Konrad Vorlauf: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach den halbwegs zulässigen Fakten ließ Konrad Vorlauf am 5. Jänner 1408 fünf Handwerkern, die einen Aufstand gegen Ernst und für Leopold geplant hatten, öffentlich hinrichten.<ref group="A">Nicht ganz klar scheint, ob er diese Hinrichtung selbst zu verantworten hatte oder nur einen Befehl von Herzog Ernst dem Eisernen ausführte.</ref> Als es am 14. Jänner 1408 zwischen den beiden Herzögen zu einer vorläufigen Einigung kam, dürfte dies für ihn eine nachhaltige Brüskierung bedeutet und in der Folge seine politische Stellung erheblich geschwächt haben.<ref name ="Pittler20"/> Wenig später kam es zu Verhandlungen mit Herzog Leopold außerhalb von Wien. Auf dem Rückweg von dort wurde die Delegation der Wiener Bürger, an deren Spitze sich Konrad Vorlauf befand und zu der auch [[Rudolf Angerfelder]], ein früherer Bürgermeister von Wien, gehörte, am 9. April 1408 von Ritter Hans Laun bei [[Gablitz]] in der Nähe von [[Purkersdorf]] überfallen. Konrad Vorlauf und seine Begleiter, die von ihm gefangen genommen wurden, kamen erst am 16. Juni 1408 wieder frei, nachdem Herzog Leopold Lösegeld an Hans Laun gezahlt hatte.<ref group="A">Angeblich soll Hans Laun eine offene Geldforderung an den Herzog gehabt haben, deren Bezahlung er mit dieser Aktion erreichen wollte. In diesem Fall dürfte es sich um eine Fehde zwischen ihm und den Herzog gehandelt haben.</ref> Wenig später kam es zur Ausschreibung einer Sondersteuer für die Stadt Wien, die einen Aufstand der Handwerker zur Folge hatte. Durch diesen<ref group="A">Nach Pittler soll Konrad Vorlauf dagegen von seinen früheren Parteigängern geopfert worden sein, vgl. Andreas Pittler: ''Die Bürgermeister Wiens'', 2003, S. 20</ref> geriet Herzog Leopold unter Druck, worauf er am 7. Juli 1408 Konrad Vorlauf und mehrere Ratsherren verhaften ließ. Am 11. Juli 1408 wurde Konrad Vorlauf gemeinsam mit Konrad Ramperstorffer und Hans Rockh am auf dem [[Lobkowitzplatz|Schweinemarkt]]<ref group="A">Der Schweinemarkt als Hinrichtungsort war eine zusätzliche Demütigung.</ref> enthauptet.<ref name ="Czeike"/>   
Nach den halbwegs zulässigen Fakten ließ Konrad Vorlauf am 5. Jänner 1408 fünf Handwerkern, die einen Aufstand gegen Ernst und für Leopold geplant hatten, öffentlich hinrichten.<ref group="A">Nicht ganz klar scheint, ob er diese Hinrichtung selbst zu verantworten hatte oder nur einen Befehl von Herzog Ernst dem Eisernen ausführte.</ref> Als es am 14. Jänner 1408 zwischen den beiden Herzögen zu einer vorläufigen Einigung kam, dürfte dies für ihn eine nachhaltige Brüskierung bedeutet und in der Folge seine politische Stellung erheblich geschwächt haben.<ref name ="Pittler20"/> Wenig später kam es zu Verhandlungen mit Herzog Leopold außerhalb von Wien. Auf dem Rückweg von dort wurde die Delegation der Wiener Bürger, an deren Spitze sich Konrad Vorlauf befand und zu der auch [[Rudolf Angerfelder]], ein früherer Bürgermeister von Wien, gehörte, am 9. April 1408 von Ritter Hans Laun bei [[Gablitz]] in der Nähe von [[Purkersdorf]] überfallen. Konrad Vorlauf und seine Begleiter, die von ihm gefangen genommen wurden, kamen erst am 16. Juni 1408 wieder frei, nachdem Herzog Leopold Lösegeld an Hans Laun gezahlt hatte.<ref group="A">Angeblich soll Hans Laun eine offene Geldforderung an den Herzog gehabt haben, deren Bezahlung er mit dieser Aktion erreichen wollte. In diesem Fall dürfte es sich um eine Fehde zwischen ihm und den Herzog gehandelt haben.</ref> Wenig später kam es zur Ausschreibung einer Sondersteuer für die Stadt Wien, die einen Aufstand der Handwerker zur Folge hatte. Durch diesen<ref group="A">Nach Pittler soll Konrad Vorlauf dagegen von seinen früheren Parteigängern geopfert worden sein, vgl. Andreas Pittler: ''Die Bürgermeister Wiens'', 2003, S. 20</ref> geriet Herzog Leopold unter Druck, worauf er am 7. Juli 1408 Konrad Vorlauf und mehrere Ratsherren verhaften ließ. Am 11. Juli 1408 wurde Konrad Vorlauf gemeinsam mit Konrad Ramperstorffer und Hans Rockh am auf dem [[Lobkowitzplatz|Schweinemarkt]]<ref group="A">Der Schweinemarkt als Hinrichtungsort war eine zusätzliche Demütigung.</ref> enthauptet.<ref name ="Czeike"/>   


Nachdem Herzog Albrecht V. die Herrschaft über das Herzogtum Österreich 1411 selbst übernommen hatte, kam es zur postumen Rehabilitierung der drei Hingerichteten.<ref name ="Czeike"/> Wie auch die späteren Bürgermeister [[w:Wolfgang Holzer (Bürgermeister)Wolfgang Holzer]] und [[w:Martin Siebenbürger|Martin Siebenbürger]] galt Konrad Vorlauf im 19. Jahrhundert als Vorläufer eines liberalen Bürgertums<ref name ="Czeike"/>, wobei er jedoch im Unterschied zu Holzer ausschließlich positiv gesehen wurde.
Nachdem Herzog Albrecht V. die Herrschaft über das Herzogtum Österreich 1411 selbst übernommen hatte, kam es zur postumen Rehabilitierung der drei Hingerichteten.<ref name ="Czeike"/> Wie auch die späteren Bürgermeister [[w:Wolfgang Holzer (Bürgermeister)|Wolfgang Holzer]] und [[w:Martin Siebenbürger|Martin Siebenbürger]] galt Konrad Vorlauf im 19. Jahrhundert als Vorläufer eines liberalen Bürgertums<ref name ="Czeike"/>, wobei er jedoch im Unterschied zu Holzer ausschließlich positiv gesehen wurde.


== Gedenkstätten in Wien ==
== Gedenkstätten in Wien ==
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