Zur Blauen Flasche (Innere Stadt): Unterschied zwischen den Versionen

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== Anfänge ==
== Anfänge ==
Das Haus "Zur Blauen Flasche", ist bereits im 16. Jahrhundert nachgewiesen. 1563 wurde es von [[Christian Flaschner]] gekauft, der als Urheber des späteren Hausschildnamens "Zur blauen Flasche“ gilt.
Das Haus "Zur Blauen Flasche", ist bereits im 16. Jahrhundert nachgewiesen. 1563 wurde es von [[Christian Flaschner]] gekauft, der als Urheber des späteren Hausschildnamens "Zur blauen Flasche“ gilt. Nach Christian Flaschner war im 17. Jahrhundert eine Zeitlang eine kleine Sackgasse beim Haus Goldschmiedgasse 4 benannt<ref>Felix Czeike: ''Historisches Lexikon Wien'', 1993, Band 2, S. 322, siehe unter Flaschnergasse</ref>.


== Kaffeehaus ==
== Kaffeehaus ==
1703 verlegte der [[w:Kaffeesieder|Kaffeesieder]] [[Isaac de Luca]] sein bürgerliche Kaffeehaus, für dessen Betrieb er im Jahr 1697 eine städtische Gewerbekonzession erhalten hatte, aus der heutigen [[Salvatorgasse]] hierher.<ref>Reingard Witzmann: ''Das Wiener Kaffeehaus'', S. 55</ref> Das Kaffeehaus blieb bis ca. 1775 im Besitz der Familie de Luca, dann kam die Gewerbekonzession in den Besitz von [[Anton Schmierer]].
1703 verlegte der [[w:Kaffeesieder|Kaffeesieder]] [[Isaac de Luca]] sein bürgerliche Kaffeehaus, für dessen Betrieb er im Jahr 1697 eine städtische Gewerbekonzession erhalten hatte, aus der heutigen [[Salvatorgasse]] hierher.<ref>Reingard Witzmann: ''Das Wiener Kaffeehaus'', S. 55</ref> Das Kaffeehaus blieb bis ca. 1775 im Besitz der Familie de Luca, dann kam die Gewerbekonzession in den Besitz von [[Anton Schmierer]].<ref>Felix Czeike: ''Historisches Lexikon Wien'', 1993, Band 2, S. 322</ref>


== Speiseanstalt ==
== Speiseanstalt ==
Um 1800 war im Haus "Zur Blauen Flasche" eine Art Speiseanstalt untergebracht, wo in zwei Zimmern täglich zu einer bestimmten Zeit ungefähr 350 Menschen ein Mittagsmahl zu einem billigen Preis verabreicht wurde.
Um 1800 war im Haus "Zur Blauen Flasche" eine Art Speiseanstalt untergebracht, wo in zwei Zimmern täglich zu einer bestimmten Zeit ungefähr 350 Menschen ein Mittagsmahl zu einem billigen Preis verabreicht wurde.<ref>Felix Czeike: ''Historisches Lexikon Wien'', 1993, Band 2, S. 322</ref>


== Legendenbildung ==
== Legendenbildung ==
In der Legendenbildung wurde aus dem Kaffeehaus "Zur Blauen Flasche" jenes Kaffeehaus, das [[w:Georg Franz Kolschitzky|Georg Franz Kolschitzky]] angeblich nach der [[w:|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] eröffnete und somit das ältste Kaffeehaus von Wien. Diese Legende, die erstmals von Pater [[Gottfried Uhlich]] von den Piaristen in seiner Chronik ''Geschichte der zweyten türkischen Belagerung Wiens, bey der hundertjährigen Gedächtnißfeyer'' (publiziert 1783) schriftlich überliefert ist, ist inzwischen widerlegt. Nach neueren Erkenntnissen wird davon ausgegangen, dass Kolschitzky niemals als Kaffeesieder tätig war und auch nie im Besitz einer kaiserlichen Hoffreiheit oder bürgerlichen Gewerbekonzession für Kaffeeausschank gewesen ist.
In der Legendenbildung wurde aus dem Kaffeehaus "Zur Blauen Flasche" jenes Kaffeehaus, das [[w:Georg Franz Kolschitzky|Georg Franz Kolschitzky]] angeblich nach der [[w:|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] eröffnete und somit das ältste Kaffeehaus von Wien. Diese Legende, die erstmals von Pater [[Gottfried Uhlich]] von den Piaristen in seiner Chronik ''Geschichte der zweyten türkischen Belagerung Wiens, bey der hundertjährigen Gedächtnißfeyer'' (publiziert 1783) schriftlich überliefert ist, ist inzwischen widerlegt. Nach neueren Erkenntnissen wird davon ausgegangen, dass Kolschitzky niemals als Kaffeesieder tätig war und auch nie im Besitz einer kaiserlichen Hoffreiheit oder bürgerlichen Gewerbekonzession für Kaffeeausschank gewesen ist.


== Anmerkungen ==
Hier geht es um das Haus "Zur Blauen Flasche" am Stock im Eisen-Platz. Dieses Haus ist nicht identsch mit dem Wohnhaus [[Blaue Flasche (Wohnhaus)|"Zur Blauen Flasche"]] der Künstlerfamilie Millitz in [[Neubau|Wien 7]] oder dem Gasthaus [[Blaue Flasche (Gasthaus)|"Zur Blauen Flasche"]] in [[Ottkring|Wien 16]] (früher [[Neulerchenfeld]].
== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Felix Czeike|Felix Czeike]]: Historisches Lexikon Wien. Wien: Kremayr & Scheriau 1993, Band 2, S. 321f. (siehe Flasche, Zur blauen)
* [[w:Felix Czeike|Felix Czeike]]: Historisches Lexikon Wien. Wien: Kremayr & Scheriau 1993, Band 2, S. 321f. (siehe Flasche, Zur blauen)
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