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Um 1220/27 wird eine klösterliche Niederlassung in "Friesen" ("''Friesun''")<ref group="A">Die Bezeichnung Friesen oder Friesental findet sich bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts für das [[w:Große Walsertal|Große Walsertal]]. Bis 1340 war sie auch für die spätere Propstei St. Gerold üblich.</ref> erstmals urkundlich in der Gütergeschichte des damaligen [[w:Kloster Weißenau|Reichstiftes Weißenau]] (heute Teil von [[w:Ravensburg|Ravensburg]]) erwähnt, was vielleicht ein Hinweis dafür ist, dass sich die Propstei damals oder früher im Besitz dieses Klosters befunden hat.<ref name ="Geschichte">[https://www.propstei-stgerold.at/fileadmin/filemanager/Dokumente/Wechselvolle_Propstei_detail_webversion.pdf Geschichte]</ref> Als ihr Propst ist in dieser Gütergeschichte ein Mitglied der Adelsfamilie [[Burgruine Neuburg#Geschichte|Thumb von Neuburg]] (Friedrich Thumb von Neuburg) angeführt, der mit seinem Bruder Albert und dessen Familie, darunter die Ehefrau und die Söhne Heinrich, Eberhard und Ulrich zu dieser Zeit in "Friesen" residierte, wo es gemäss Eintrag auch eine kleine "Schule" gegeben haben muss.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> Die Familie Thumb von Neuburg gilt auch als Stifterfamilie der klösterlichen Niederlassung<ref name ="Dorf">vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 6</ref>. Während der [[w:Neuburger Fehde|Neuburger Fehde]], die Graf [[w:Rudolf III. von Montfort-Feldkirch|Rudolf III. von Montfort-Feldkirch]] mit Unterstützung der Grafen Hugo V. von Montfort-Bregenz und Hugo IV. von Werdenberg-Heiligenberg 1311 gegen die Freiherren Thumb von Neuburg führte, wurde der Besitz von diesen in St. Gerold und auch die Propstei geschädigt.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Vorarlberg im Mittelalter'', 2014, S. 169</ref> <ref group="A">Bei der [[w:Neuburger Fehde|Neuburger Fehde]] zwischen dem Grafen von Montfort zu Feldkirch und den Reichsrittern Thumb von Neuburg im Jahr 1311 dürfte es auch das Vogtei-Recht für die Propstei St. Gerold gegangen sein. Dass dabei die Kirche und ds Propsteigebäude gebrandschatzt wurden, dürfte der Grund sein, warum aus der Zeit vor 1411 keine Akten zur Prosteigeschichte erhalten sind, vgl. [https://www.propstei-stgerold.at/fileadmin/filemanager/Dokumente/Wechselvolle_Propstei_detail_webversion.pdf Geschichte]</ref> Noch 1343 nimmt Schwigger Thumb von Neuenburg den Abt von St. Gerold "in seinen Schirm.<ref name ="Dorf"/><nowiki/> 1349 wurde die Propstei nach dem [[Propstei Sankt Gerold#Der Heilige Gero - Fakten und Legende|Heiligen Gero]] benannt.<ref name ="Gero">vgl. [https://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gerold_von_Grosswalsertal.html Hl. Gerold])</ref> Die Familie Thumb von Neuburg war es wohl, die ihre Propstei im 13. Jahrhundert der Benediktinerabtei Einsiedeln unterstellte, für die wiederum Beziehungen zum Reichsstift Weißenau belegt sind.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Vorarlberg im Mittelalter'', 2014, S. 168</ref> 1285-1290 ist mit Pater Bertold von Matzingen der erste Propst in St. Gerold nachgewiesen, der aus dem Kloster Einsiedeln stammte.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | Um 1220/27 wird eine klösterliche Niederlassung in "Friesen" ("''Friesun''")<ref group="A">Die Bezeichnung Friesen oder Friesental findet sich bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts für das [[w:Große Walsertal|Große Walsertal]]. Bis 1340 war sie auch für die spätere Propstei St. Gerold üblich.</ref> erstmals urkundlich in der Gütergeschichte des damaligen [[w:Kloster Weißenau|Reichstiftes Weißenau]] (heute Teil von [[w:Ravensburg|Ravensburg]]) erwähnt, was vielleicht ein Hinweis dafür ist, dass sich die Propstei damals oder früher im Besitz dieses Klosters befunden hat.<ref name ="Geschichte">[https://www.propstei-stgerold.at/fileadmin/filemanager/Dokumente/Wechselvolle_Propstei_detail_webversion.pdf Geschichte]</ref> Als ihr Propst ist in dieser Gütergeschichte ein Mitglied der Adelsfamilie [[Burgruine Neuburg#Geschichte|Thumb von Neuburg]] (Friedrich Thumb von Neuburg) angeführt, der mit seinem Bruder Albert und dessen Familie, darunter die Ehefrau und die Söhne Heinrich, Eberhard und Ulrich zu dieser Zeit in "Friesen" residierte, wo es gemäss Eintrag auch eine kleine "Schule" gegeben haben muss.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> Die Familie Thumb von Neuburg gilt auch als Stifterfamilie der klösterlichen Niederlassung<ref name ="Dorf">vgl. [http://download.burgenverein-untervaz.ch/downloads/dorfgeschichte/1220-Sankt%20Gerold%20im%20Walgau.pdf St. Gerold], S. 6</ref>. Während der [[w:Neuburger Fehde|Neuburger Fehde]], die Graf [[w:Rudolf III. von Montfort-Feldkirch|Rudolf III. von Montfort-Feldkirch]] mit Unterstützung der Grafen Hugo V. von Montfort-Bregenz und Hugo IV. von Werdenberg-Heiligenberg 1311 gegen die Freiherren Thumb von Neuburg führte, wurde der Besitz von diesen in St. Gerold und auch die Propstei geschädigt.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Vorarlberg im Mittelalter'', 2014, S. 169</ref> <ref group="A">Bei der [[w:Neuburger Fehde|Neuburger Fehde]] zwischen dem Grafen von Montfort zu Feldkirch und den Reichsrittern Thumb von Neuburg im Jahr 1311 dürfte es auch das Vogtei-Recht für die Propstei St. Gerold gegangen sein. Dass dabei die Kirche und ds Propsteigebäude gebrandschatzt wurden, dürfte der Grund sein, warum aus der Zeit vor 1411 keine Akten zur Prosteigeschichte erhalten sind, vgl. [https://www.propstei-stgerold.at/fileadmin/filemanager/Dokumente/Wechselvolle_Propstei_detail_webversion.pdf Geschichte]</ref> Noch 1343 nimmt Schwigger Thumb von Neuenburg den Abt von St. Gerold "in seinen Schirm.<ref name ="Dorf"/><nowiki/> 1349 wurde die Propstei nach dem [[Propstei Sankt Gerold#Der Heilige Gero - Fakten und Legende|Heiligen Gero]] benannt.<ref name ="Gero">vgl. [https://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gerold_von_Grosswalsertal.html Hl. Gerold])</ref> Die Familie Thumb von Neuburg war es wohl, die ihre Propstei im 13. Jahrhundert der Benediktinerabtei Einsiedeln unterstellte, für die wiederum Beziehungen zum Reichsstift Weißenau belegt sind.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Vorarlberg im Mittelalter'', 2014, S. 168</ref> 1285-1290 ist mit Pater Bertold von Matzingen der erste Propst in St. Gerold nachgewiesen, der aus dem Kloster Einsiedeln stammte.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | ||
== Die Entwicklung der Propstei nach 1313 == | |||
Im Zusammenhang mit den Folgen der "Neuburger Fehde sind in einer Urkunde vom 22. April 1313, in der es um die Propstei geht, deren Kirche und die spätere Gnadenkapelle, die dem Märtyrer Antonin geweiht ist, erstmals schriftlich belegt<ref name ="Geschichte"/><nowiki/>. Unter der Führung (1373-1376) von Pater Peter von Wolhusen erlebt die Propstei im 14. Jahrhundert einige segenreiche Jahre. Er kümmert sich um die Instandstellung der Gebäudeteile. 1373 wird die Mühle neu errichtet, 1374 die Kapelle des Heiligen Antonius und das Helmhaus (das "Vorzeichen" der Kirche) ausgemalt und 1475 der Altar der Heiligen Katharina geschaffen. Auf dem Egg wird ein Haus und auf der Quadrätschen | Im Zusammenhang mit den Folgen der "Neuburger Fehde sind in einer Urkunde vom 22. April 1313, in der es um die Propstei geht, deren Kirche und die spätere Gnadenkapelle, die dem Märtyrer Antonin geweiht ist, erstmals schriftlich belegt<ref name ="Geschichte"/><nowiki/>. Unter der Führung (1373-1376) von Pater Peter von Wolhusen erlebt die Propstei im 14. Jahrhundert einige segenreiche Jahre. Er kümmert sich um die Instandstellung der Gebäudeteile. 1373 wird die Mühle neu errichtet, 1374 die Kapelle des Heiligen Antonius und das Helmhaus (das "Vorzeichen" der Kirche) ausgemalt und 1475 der Altar der Heiligen Katharina geschaffen. Auf dem Egg wird ein Haus und auf der Quadrätschen | ||
eine Scheune erbaut. Die Wege mit den Mauern werden verbessert und eine neue Glocke angeschafft. 1476 werden die Fenster der Kirche verglast und ein neues Messbuch geschrieben, in dem sämtliche Bauarbeiten verzeichnet sind.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> Nach einem [[w:Hofrodel|Hofrodel]] umfasste die Propstei zu "Friesen" um 1377 in etwa das heutige Gemeindegebiet von St. Gerold und [[Blons]]. Belegt sind für diese Zeit ein herrschaftlicher Gutsbetrieb und die "niedere" Gerichtsbarkeit auf dem Propsteigebiet und für die [[w:Gotteshausleute|Gotthausleute]] von drei ebenfalls in ihrem Besitz befindlichen Höfen in [[Bludesch]], [[Schnifis]] und [[Rankweil]].<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> Im 15. Jahrhundert wird die Propstei um- und ausgebaut. So wird damals anstelle des westlichen Kreuzgangflügels der heutige Westflügel der Propstei mit Wohn- und Büroräumen für den Propst und den Abt errichtet.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> | eine Scheune erbaut. Die Wege mit den Mauern werden verbessert und eine neue Glocke angeschafft. 1476 werden die Fenster der Kirche verglast und ein neues Messbuch geschrieben, in dem sämtliche Bauarbeiten verzeichnet sind.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> Nach einem [[w:Hofrodel|Hofrodel]] umfasste die Propstei zu "Friesen" um 1377 in etwa das heutige Gemeindegebiet von St. Gerold und [[Blons]]. Belegt sind für diese Zeit ein herrschaftlicher Gutsbetrieb und die "niedere" Gerichtsbarkeit auf dem Propsteigebiet und für die [[w:Gotteshausleute|Gotthausleute]] von drei ebenfalls in ihrem Besitz befindlichen Höfen in [[Bludesch]], [[Schnifis]] und [[Rankweil]].<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> Im 15. Jahrhundert wird die Propstei um- und ausgebaut. So wird damals anstelle des westlichen Kreuzgangflügels der heutige Westflügel der Propstei mit Wohn- und Büroräumen für den Propst und den Abt errichtet.<ref name ="Geschichte"/><nowiki/> |
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