Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1926/27: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 11: Zeile 11:
:Die erste Meisterschaft Österreichs im Kanadischen Eishockey wurde im Jahre 1923/24 ausgetragen und umfasste damals zwei gleichgestellte Gruppen von je sechs Vereinen. Ein verhältnismäßig strenger Winter, sowie großes Entgegenkommen des Wiener Eislauf Vereines ermöglichte es, die 30 Spiele unter Dach und Fach zu bringen. Die Placierung der Gruppen ergab die Einteilung in die zwei unter- bzw. übergeordneten Klassen der Meisterschaft des Jahres 1924/25. Ungünstige Witterungsverhältnisse brachten es mit sich, dass nicht einmal die, sechs Vereine umfassende, I. Klasse ihre Spiele austragen konnte, während die acht Klubs der II. Klasse im Ganzen höchstens vier oder fünf Kämpfe ausfochten. In dieser Form schien es also nicht zu gehen, daher schuf man im folgenden Verbandsjahre 1925/26 das "Wiener System", eine gemilderte Form eines Cup-'Wettbewerbes. Es gelang zwar halbwegs, die Spiele unter Dach und Fach zu bringen, doch fand das immerhin wenig übersichtliche und in der Auslosung recht komplizierte System nicht den richtigen Anklang.  
:Die erste Meisterschaft Österreichs im Kanadischen Eishockey wurde im Jahre 1923/24 ausgetragen und umfasste damals zwei gleichgestellte Gruppen von je sechs Vereinen. Ein verhältnismäßig strenger Winter, sowie großes Entgegenkommen des Wiener Eislauf Vereines ermöglichte es, die 30 Spiele unter Dach und Fach zu bringen. Die Placierung der Gruppen ergab die Einteilung in die zwei unter- bzw. übergeordneten Klassen der Meisterschaft des Jahres 1924/25. Ungünstige Witterungsverhältnisse brachten es mit sich, dass nicht einmal die, sechs Vereine umfassende, I. Klasse ihre Spiele austragen konnte, während die acht Klubs der II. Klasse im Ganzen höchstens vier oder fünf Kämpfe ausfochten. In dieser Form schien es also nicht zu gehen, daher schuf man im folgenden Verbandsjahre 1925/26 das "Wiener System", eine gemilderte Form eines Cup-'Wettbewerbes. Es gelang zwar halbwegs, die Spiele unter Dach und Fach zu bringen, doch fand das immerhin wenig übersichtliche und in der Auslosung recht komplizierte System nicht den richtigen Anklang.  
:Der Vorstand sah sich also genötigt, sich neuerlich mit der Frage zu befassen: Wie ist die Meisterschaft von Österreich auszutragen? - Alle bisherigen Systeme hatten als Vorbild die gleichartigen Konkurrenzen anderer Sportzweige Österreichs; nun versuchte man es, die Art der Meisterschaftsaustragungen anderer Länder im Eishockeysport zur Grundlage zu nehmen. Hier zeigte sich aber, dass eigentlich die Verhältnisse im Auslande meist ganz anders lagen. Fast überall ist der Eishockeysport dezentralisiert, dass heißt, die Klubs sind in allen Staaten über das ganze Gebiet verteilt. Daraus ergeben sich aber vor allem kleine, nur wenige Vereine umfassende Bezirks-, Kreis- oder Landesmeisterschaften, deren Sieger erst die eigentliche Staatsmeisterschaft bestreiten. So liegen die Verhältnisse in der Schweiz, in Deutschland, in Schweden. Eine derartige Häufung von Vereinen an einem Ort, wie wir sie bei uns in Wien finden, gibt es aber fast nirgends.  
:Der Vorstand sah sich also genötigt, sich neuerlich mit der Frage zu befassen: Wie ist die Meisterschaft von Österreich auszutragen? - Alle bisherigen Systeme hatten als Vorbild die gleichartigen Konkurrenzen anderer Sportzweige Österreichs; nun versuchte man es, die Art der Meisterschaftsaustragungen anderer Länder im Eishockeysport zur Grundlage zu nehmen. Hier zeigte sich aber, dass eigentlich die Verhältnisse im Auslande meist ganz anders lagen. Fast überall ist der Eishockeysport dezentralisiert, dass heißt, die Klubs sind in allen Staaten über das ganze Gebiet verteilt. Daraus ergeben sich aber vor allem kleine, nur wenige Vereine umfassende Bezirks-, Kreis- oder Landesmeisterschaften, deren Sieger erst die eigentliche Staatsmeisterschaft bestreiten. So liegen die Verhältnisse in der Schweiz, in Deutschland, in Schweden. Eine derartige Häufung von Vereinen an einem Ort, wie wir sie bei uns in Wien finden, gibt es aber fast nirgends.  
:Diese kleinen Meisterschaften werden außerdem zumeist an zwei oder drei aneinanderfolgenden Tagen an einem Orte ausgetragen, wobei es freilich mitunter nicht anders ausgeht, als dass eine Mannschaft auch zwei- oder dreimal an einem Tage antreten muss.   
:Diese kleinen Meisterschaften werden außerdem zumeist an zwei oder drei aneinander folgenden Tagen an einem Orte ausgetragen, wobei es freilich mitunter nicht anders ausgeht, als dass eine Mannschaft auch zwei- oder dreimal an einem Tage antreten muss.(Schweizer Meisterschaft, Bayrische Meisterschaft) Dies ist freilich auch nicht gerade  sportfördernd zu nennen. Immerhin gelingt es doch, die Meisterschaften jedes Jahr auszuspielen und den Sieger einwandfrei, dass heißt, ohne strafbeglaubigte Spiele und dgl. zu ermitteln.
:Die Nutzanwendung dieser Lehren auf Wien angewendet, dass man von der Bildung großer Klassen Abstand nehmen musste. Es lässt sich noch zur Not annehmen, dass die 1. Klasse, die ja zwei Vereine mit Kunsteisbahnen umfasst, die insgesamt 15 Spiele auszutragen haben; bei den folgenden Klassen erschien dies aber nach den gemachten Erfahrungen so ziemlich ausgeschlossen. Die zulässige Maximalzahl für die Teilnehmerzahl einer II. oder III. Klasse erschien dem Vorstand mit vier Mannschaften gegeben, da dann auf einen Verein drei Spiele, insgesamt für die ganze Klasse also sechs Kämpfe entfallen. So schlecht war aber noch keine Eissaison, dass, den guten Willen der Vereine vorausgesetzt, ein Klub nicht drei Spiele hätte austragen können.
:Voraussetzung für die vollständige Abwicklung der Meisterschaft ist allerdings, dass die Vereine die ihnen zur Verfügung stehenden Eistage nicht unnütz vertrödeln, sondern sofort mit Beginn des Frostwetters mit der Austragung der Meisterschaftsspiele beginnen. Die wiederholt geäußerten Bedenken, dass man sich erst einspielen müsse, bevor man Meisterschaftskämpfe austrägt, haben gewiss nicht unrecht, doch wäre darauf hinzuweisen, dass es z.B. in Deutschland und der Schweiz nicht allzu selten vorkommt, dass Vereine in den Meisterschaftskampf eintreten, ohne in der betreffenden Saison vorher auch nur ein einziges Mal auf dem Eis gewesen zu sein. Schließlich muss eben bedacht werden, dass Körpertraining das ausschlaggebende Element ist und bleibt und dass in den allermeisten Fällen eben auch der Gegner im gleichen Masse "untrainiert" d.h. ohne Spezialtraining in den Wettbewerb eintritt.
:Zum Schluss soll noch die gleichfalls vielumstrittene Maßnahme der Zulassung mehrerer Mannschaften desselben Vereins zur Meisterschaft kurz gestreift werden. Wir sind leider noch nicht so weit, dass eine eigene Meisterschaft der Reserven ausgeschrieben werden könnte, außerdem gibt es Reservemannschaften, die weit spielstärker sind, als I. Mannschaften von Klubs, die in der gleichen Gruppe spielen. Es wäre ein sportliches Unrecht, wenn man diese zweite Mannschaft entweder vom Meisterschaftsbewerbe ganz ausschließen, oder aber mit bedeutend inferioreren Teams zusammen spannen wollte. Die ergänzenden Bestimmunen der Meisterschaftsausschreibung sorgen schon dafür, dass Schiebungen zwischen I. und II. Mannschaft nicht möglich sind, sondern diese Reserven wenigstens im Meisterschaftsbewerbe die Rolle eines eigenen Vereines spielen.
:Die vorstehenden Zeilen dürfen zur Genüge die Schwierigkeiten dargelegt haben, die die Auschreibung eines Meisterschaftsbewerbes, der auch tatsächlich auf dem Eis und nicht am grünen Tisch aufgekämpft werden soll, mit sich bringt und werden vielleicht dazu beitragen, die Ansichten einzelner Gegner des "Herumexperimentierens" zu widerlegen. Zu hoffen ist, dass die Meisterschaft 1926/27 das richtige Bild der Kräfteverteilung im österreichischen Eishockeysporte erbringt und allen Teilnehmern in sportliche Hinsicht Befriedigung bietet.<ref>Der Eishockeysport 24. November und  8. Dezember 1926</ref>     
 
 
 
 




=Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1926/27=
=Österreichische Eishockey-Meisterschaft 1926/27=


==Meisterschaft==
==Meisterschaft==
Zeile 526: Zeile 533:


:Genehmigt mit Vorstandsbeschluss vom 15. Oktover 1926.   
:Genehmigt mit Vorstandsbeschluss vom 15. Oktover 1926.   
*'''Nennschluss verschoben'''
Der Nennungsschluss für die Meisterschaft wurde auf den 4. Dezember 1926, 24.00 Uhr, verschoben. Nennungen von Mannschaften, welche noch nicht genannt haben, sind bis zu diesem Termin unter Beischluss des Nenngelder von S 5,-- schriftlich an den Verband, Wien I, Kohlbrink 5, zu richten.<ref>Der Eishockeysport 24. November 1926</ref> 
*'''Auslosung der Meisterschaft "Liga"'''
:1. Runde: VfB-CEV, WAC-WEV II, WEV-PSK, Endtermin 12. Dezember 1926,
:2. Runde: VfB-WAC, WEV II-WEV, CEV-PSK, Endtermin 28. Dezember 1926,
:3. Runde: WEV II-VfB, WAC-PSK, WEV-CEV, Endtermin 03. Jänner 1927,
:4. Runde: VfB-WEV, PSK-WEV II, CEV-WAC, Endtermin 10. Jänner 1927,
:5. Runde: PSK-VfB, WEV-WAC, WEV II-CEV, Endtermin 17. Jänner 1927,
:Endtermin der 1. Runde ist der 12. Dezember 1926.
:Nichtausgetragene Meisterschaftsspiele werden, falls beide Vereine an der Nichtaustragung schuldlos sind, gemäß der Auslosung nach der 5. Runde ausgetragen. gez. Födrich, gez. Moser,<ref>Der Eishockeysport 24. November 1926</ref>
*'''Auslosung 1, 2. udn 3. Gruppe'''
:Endtermin 1. Gruppe:
:20. Dezember 1926: Hertha-Stockerau, PSK II-CEV II,
:07. Jänner 1927: PSK II-Hertha, CEV II-Stockerau,
:17. Jänner 1927: Hertha-CEV II, Stockerau-PSK II,
:Endtermine 2. Gruppe:
:20. Dezember 1926: Korneuburg-FAC, WHV-ÖLehrer,
:07. Jänner 1927: WHV-Korneuburg, ÖLehrer-FAC,
:17. Jänner 1927: Korneuburg-ÖLehrer, FAC-WHV,
:Endtermine 3. Gruppe:
:20. Dezember 1926: St. Pölten-WBC, WJV-WAC II,
:07. Jänner 1927: WJV-St. Pölten, WAC II-WBC,
:17. Jänner 1927: St. Pölten-WAC II, WBC-WJV,
:Platzwahl hat jeweils der erstgenanne Verein. Die festgesetzten Termine sind Endtermine, dass heißt, dass bis zu diesen Terminen bei Eisverhältnissen das betreffende Spiel ausgetragen sein muss. Vorverlegungen sind ohne weiteres gestattet, Rückverlegungen auf spätere Termine nur mit vorher eingeholter Zustimmung des Spielausschusses.(Siehe Meisterschaftsausschreibung § 2)




16.355

Bearbeitungen

Navigationsmenü