Propstei Sankt Gerold: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Die Anfänge der Propstei ===
=== Anfänge unter der Familie Thumb von Neuburg ===
Als Stifter dieser klösterlichen Niederlassung gilt die Familie [[Burgruine Neuburg#Geschichte|Thumb von Neuburg]], die in "''Friesun''" (auch "Friesen") (heute: Sankt Gerold), begütert waren, ehe sie ihren Sitz auf der [[Burgruine Neuburg|Burg Neuburg]] hatten. In einer 1227 in der Propstei ausgestellten Urkunde wird dieses "''Friesun''" als Wohnsitz von Albert Thumb und seiner Familie genannt. In dieser Urkunde ist auch ein nicht namentlich genannter Bruder Alberts als Propst angeführt.<ref name ="Dorf">vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 6</ref> Es dürfte auch diese Familie gewesen sein, die ihre Propstei der Benediktinerabtei Einsiedeln unterstellte.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Vorarlberg im Mittelalter'', 2014, S. 168</ref> Während der [[w:Neuburger Fehde|Neuburger Fehde]], die Graf [[w:Rudolf III. von Montfort-Feldkirch|Rudolf III. von Montfort-Feldkirch]] mit Unterstützung der Grafen Hugo V. von Montfort-Bregenz und Hugo IV. von Werdenberg-Heiligenberg 1311 gegen die Freiherren Thumb von Neuburg führte, wurde der Besitz von diesen in Sankt Gerold und auch die Propstei geschädigt.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Vorarlberg im Mittelalter'', 2014, S. 169</ref> Noch 1343 nimmt Schwigger Thumb von Neuenburg den Abt von Sankt Gerold "in seinen Schirm.<ref name ="Dorf"/><nowiki/>
Um 1220/27 wird eine klösterliche Niederlassung in "Friesen" ("''Friesun''")<ref group="A">Die Bezeichnung Friesen oder Friesental findet sich bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts für das [[w:Große Walsertal|Große Walsertal]]</ref> erstmals urkundlich in der Gütergeschichte des damaligen [[w:Kloster Weißenau|Reichstiftes Weißenau]] (heute Teil von [[w:Ravensburg|Ravensburg]]) erwähnt, was vielleicht ein Hinweis dafür ist, dass sich die Propstei damals oder früher im Besitz dieses Klosters befunden hat.<ref name ="Geschichte">[https://www.propstei-stgerold.at/fileadmin/filemanager/Dokumente/Wechselvolle_Propstei_detail_webversion.pdf Geschichte]</ref> Als ihr Propst ist in dieser Gütergeschichte ein Mitglied der Adelsfamilie [[Burgruine Neuburg#Geschichte|Thumb von Neuburg]] (Friedrich Thumb von Neuburg) angeführt, der mit seinem Bruder Albert und dessen Familie, darunter die Ehefrau und die Söhne Heinrich, Eberhard und Ulrich zu dieser Zeit in "Friesen" residierte, wo es gemäss Eintrag auch eine kleine "Schule" gegeben haben muss.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> Die Familie Thumb von  Neuburg gilt auch als Stifterfamilie der klösterlichen Niederlassung<ref name ="Dorf">vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 6</ref>. Während der [[w:Neuburger Fehde|Neuburger Fehde]], die Graf [[w:Rudolf III. von Montfort-Feldkirch|Rudolf III. von Montfort-Feldkirch]] mit Unterstützung der Grafen Hugo V. von Montfort-Bregenz und Hugo IV. von Werdenberg-Heiligenberg 1311 gegen die Freiherren Thumb von Neuburg führte, wurde der Besitz von diesen in Sankt Gerold und auch die Propstei geschädigt.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Vorarlberg im Mittelalter'', 2014, S. 169</ref> <ref group="A">Bei der [w:Neuburger Fehde|Neuburger Fehde]] im Jahr 1311 dürfte es auch das Vogtei-Recht für die Propstei Sankt Gerold gegangen sein, deren Kirche und Propsteigebäude dabei gebrandschatzt wurden, vgl. [https://www.propstei-stgerold.at/fileadmin/filemanager/Dokumente/Wechselvolle_Propstei_detail_webversion.pdf Geschichte]</ref> Noch 1343 nimmt Schwigger Thumb von Neuenburg den Abt von Sankt Gerold "in seinen Schirm.<ref name ="Dorf"/><nowiki/> 1349 wurde die Propstei nach dem [[Propstei Sankt Gerold#Der Heilige Gero - Fakten und Legende|Heiligen Gero]] benannt.<ref name ="Gero">vgl. [https://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gerold_von_Grosswalsertal.html Hl. Gerold])</ref> Die Familie Thumb von Neuburg war es wohl, die ihre Propstei im 13. Jahrhundert der Benediktinerabtei Einsiedeln unterstellte, für die wiederum Beziehungen zum Reichsstift Weißenau belegt sind.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Vorarlberg im Mittelalter'', 2014, S. 168</ref> 1285-1290 ist mit Pater Bertold von Matzingen der erste Propst in St. Gerold nachgewiesen, der aus dem Kloster Einsiedeln stammte.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/>
 
 


1349 wurd die Propstei nach dem [[Propstei Sankt Gerold#Der Heilige Gero - Fakten und Legende|Heiligen Gero]] benannt.<ref name ="Gero">vgl. [https://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gerold_von_Grosswalsertal.html Hl. Gerold]), Heiligenlexikon online</ref>


Die Gebeine des Heiligen Gero waren nach dessen Tod im Kloster Einsiedeln beigesetzt worden. Am 19. April 1663 (dem Tag seiner Verehrung) wurden sie seine Gebeine Geros in diese Propstei überführt und in einem Kastengrab in der Unterkirche der Propstei-Pfarrkirche beigesetzt.<ref name ="Gero"/><nowiki/> 1964 wurden sie zusammen mit einem Konrad in der restaurierten Krypta der Klosterkirche feierlich in einem Steinsarg beigesetzt. 1974 wurde unterhalb des Klosters sein ursprüngliches Grab und die Fundamente einer Kapelle (genannt "Geroldsruh") im Wald am Rande eines Bachtobels ausgegraben.<ref>vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 2</ref>
Die Gebeine des Heiligen Gero waren nach dessen Tod im Kloster Einsiedeln beigesetzt worden. Am 19. April 1663 (dem Tag seiner Verehrung) wurden sie seine Gebeine Geros in diese Propstei überführt und in einem Kastengrab in der Unterkirche der Propstei-Pfarrkirche beigesetzt.<ref name ="Gero"/><nowiki/> 1964 wurden sie zusammen mit einem Konrad in der restaurierten Krypta der Klosterkirche feierlich in einem Steinsarg beigesetzt. 1974 wurde unterhalb des Klosters sein ursprüngliches Grab und die Fundamente einer Kapelle (genannt "Geroldsruh") im Wald am Rande eines Bachtobels ausgegraben.<ref>vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 2</ref>
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