen. Die Österreicher sind jetz überlegen. Im zweiten Drittel ist es Josef Göbl, der einen weiteren Treffer ins Tor bringt, nachdem er mit von Trauttenberg durchgebrochen war. Die Schweizer werden jetzt stärker. Torriani war in der linken Ecke und brachte die Scheibe zur Mitte, wo sie Geromini an den Stock bekam und die Scheibe ins österreichische Tor zum Anschlusstreffer sprang. Im letzten Drittel schoss Torriani den Tormann Oerdögh an, wobei die Scheibe abprallte. Cattini bekam die Scheibe und schoss sie ins Tor. Die Österreicher versuchen mit aller Kraft noch einen weiteren Treffer zu erzielen, es gelingt ihnen aber nicht. | ||
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===Spiel 16. März 1932 Ö - Deutschland === | ===Spiel 16. März 1932 Ö - Deutschland === | ||
*Schiedsrichter: Loicq, Belgien Beginn: | *Schiedsrichter: Loicq, Belgien Beginn: | ||
*Team Ö NM: Tor: Karl Oerdögh (PSK), Verteidiger: Hans von Trauttenberg (WEV), Dietrichstein (WEV), Stürmer: Friedrich Demmer (WEV), Josef Göbl WEV), Hans Tatzer (PSK), | *Team Ö NM: Tor: Karl Oerdögh (PSK), Verteidiger: Hans von Trauttenberg (WEV), Dietrichstein (WEV), Stürmer: Friedrich Demmer (WEV), Josef Göbl WEV), Hans Tatzer (PSK), Walter Brück (Berlin), Hans Ertl (PSK), Walter Sell (WEV), Nicht im Spiel dabei: Otto Amenth (IEV), Karl Kirchberger (WEV), Reinhold Egger (KAC), | ||
Walter | *Team Deutsches Reich: Tor: G. Ball, Verteidiger: Römer, Schröttle, Stürmer: Ball, Jaenecke, Strobl, | ||
*Team Deutsches Reich: Tor: G. Ball, Verteidiger: | *Heute spielt Waltr Brück statt Karl Kirchberger. Das Spiel zwischen Ö und Deutschland endete 1:1(0-0,0-1,1-0) unentschieden. Beide Mannschaften zeigen ein schnelles Spiel. Im zweiten Drittel kann der Deutsche Strob in der 10. Minute den Führungstreffer einschießen. Im letzten Drittel machen Hans Tatzer und Hans Ertl einen schnellen Vorstoß, geben die Scheibe an Friedrich Demmer, der dann einschießt. | ||
*Heute spielt Karl Kirchberger | |||
*Spiele 16.3.32 nachrichtlich: | *Spiele 16.3.32 nachrichtlich: | ||
:Schweden - Rumänien 4:0(2-0,1-0,1-0) | :Schweden - Rumänien 4:0(2-0,1-0,1-0) | ||
:Frankreich - Lettland 1:0(1-0,0-0,0-0) | :Frankreich - Lettland 1:0(1-0,0-0,0-0) | ||
*'''Probleme mit den Ergebnissen der Vorrunde''' | |||
:Österreich hatte bei der Auslosung der Spiele wohl die schlimmstmögliche Gruppe erwischt. Die starken Mannschaften des Deutschen Reiches und von der Schweiz spielten hier. Nun machte auch das Ergebnis der Spiele Pprobleme. Alle drei Mannschaften hatten 2:2 Punkte, bei den Toren hatten Österreich und die Schweiz jeweils 3:3 und das Deutsche Reich 2:2. Somit ergibt sich bei der Umrechnung der Tore eine 1. als Quotient bei Österreich und der Schweiz. Nach den Bestimmungen hätte die Mannschaft des Deutschen Reiches ausscheiden müssen, da sie weniger Tore hatte. Man verwies auf die Bestimmungen und argumentierte, dass alle drei Mannschaften ein gleiches Ergebnis hätten und weiterkommen müssten. '''Hier wurde mit Rücksicht auf den Gastgeber eine falsche Entscheidung getroffen und das Ausscheiden der Mannschaft des Deutschen Reiches vorgebeugt.''' In den beiden anderen Gruppen waren die ersten beiden Mannschaften Schweden und Großbritannien, sowie Tschechoslowakei und Frankreich. Man war im Kongreß aber der Meinung, das nur Schweden den drei Mannschaften aus der A-Gruppe ebenbürtig ist. Mit sieben Mannschaften konnte man aber im gesteckten Zeitrahmen die Meisterschaften nich durchführen. Eine Verlängerung des Turniers war nicht möglich, da der Sportpalast sofort eine Anschlussveranstaltung hatte. Außerdem hätte es Urlaubsschwierigkeiten bei den Spielern gegeben. Es gab jetzt den Vorschlag, die Zweitplazierten der Gruppen B und C ein Ausscheidungspiel machen zu lassen, was aber dem Beschluss zu Beginn der Spiele nicht entsprach, wonach alle Zweiten ins Finale kommen sollten. Dieser Vorschlag wurde wieder verworfen, da nach dem Zeitplan die Mannschaft des Siegers aus der Qualifikation zwei Spiele an einem Tag hätte austragen müssen. Daraufhin erklärten Frankreich und England ihren Verzicht auf die Teilnahme am Finale. Sie spielen jetzt in der Trostrunde um die Plätze. Es muss beiden Ländern hoch angerechnet werden, mit welchem Sportsgeist sie zur Lösung des Problemes beigetragen haben. Da die Mannschaften, die bereits gegeneinander gespielt hatten, diese nicht noch einmal austragen müssen, haben nun Österreich, Deutsches Reich und die Schweiz nur noch je zwei Spiele gegen Schweden und die Tschechoslowakei vor sich. Dazu kommt das Spiel Schweden gegen die Tschechoslowakei. Die Schweden beschweren sich, dass sie nunmehr ein Spiel mehr als die anderen auszutragen hätten. Mit dem Hinweis, dass diese bei den letzten Meisterschaften zweimal auch bei Österreich so war, wird dieser Einwand verworfen. '''Österreich ist im Finale dabei'''. | |||
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===Spiel 17. März 1932 Ö - Tschechoslowakei=== | ===Spiel 17. März 1932 Ö - Tschechoslowakei=== | ||
*Schiedsrichter: Beginn: | *Schiedsrichter: Beginn: | ||
*Team Ö: | *Team Ö NM: Tor: Karl Oerdögh (PSK), Verteidiger: Hans von Trauttenberg (WEV), Josef Göbl WEV), 1. Sturm: Hans Ertl (PSK), Friedrich Demmer (WEV), Hans Tatzer (PSK), 2. Sturm: Karl Kirchberger (WEV), Walter Brück, Walter Sell (WEV), nicht eingesetzt: Reinhold Egger (KAC), (Berlin), Otto Amenth (IEV), Dietrichstein (WEV), | ||
*Team Tschechoslowakei: | *Team Tschechoslowakei: Tor: Peka, Verteidiger: Dr. Pusbaur, Peters, Stürmer: Malecek, Tozicka, Hromadka, | ||
*Österreich und die Tschechoslowakei trennten sich mit 3:0(2-0,1-0,0-0). Die Österreicher spielten technisch überlegen und siegten verdient. Herbert Brück kann den Führungstreffer im ersten Drittel einschießen. Kurze Zeit darauf erzielt er auch den zweiten Treffer. Im zweiten Drittel ist es Karl Kirchberger der zum dritten Mal ins tschechoslowakische Tor trifft. Das letzte Drittel bleibt torlos. Hier verletzt sich Dorasil. Er stürzt und | *Österreich und die Tschechoslowakei trennten sich mit 3:0(2-0,1-0,0-0). Die Österreicher spielten technisch überlegen und siegten verdient. Herbert Brück kann den Führungstreffer im ersten Drittel einschießen. Kurze Zeit darauf erzielt er auch den zweiten Treffer. Im zweiten Drittel ist es Karl Kirchberger der zum dritten Mal ins tschechoslowakische Tor trifft. Das letzte Drittel bleibt torlos. Hier verletzt sich Dorasil. Er stürzt und zieht sich eine schwere Bänderzerrung zu, wie man später feststellt. Er wird ins Spital gebracht und dort weiter versorgt. | ||
*Spiele 17.3.32 nachrichtlich: | *Spiele 17.3.32 nachrichtlich: | ||
:Schweden - Schweiz 1:1(1-1,0-0,0-0) | :Schweden - Schweiz 1:1(1-1,0-0,0-0) | ||
===Spiel 18. März 1932 Ö - Schweden === | ===Spiel 18. März 1932 Ö - Schweden === | ||
*Schiedsrichter: | *Schiedsrichter: Poplimont, Belgien Beginn: 3500 Zuschauer | ||
*Team Ö: | *Team Ö NM: Tor: Karl Oerdögh (PSK), Verteidiger: Hans von Trauttenberg (WEV), Josef Göbl WEV), 1. Sturm: Hans Ertl (PSK), Friedrich Demmer (WEV), Hans Tatzer (PSK), 2. Sturm: Karl Kirchberger (WEV), Walter Brück, Walter Sell (WEV), nicht eingesetzt: Reinhold Egger (KAC), (Berlin), Otto Amenth (IEV), Dietrichstein (WEV), | ||
*Team Schweden: | *Team Schweden: | ||
* | *Das Spiel zwischen Östereich und Schweden endete mit 0:0(0-0,0-0,0-0). Die Österreicher fuhren Angriff auf Angriff, scheiterten aber immer wieder am guten Tormann der Schweden Carlson. Die Schweden verlegten sich in diesem Spiel auf die totale Abwehr. Die Schweden spielten hart und teilweise auch unfair. Der Schiedsrichter Poplimont griff aber nicht ein. Der verletzte Göbl brachte sich trotzdem voll ins Spiel ein. Hans Tatzer hatte zwei große Chancen, konnte sie aber nicht ins Tor bringen. Auch Demmer hatte mit seinen scharfen Schüssen Pech. | ||
*Spiele 18.3.32 nachrichtlich: | *Spiele 18.3.32 nachrichtlich: | ||
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*'''Es siegte Schweden vor Österreich und der Schweiz.''' | *'''Es siegte Schweden vor Österreich und der Schweiz.''' | ||
1. April 1943: | |||
'''Scharfe Kritik der Schweizer an der Berliner Veranstaltung''' | |||
"Der Züricher Sport nimmt zu den etwas dunklen Vorgängen bei der Europameisterschaft in Berlin wie folgt Stellung: | |||
:Zu Beginn der Eishockeysaison in Zürich wurde uns von deutscher Seite vorgeworfen (Dr. W. Meisl), dass Eishockey bei uns nichts anderes mehr sein, als ein Geschäft der Eisbahn, was natürlich zur Folge hätte, dass der gute Sport unterdrückt würde. Das große Geschäft aber, dass sich vorletzte Woche während der Europameisterschaften in Berlin abspielte, wurde hingegen von den Deutschen als ganz normal betrachtet. Schließlich und endlich sollte in einem Sportpalast der Sieger auf sportliche Weise ermittelt werden können, und nicht wie in einer Bar, ausgewürfelt werden, sonst könnte man ja ebenso gut vorschlagen, die Europameisterschaft beim schwarzen Kaffee auszulassen! Nur eine Zeitung in Berlin hat den Mut aufgebracht, die Wahrheit zu schreiben, das "Berliner Tagblatt". Unter dem Titel: "Der Kongreß tagt", wurde in dieser Zeitung folgendes geschrieben: | |||
:"...Man sollte dem Sportpalast vieles abbitten. Die Spiele um die Europa-Meisterschaft nehmen einen sensationellen und auch sportlichen Verlauf. Man bietet dem Publikum Sonja Hense und Riikkanen, die Preise sind hoch, aber nicht zu hoch - der Sportpalast war im besten Schwung, einige Sünden wieder gut zu machen. Und nun, wenn man neuerdings verärgert sein muss, leidet das noch bestehende Renommee des Hauses unter den Sünden der technischen Leitung (BSC), die selbst bei einer solchen Veranstaltung finanzielle vor sportliche Rücksichten stellt. | |||
:Also man hat es nach dem Unentschieden gegen Österreich fertig gebracht, Deutschland in die Entscheidung zu bringen, obwohl es, mit Österreich und der Schweiz punktegleich, nach Toren gerechnet, zurück lag. Der Kongreß tagte, man konobelte einen neuen Modus aus, nachdem die gesamte Gruppe A, außerdem Schweden und die Tschechoslowakei, ins Finale gebracht wurden, während man in einem Kampf der eigentlich spielberechtigten Zweiten, England und Frankreich, den sechsten Finalisten feststellen wollte. | |||
:Da aber zogen sich Frankreich und England mit großer Geste zurück und erklärten sich bereit, mit Lettland und Rumänien die Trostrunde zu bestreiten. | |||
:'''Der Sport auf dem Spielfeld wurde durch Manöver hinter den Kulissen erdrückt.''' | |||
:Schweden, dessen Wortführer Johannson geschickterweise den Entscheidungskampf gegen die ermüdete deutsche Mannschaft ausspielen wollte, erreichte nicht, was es wollte. Man suchte die Schweizer noch spät in de Nacht (zirka 1 Uhr) im Hotel auf, und dort wurde das Hauptspiel zwischen Schweden und der Schweiz festgelegt, obschon Deutschland und die Schweiz ausgelost war. | |||
:Die stärksten Mannschaften des Turniers waren Österreich und die Schweiz, nachher folgen Deutschland und Schweden. Die Tschechoslowakei hatte das Pech, ohne Malecek antreten zu müssen und verlor durch Verletzung während des Turniers noch zwei ihrer besten Spieler. | |||
:Österreich ist die ausgeglichenste Mannschaft. Wie wir schon in Zürich sehen konnten, sind bei dieser Mannschaft System, Taktik und Kombination die ausschlaggebenden Punkte. Das sie gegen Schweden nicht gewonnen hat, war ausgesprochenes Pech. | |||
:Der Schweiz, der man nach den Spielen gegen Amerika und Österreich keine großen Chancen eingeräumt hatte, hielt sich über erwarten gut und war Österreich unbedingt ebenbürtig. Auch die Schweiz hatte gegen Schweden ganz großes Pech und hätte unbedingt gewinnen müssen. Aber der Weg zum Tor führte über Karlson, den schwedischen Keeper, der kaum zu überwinden ist. | |||
=Saison 1932/33= | =Saison 1932/33= | ||
*30. November 1932: Die Nationalmannschaft trainiert heute auf dem Platz des Wiener Eislauf Vereins. | *30. November 1932: Die Nationalmannschaft trainiert heute auf dem Platz des Wiener Eislauf Vereins. |
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