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'''Simon Pötel''' (* [[1405]] / [[1410]], vermutlich in [[Großmugl]] bei [[Korneuburg]]<ref name ="Opll172">vgl. Ferdinand Opll: ''Leben im mittelalterlichen Wien, 1998, S. 172</ref>; † [[22. Juni|22.]] oder [[23. Juni]] [[1483]], [[Ebreichsdorf]])<ref>vgl. Ferdinand Opll: ''Leben im mittelalterlichen Wien, 1998, S. 175</ref><ref>vgl. Felix Czeike: ''Historisches Lexikon Wien''. 1995, Band 4, S. 585</ref>) war Gesellschafter mehrerer Handelsunternehmen und einer der reichsten Bürger der Stadt Wien im 15. Jahrhundert. Er gehörte dem Wiener Stadtrat an und galt als Unterstützer von [[ | '''Simon Pötel''' (* [[1405]] / [[1410]], vermutlich in [[Großmugl]] bei [[Korneuburg]]<ref name ="Opll172">vgl. Ferdinand Opll: ''Leben im mittelalterlichen Wien, 1998, S. 172</ref>; † [[22. Juni|22.]] oder [[23. Juni]] [[1483]], [[Ebreichsdorf]])<ref>vgl. Ferdinand Opll: ''Leben im mittelalterlichen Wien, 1998, S. 175</ref><ref>vgl. Felix Czeike: ''Historisches Lexikon Wien''. 1995, Band 4, S. 585</ref>) war Gesellschafter mehrerer Handelsunternehmen und einer der reichsten Bürger der Stadt Wien im 15. Jahrhundert. Er gehörte dem Wiener Stadtrat an und galt als Unterstützer von [[Niklas Teschler]]<ref name ="Opll173">vgl. Ferdinand Opll: ''Leben im mittelalterlichen Wien, 1998, S. 173</ref>. | ||
== Familie == | == Familie == | ||
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Von 1441 bis 1448, 1450 bis 1455 und 1461 bis 1462 gehörte Simon Pötel dem Rat der Stadt Wien an. Von 1441 bis 1442 war er [[Grundbuchsverweser]] und 1444 bis 1456 [[Kirchmeister]] zu [[w:Stephansdom (Wien)|Sankt Stephan]]. In seiner Zeit als Kirchmeister wurde 1450 mit den Fundamentierungsarbeiten für den Nordturm der Stephanskirche begonnen. Erstaunlicherweise war er nie [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]], bekleidete also niemals das höchste städtische Amt.<ref name ="Opll173"/> | Von 1441 bis 1448, 1450 bis 1455 und 1461 bis 1462 gehörte Simon Pötel dem Rat der Stadt Wien an. Von 1441 bis 1442 war er [[Grundbuchsverweser]] und 1444 bis 1456 [[Kirchmeister]] zu [[w:Stephansdom (Wien)|Sankt Stephan]]. In seiner Zeit als Kirchmeister wurde 1450 mit den Fundamentierungsarbeiten für den Nordturm der Stephanskirche begonnen. Erstaunlicherweise war er nie [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]], bekleidete also niemals das höchste städtische Amt.<ref name ="Opll173"/> | ||
Als 1462 die Stadtregierung gestürzt und unter der Führung von [[ | Als 1462 die Stadtregierung gestürzt und unter der Führung von [[Wolfgang Holzer (Bürgermeister)|Wolfgang Holzer]] ein provisorischer Rat gebildet wurde, suchte Simon Pötel Asyl in der [[w:Hofburg|Hofburg]], wodurch es ihm gelang, sich der Verhaftung entziehen. Im September desselben Jahres zog er sich auf sein Schloss Ebreichsdorf zurück, wo er zwar in Sicherheit war, aber zugleich den Geschehnissen tatenlos zusehen mußte. Im Oktober 1462 ließ Wolfgang Holzer seine Häuser plündern. Im Februar 1463 wurde er zusammen mit Niklas Teschler und anderen von Wolfgang Holzer beschuldigt, einen Giftanschlag auf [[w:Erzherzog Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI.]] zu planen.<ref name ="Opll174">vgl. Ferdinand Opll: ''Leben im mittelalterlichen Wien, 1998, S. 174</ref> | ||
== Folgen der Jahre 1462 und 1463 == | == Folgen der Jahre 1462 und 1463 == | ||
Von den Wiener Bürgern, die für die in den Jahren 1462 und 1463 erlittene Unbill Entschädigung forderten, war sein Anteil an dieser der höchste. Als klar war, dass er seine Ansprüche auf Wiedergutmachung des erlittenen Schadens nicht in der geforderten Höhe durchzusetzen konnte, sicherte sich Pötel gegen Verzicht auf Teile der noch offenen Geldforderungen von der Stadt Wien Privilegien wie die Steuerfreiheit für seine Häuser im städtischen Verwaltungsbereich des Burgfrieds und die Abgabenfreiheit für einige seiner Wirtschaftsaktivitäten.<ref name ="Opll174"/> | Von den Wiener Bürgern, die für die in den Jahren 1462 und 1463 erlittene Unbill Entschädigung forderten, war sein Anteil an dieser der höchste. Als klar war, dass er seine Ansprüche auf Wiedergutmachung des erlittenen Schadens nicht in der geforderten Höhe durchzusetzen konnte, sicherte sich Pötel gegen Verzicht auf Teile der noch offenen Geldforderungen von der Stadt Wien Privilegien wie die Steuerfreiheit für seine Häuser im städtischen Verwaltungsbereich des Burgfrieds und die Abgabenfreiheit für einige seiner Wirtschaftsaktivitäten.<ref name ="Opll174"/> | ||
Seit 1462 hatte Simon Pötel seinen Wohnsitz auf Schloß Ebreichsdorf. Er wurde um 1468 von [[ | Seit 1462 hatte Simon Pötel seinen Wohnsitz auf Schloß Ebreichsdorf. Er wurde um 1468 von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] in den Adelsstand erhoben und gehörte in der Folge der Kurie der "Ritter und Knechte" der Landstände Österreichs unter der Enns an.<ref>vgl. Ferdinand Opll: ''Leben im mittelalterlichen Wien, 1998, S. 174f.</ref> Nach seinem Tod wurde er in der Kirche in Ebreichsdorf beigesetzt. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* {{Czeike|4|584}} | * {{Czeike|4|584}} | ||
* [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Leben im mittelalterlichen Wien | * [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Leben im mittelalterlichen Wien''. Böhlau, Wien / Köln / Weimar, 1998, ISBN 3-205-98913-9, S. 172-175 (Biographie) | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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* | * [http://www.habsburger.net/de/kapitel/high-society-wie-buergerrecht-und-sozialer-status-zusammenhingen Abbildung seines Siegels], Habsburger.NET | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
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