Österreichischer Eishockeyverband: Unterschied zwischen den Versionen

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*12. März 1925: '''Liga setzt Beschluss vom Kongreß immer noch nicht um'''
:Der Kongreß ist schon einige Zeit her, der Präsident der Liga Loicq hat aber immer noch nicht dafür Sorge getragen, dass das Rundschreiben über die Aufnahme Deutschlands in die Liga versandt wurde. Nur eine Antwort mit dem nein zur Aufnahme zählt, während die Nichtbeantwortung bis zum Fristende als Zustimmung gewertet wird. Man ging beim Kongreß davon aus, dass nach fünf bis sechs Wochen die Aufnahme Deutschlands in die Liga gelaufen sei. Diese Zeit ist verstrichen und die Mitgliedsverbände haben noch nicht einmal das Schreiben erhalten. Der Präsident Loicq boykottiert also den Beschluß des Kongresses. Schweden hatte schon vor zwei Jahren erklärt, dass man sich von der Liga nicht das Spielen gegen deutsche Mannschaften verbieten lassen werde. Österreich wird auf der kommenden Verbandsversammlung den Austritt aus der Liga beschließen müssen, um glaubwürdig zu bleiben. Mit anderen Staaten wie Schweden kann dann nur noch eine neue Liga gegründet werden.
26. März 1925: '''Zeitschrift "Der Leichtathlet" nimmt Stellung'''
:In seiner letzten Ausgabe nimmt die Zeitschrift "Der Leichtathlet" zur Aufnahme Deutschlands in die Liga Stellung. "Der politische Herr Loicq, der Präsident des Internationalen Eishockeyverbandes, ist ein eigenartiger Sportsmann. Er beschäftigt sich augenblicklich damit, den Zerfall des seiner Leitung unterstellten Verbandes herbeizuführen, oder doch wenigstens aus ihm einen Bund der ehemaligen Feindmächte zu machen. Ganz exklusiv.
:Herr Loicq, ein tapferer Belgier, ist nämlich ein verbitterter Feind Deutschlands. In seiner Feindschaft hat er ganz übersehen, dass der Krieg bereits 1918 endete und das wir jetzt wieder in Frieden leben. Seine geschichtlichen Kenntnisse scheint er im allgemeinen mit dem Jahre 1914 abgeschlossen zu haben.
:Ledigleich vom Völkerbund weiß er etwas. Und das Deutschland dem noch nicht angehört. Folglich - dass ist seine Logik - darf Deutschland auch nicht dem Internationalen Eishockeyverband angehören. Er hat gesprochen! Es gibt andere Sportsleute - und das sind die wahren - die sich auf den Standpunkt stellen: Sport ist Sport und Politik ist Politik. Und nicht wie Herr Loicq es will: Sport ist Politik.
:Die Schweden haben als erste die Konsequenzen gezogen. Auf dem Kongreß in Prag erklärte der schwedische Vertreter, dass sein Land keinen besonderen Wert darauf lege, einem Verbande anzugehören, in dem die politischen Ansichten ausschlaggebend seien. Was unseren teuren Herrn Loicq zu der Bemerkung veranlaßte, er stelle es den Schweden frei, auszutreten. Die Schweden traten aus. Herr Loicq, der sie sicher doch nicht leichten Herzens gehen läßt, hatte sich verrechnet. Er hat das Spiel verloren. Die schwedische Delegation furh nach Hause, erstattete Bericht und sämtliche schwedischen Vereine erklärten sich für den Austritt aus dem Verband! Dieser Austritt kann und wird weitere Folgen haben, denn der "Sport Zürichs" schreibt bereits:"Wir Schweizer haben allen Grund, den Schweden hierfür unsere Sympathie auszusprechen. ...Unter den gegebenen Umständen können wir aber nur wünschen, dass die übrigen Neutralen und auch die Österreicher dem schwedischen Beispiel folgen, und dass insbesondere auch die Schweiz nach einem nochmaligen energischen Versuch, die Angelegenheit ins Lot zu bringen, ihre Konsequenzen ebenfalls ziehen. Herr Loicq hat die Sache doch sehr auf die Spitze getrieben, die allgemeine Stimmung ist ihm bekannt, ob er wohl daraus die Konsequenzen ziehen wird? Die nächsten Wochen werden endgültig die Klärung in dieser Angelegenheit bringen müssen."     
03. Juli 1925: '''Der Aufnahme Deutschlands in die Liga steht nichts mehr im Wege'''
:Der Präsident der Liga Loicq hat den OeEHV angeschrieben und mitgeteilt, dass die schriftliche Abstimmung unter den Mitgliedsverbänden ergeben hat, dass der Beschluß aus Antwerpen über den Ausschluß Deutschlands aus der Liga aufgehoben ist. Einer Aufnahme Deutschlands in die Liga stehe nichts mehr im Wege. 1920 waren in Antwerpen Deutschland, Ungarn und Österreich aus der Liga ausgeschlossen worden. Für die Staaten Österreich und Ungarn war dieser Beschluß schon 1922 aufgehoben worden. Beim Kongreß in Prag übersahen die Österreicher und Schweizer bei ihrem Antrag zur Aufnahme Deutschlandes, dass diese Nation nicht nur auf einer schwarzen Liste stand, sondern aus dem Verband ausgeschlossen worden war. Die Belgier machten sich diesen fehlerhaften Antrag zu nutzen und ließen den Antrag Österreichs und der Schweiz aus formalen Gründen nicht zur Abstimmung zu. Nur mit Mühe gelang es den Antragsstellern dann, das ein Schreiben an alle Verbände zwecks Aufhebung des Antwerpener Beschlusses zur Grundlage hatte. Da sich die Versendung des Schreibens bei der Liga "verzögerte", traten die Schweden dann aus der Liga aus. Österreich beschloss auf dem ordentlichen Verbandstag im März d.Jahres dann, bis zum 1. Juli 1925 abzuwarten. Nach dem Verstreichen des Datum wollte Österreich dann auch seinen Austritt erklären. Es ist dem Präsidenten Schlesinger des OeEHV zu verdanken, der durch Gespräche und Schreiben dann Schweden und den Verband wieder an einen Tisch brachte und Schweden sich bereit erklärte, ggfls. wieder in die Liga einzutreten, wenn Deutschland aufgenommen würde.




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