Ulrich von Grafenegg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Wichtige Herrschaften und Besitzungen des Grafeneggers ==
== Wichtige Herrschaften und Besitzungen des Grafeneggers ==
Die Besitzungen des Ulrich von Grafenegg befanden sich vor allem in heutigen Niederösterreich und Burgenland. Allerdings gelang es ihm nicht seine viele reiche und wichtige Pfand- und Pflegschaften im Herzogtum Österreich unter der Enns auf Dauer in seinem Besitz zu halten. Ein Nachteil war sicher auch, dass es sich um Streubesitz handelte und ihm keine Arrondisierung gelang. Das meiste musste noch zu seinen Lebzeiten wieder aufgegeben werden, seine Kinder dürften sich nur in Baumgarten und der Burg Scharfeneck behauptet haben, deren Besitz ihnen im Frieden von Preßburg 1491 bestätigt wurde.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 147</ref>Höhepunkt war die  Erhebung seines Lehens Espersdorf-Neu-Wolfenreut (nördlich von Krems) zur Herrschaft Grafenegg durch Friedrich III. im Jahr 1468<ref>Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', S. 271</ref>. Ulrich von Grafenegg war außerdem Besitzer zweier Häuser in Wiener Neustadt eines weiteren Hauses in Wien, die sich direkt in der Nähe der dortigen Burgen befanden.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 134 und 137</ref>  
Die Besitzungen des Ulrich von Grafenegg befanden sich vor allem in heutigen Niederösterreich und Burgenland. Allerdings gelang es ihm nicht seine vielen, darunter reiche und wichtige, Pfand- und Pflegschaften im Herzogtum Österreich unter der Enns dauerhaft in seinem Besitz zu halten. Ein Nachteil war sicher, dass es sich um Streubesitz handelte und keine Arrondisierung gelang. Das meiste musste er noch zu seinen Lebzeiten wieder aufgeben, seine Kinder dürften nur das Dorf Baumgarten und die Burg Scharfeneck, deren Besitz ihnen im Frieden von Preßburg 1491 bestätigt wurde, gehalten haben.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 147</ref>Höhepunkt war für den Grafenegger wohl die  Erhebung seines Lehens Espersdorf-Neu-Wolfenreut (nördlich von Krems) zur Herrschaft Grafenegg durch Friedrich III. im Jahr 1468<ref>Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', S. 271</ref>. Ulrich von Grafenegg war außerdem Besitzer zweier Häuser in Wiener Neustadt und eines weiteren Hauses in Wien, die sich direkt in der Nähe der dortigen Burgen befanden.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 134 und 137</ref>  


=== Baumgarten ===
=== Baumgarten ===
1447 schenkte Friedrich III. Ulrich von Grafenegg das Dorf Baumgarten (damals Westungarn, heute Bundesland Burgenland, Republik Österreich), wo er 1475, während er sich im Kirchenbann befand, zusammen mit seinem Sohn Wolfgang ein Paulinerkloster (Stiftungsurkunden vom 21. Mai 1475) für sich, aber auch das Seelenheil seiner Freunde errichten ließ, das bereits Ende des Jahres 1493 durch einen Brand zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 13 und 144-146</ref> Als er 1455/56 mit anderen Söldnerführern für König Ladislaus bis Wiener Neustadt vordrang, ließ Friedrich III. durch Söldner aus Ödenburg Baumgarten erobern. Am 3. Dezember 1456 wurde dieser jedoch an Ulrich von Grafenegg zurückgegeben.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 135</ref> Nach seinem Tod scheinen sich seine Kinder in Baumgarten behauptet zu haben. Seine Tochter Elisabeth verfügte um 1507 die Übertragung der Güter in Baumgarten an die Pauliner in Wandorf.<ref>vgl. http://www.atlas-burgenland.at/index.php?option=com_content&view=article&id=122, eingesehen am 10. Juni 2017</ref>
1447 schenkte Friedrich III. Ulrich von Grafenegg das Dorf [[Baumgarten (Burgenland)|Baumgarten]] (damals Westungarn, heute Bundesland Burgenland, Republik Österreich), wo er 1475, während er sich im Kirchenbann befand, zusammen mit seinem Sohn Wolfgang ein Paulinerkloster (Stiftungsurkunden vom 21. Mai 1475) für sich, aber auch das Seelenheil seiner Freunde errichten ließ, das bereits Ende des Jahres 1493 durch einen Brand zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 13 und 144-146</ref> Als er 1455/56 mit anderen Söldnerführern für König Ladislaus bis Wiener Neustadt vordrang, ließ Friedrich III. durch Söldner aus Ödenburg Baumgarten vorübergehend besetzen.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 135</ref> Nach seinem Tod scheinen sich seine Kinder in Baumgarten behauptet zu haben. Seine Tochter Elisabeth verfügte um 1507 die Übertragung der dortigen Güter an die Pauliner in Wandorf.<ref>vgl. http://www.atlas-burgenland.at/index.php?option=com_content&view=article&id=122, eingesehen am 10. Juni 2017</ref>


=== Trautmannsdorf ===
=== Trautmannsdorf ===
Um 1455 erhielt Ulrich von Grafenegg die Herrschaft Trautmannsdorf als Pfleg- oder Pfandschaft von Ladislaus Postumus.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 135</ref> Am 12. September 1459 erhielt er sie im Tausch für die Rückgabe der Pflegschaften Güns und Rechnitz von Friedrich III. als erbliches Lehen. Die Herrschaft Trautmannsdorf bildete bis 1477 das Zentrum seines Besitzes. Nachdem ihm das Münzrecht zugestanden worden war, verlegte er 1463 seine Münzstätte aus Ödenburg dorthin.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 136f.</ref>
Um 1455 erhielt Ulrich von Grafenegg die Herrschaft [[Trautmannsdorf]] als Pfleg- oder Pfandschaft von Ladislaus Postumus.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 135</ref> Am 12. September 1459 erhielt er sie im Tausch für die Rückgabe der Pflegschaften Güns und Rechnitz von Friedrich III. als erbliches Lehen. Die Herrschaft Trautmannsdorf bildete bis 1477 das Zentrum seines Besitzes. Nachdem ihm das Münzrecht zugestanden worden war, verlegte er 1463 seine Münzstätte aus Ödenburg dorthin.<ref>vgl. Elke Simon: Grundlagen, Möglichkeiten, Grenzen, 2000, S. 136f.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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