Bandy- und Scheibenspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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Die bisherige Eishockey Gesellschaft Bubentsch hat sich umbenannt in Deutsche Eishockeygesellschaft Prag. Zum Präsidenten wurde Dr. Arnold Brandeis gewählt.  
Die bisherige Eishockey Gesellschaft Bubentsch hat sich umbenannt in Deutsche Eishockeygesellschaft Prag. Zum Präsidenten wurde Dr. Arnold Brandeis gewählt.  


*In Prag gründete sich der Böhmische Eishockeyverband. Er trat der am 16. Mai 1908 in Paris gegründeten Internationalen Eishockey-Liga (LIHG) als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der Liga vertreten, auch wenn es unter der Firmierung Böhmen dort Mitglied war. In Prag gab es in dieser Zeit deutsche und tschechische Eishockeyvereine. Bei den Tschechen war Slavia Prag führend, bei den Deutschen die Deutsche Eishockey-Gesellschaft Prag.  
 
*In Prag gründete sich der Böhmische Eishockeyverband. Er trat der am 16. Mai 1908 in Paris gegründeten Ligue Internationale de Hockey sur Glace (LIHG) als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der Liga vertreten, auch wenn es unter der Firmierung Böhmen dort Mitglied war. In Prag gab es in dieser Zeit deutsche und tschechische Eishockeyvereine. Bei den Tschechen war Slavia Prag führend, bei den Deutschen die Deutsche Eishockey-Gesellschaft Prag.  


*Am 26. Jänner 1908 spielte der TEC als erste Wiener Mannschaft in Budapest.
*Am 26. Jänner 1908 spielte der TEC als erste Wiener Mannschaft in Budapest.
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*Der Vorstand des Verbandes beschließt, Mitglied in der internationalen Eishockey-Liga zu werden und am gleichen Tag wird ein entsprechender Antrag bei der Liga eingereicht. Das österreichische Böhmen hatte bereits vor einiger Zeit einen Eishockey-Landesverband gegründet und war Mitglied des internationalen Verbandes. Böhmen hatte auch an der Eishockey-Europameisterschaft 1911 teilgenommen und war Europameister.  
*Der Vorstand des Verbandes beschließt, Mitglied in der internationalen Eishockey-Liga zu werden und am gleichen Tag wird ein entsprechender Antrag bei der Liga eingereicht. Das österreichische Böhmen hatte bereits vor einiger Zeit einen Eishockey-Landesverband gegründet und war Mitglied des internationalen Verbandes. Böhmen hatte auch an der Eishockey-Europameisterschaft 1911 teilgenommen und war Europameister.  


*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied im IIHF und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den IIHF war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  
*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied im LIHG und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den LIHG war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  


*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident des IIHF Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung des IIHF seinen zweiten EM-Titel verloren.
*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident des LIHG Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung des LIHG seinen zweiten EM-Titel verloren.


*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident des IIHF in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>  
*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident des LIHG in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>  
   
   
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von IIHF genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied im IIHF.  
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von LIHG genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied im LIHG.  




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*Der Vorstand des Verbandes beschließt, Mitglied in der internationalen Eishockey-Liga zu werden und am gleichen Tag wird ein entsprechender Antrag bei der Liga eingereicht. Das österreichische Böhmen hatte bereits vor einiger Zeit einen Eishockey-Landesverband gegründet und war Mitglied des internationalen Verbandes. Böhmen hatte auch an der Eishockey-Europameisterschaft 1911 teilgenommen und war Europameister.  
*Der Vorstand des Verbandes beschließt, Mitglied in der internationalen Eishockey-Liga zu werden und am gleichen Tag wird ein entsprechender Antrag bei der Liga eingereicht. Das österreichische Böhmen hatte bereits vor einiger Zeit einen Eishockey-Landesverband gegründet und war Mitglied des internationalen Verbandes. Böhmen hatte auch an der Eishockey-Europameisterschaft 1911 teilgenommen und war Europameister.  


*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied im IIHF und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den IIHF war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  
*Der OeEHV beauftragte die Deutsche Eishockey Gesellschaft Prag mit der Vertretung Österreichs bei der Eishockey-Europameisterschaft 1912. Böhmen war schon Mitglied im LIHG und so spielten zwei österreichische Mannschaften bei der EM 1912 mit. Ein Antrag auf Aufnahme in den LIHG war zwar gestellt, aber noch nicht formell genehmigt.  


*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident des IIHF Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung des IIHF seinen zweiten EM-Titel verloren.
*Ende Februar berichtete eine Berliner Zeitung über eine Stellungnahme des Präsidenten der Liga zu der Teilnahme von zwei österreichischen Eishockeymannschaften bei der EM 1912. Gegen dieses doppelte Teilnahme an der EM 1912 hatte die deutsche Delegation einen Protest beim internationalen Verband eingelegt. Der Präsident des LIHG Magnus aus Paris teilte mit, dass die EM 1912 in Prag für ungültig erklärt wird und eine Widerholung stattzufinden habe. Begründung war, dass der Verband die Teilnahme der DEHG aus Prag nicht hätte gestatten dürfen. Magnus schlug weiter vor, anläßlich eines Turniers in Brüssel die Böhmen und die Deutschen gegeneinander antreten zu lassen und den Europameister neu auszuspielen. Sofort nach dieser Mitteilung bemühen sich die Deutschen, das Spiel nach Berlin zu verlegen. Böhmen hatte durch diese Entscheidung des LIHG seinen zweiten EM-Titel verloren.


*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident des IIHF in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>  
*Anfang März 1912 wird veröffentlicht, das der Präsident des LIHG in der Ausgabe des Liga-Information vom 29. Februar, Nr. 22, am Schluss einer längeren Publikations über Briefe und gutachten für das Problem der letzten Europameisterschaft folgendes vorschlägt: 1. Anerkennung der EM 1912, 2. Die Aufnahme der DEHG Prag als Vertreterin Österreichs.<ref>Prager Tagblatt 7. März 1912</ref>  
   
   
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von IIHF genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied im IIHF.  
*Der Antrag auf Aufnahme wird am 18. März 1912 von LIHG genehmigt. Somit war der österreichische Verband zur EM 1912 noch keine Mitglied im LIHG.  




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===1912/1913===
===1912/1913===


*17. November 1912: '''Böhmischer Eishockeyverband stellt eine Sondergruppe im IIHF dar'''
*17. November 1912: '''Böhmischer Eishockeyverband stellt eine Sondergruppe im LIHG dar'''
:Anläßlich der Aufnahme des schwedischen Fußballverbandes, der auch den Eishockeysport vertritt, stellte die IIHF fest, dass jetzt die Länder Belgien, Kanada, Deutschland, England, Frankreich, Österreich, Schweiz und Schweden der Liga angehören. Böhmen stellt eine Sondergruppe dar.<ref>Allg. Sportzeitung 17. November 1912</ref>  
:Anläßlich der Aufnahme des schwedischen Fußballverbandes, der auch den Eishockeysport vertritt, stellte die LIHG fest, dass jetzt die Länder Belgien, Kanada, Deutschland, England, Frankreich, Österreich, Schweiz und Schweden der Liga angehören. Böhmen stellt eine Sondergruppe dar.<ref>Allg. Sportzeitung 17. November 1912</ref>  


*Die 4. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 25. bis 27. Jänner 1913 in München statt. Vier Länder nahmen teil. Wiederum hatten Böhmen und Österreich ihre Teilnahme angemeldet.
*Die 4. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 25. bis 27. Jänner 1913 in München statt. Vier Länder nahmen teil. Wiederum hatten Böhmen und Österreich ihre Teilnahme angemeldet.
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*24. Jänner 1927: '''Kongress der Internationalen Eishockey-Liga in Wien'''
*24. Jänner 1927: '''Kongress der Internationalen Eishockey-Liga in Wien'''
:Der Kongress beginnt am 24. Jänner 1927 im historischen Saal des alten Landhauses in Wien um 10.00 Uhr. Der Präsident Loicq aus Belgien hat den Vorsitz. Anwesend sind außerdem: Vizepräsident Oskar Schlesinger, Sekretär Oskar Tresorier, André Poplemont, Kleeberg, Sachs, Dr. König, van Volxen, Mulder, Weinberger, Dietrichstein, Maucourt, Patton, Csaszar, Osiemcinsky-Cspasky, Andreossi, Bachmann, Holub, Dr. Recaz, Dr. Maly und als Gäste Sektionsrat Dr. Preiß vom Bundesministerium für Unterricht und der Präsident des Wiener Eislauf Vereins Hofrat Hayek.
:Der Kongress beginnt am 24. Jänner 1927 im historischen Saal des alten Landhauses in Wien um 10.00 Uhr. Der Präsident Loicq aus Belgien hat den Vorsitz. Anwesend sind außerdem: Vizepräsident Oskar Schlesinger, Sekretär Oskar Tresorier, André Poplemont, Kleeberg, Sachs, Dr. König, van Volxen, Mulder, Weinberger, Dietrichstein, Maucourt, Patton, Csaszar, Osiemcinsky-Cspasky, Andreossi, Bachmann, Holub, Dr. Recaz, Dr. Maly und als Gäste Sektionsrat Dr. Preiß vom Bundesministerium für Unterricht und der Präsident des Wiener Eislauf Vereins Hofrat Hayek.
:Die Rede zu Beginn des Kongresses hält der Präsident in deutsch. Er gibt seiner Freude Ausdruck, das der Kongress der Ligue Internationale de Hockey sur Glace (IIHF) in Wien abgehalten wird. Er führte unter anderem aus: "In dem Augenblick, da Europa sich, wenn auch noch unter den letzten Zuckungen der großen Erschütterung, die an ihm rüttelt, wieder erhebt, ist es doppelt notwendig, dass alle Wohlgesinnten sich zusammenschließen, um den von allen so heißgeliebten Frieden endgültig herbeizuführen. Die Sportsleute tragen durch ihre internationalen Veranstaltungen ihr Gutteil dazu bei." Fortfahrend brachte er weiterhin sein Bedauern zum Ausdruck, dass mehrere Nationen im letzten Augenblick aus unbekannten Gründen dem veranstaltenden Verband Absagen zukommen ließen. Er hätte sich gewünscht, dass die Zahl derjenigen, die die berühmte Wiener Gastfreundschaft kennen lernen wollten, viel größer gewesen wäre. Der Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes Oskar Schlesinger bedankte sich für die Worte des Liga-Präsidenten und das Erscheinen aller Anwesenden. Dann eröffnet Loicq den Kongress.  
:Die Rede zu Beginn des Kongresses hält der Präsident in deutsch. Er gibt seiner Freude Ausdruck, das der Kongress der Ligue Internationale de Hockey sur Glace (LIHG) in Wien abgehalten wird. Er führte unter anderem aus: "In dem Augenblick, da Europa sich, wenn auch noch unter den letzten Zuckungen der großen Erschütterung, die an ihm rüttelt, wieder erhebt, ist es doppelt notwendig, dass alle Wohlgesinnten sich zusammenschließen, um den von allen so heißgeliebten Frieden endgültig herbeizuführen. Die Sportsleute tragen durch ihre internationalen Veranstaltungen ihr Gutteil dazu bei." Fortfahrend brachte er weiterhin sein Bedauern zum Ausdruck, dass mehrere Nationen im letzten Augenblick aus unbekannten Gründen dem veranstaltenden Verband Absagen zukommen ließen. Er hätte sich gewünscht, dass die Zahl derjenigen, die die berühmte Wiener Gastfreundschaft kennen lernen wollten, viel größer gewesen wäre. Der Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes Oskar Schlesinger bedankte sich für die Worte des Liga-Präsidenten und das Erscheinen aller Anwesenden. Dann eröffnet Loicq den Kongress.  


:Tagesordnung:
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