Sierninger Handel: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter der Herrschaft von Kaiser Maximilian II. (1564–1576), der sich eher liberal verhielt, ergaben sich für die lutherische Seite gute Möglichkeiten, ihre Stellung ausbauen zu können. In der Praxis wurden die Einschränkungen der Religionskonzession ignoriert. Die Städte praktizierten genauso öffentlich ihren lutherischen Glauben wie die meisten Adeligen. Sichtbaren Ausdruck fand dies vor allem im Ausbau evangelischer Institutionen, zum Beispiel bei der Errichtung von Schulen.<ref name ="ooe"/>
Unter der Herrschaft von Kaiser Maximilian II. (1564–1576), der sich eher liberal verhielt, ergaben sich für die lutherische Seite gute Möglichkeiten, ihre Stellung ausbauen zu können. In der Praxis wurden die Einschränkungen der Religionskonzession ignoriert. Die Städte praktizierten genauso öffentlich ihren lutherischen Glauben wie die meisten Adeligen. Sichtbaren Ausdruck fand dies vor allem im Ausbau evangelischer Institutionen, zum Beispiel bei der Errichtung von Schulen.<ref name ="ooe"/>
   
   
Unter [[w:Rudolf II. (HRR)|Kaiser Rudolf II.]] (seit 1576) änderte sich allerdings die Lage. Dieser war am spanischen Hof streng im katholischen Glauben erzogen worden und versuchte seine Rechte in Bezug auf die Religion durchzusetzen. Während er mit der Abschaffung des lutherischen Gottesdienstes bei den Landständen des benachbarten Herzogtums Österreich unter der Enns (im heutigen Bundesland [[Niederösterreich]]) Erfolge hatte, leisteten die Landstände "ob der Enns" (Adel und Städte) Widerstand und schafften es zunächst den "Status quo" zu erhalten. Als Druckmittel diente die Verweigerung von Steuern, die der Kaiser für den Krieg gegen das Osmanische Reich dringend benötigte. Um gegen ihnen auch weiterhin geeinigt vorgehen zu können, einigten sich die Landstände im Jahr 1577 auf eine gemeinsame Kirchenordnung, deren Anwendung in der Praxis allerdings nicht wirklich gelang. Unter dem Druck der Verhältnisse kam es zu einer Radikalisierung der Lage. Während der Adel und das Bürgertum eher auf diplomatische Mittel zur Sicherung des lutherischen Bekenntnisses setzten, leisteten die Bauern schließlich aktiven Widerstand gegen die Einsetzung katholischer Geistlicher.<ref name ="ooe"/>
Unter [[w:Rudolf II. (HRR)|Kaiser Rudolf II.]] (seit 1576) änderte sich die Lage. Dieser war am spanischen Hof streng im katholischen Glauben erzogen worden und versuchte seine Rechte in Bezug auf die Religion durchzusetzen. Während er mit der Abschaffung des lutherischen Gottesdienstes bei den Landständen des benachbarten Herzogtums Österreich unter der Enns (im heutigen Bundesland [[Niederösterreich]]) Erfolge hatte, leisteten die Landstände "ob der Enns" (Adel und Städte) Widerstand und schafften es zunächst den "Status quo" zu erhalten. Als Druckmittel diente die Verweigerung von Steuern, die der Kaiser für den Krieg gegen das Osmanische Reich dringend benötigte. Um gegen ihn auch weiterhin geeinigt vorgehen zu können, einigten sich die Landstände im Jahr 1577 auf eine gemeinsame Kirchenordnung, deren Anwendung in der Praxis allerdings nicht wirklich gelang. Unter dem Druck der Verhältnisse kam es zu einer Radikalisierung der Lage. Während der Adel und das Bürgertum eher auf diplomatische Mittel zur Sicherung des lutherischen Bekenntnisses setzten, leisteten die Bauern schließlich offenen Widerstand gegen die Einsetzung katholischer Geistlicher.<ref name ="ooe"/>


== Der Sierninger Handel ==
== Der Sierninger Handel ==
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