Hans Laun: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hans Laun''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert), auch '''Hans Laun von Grünau''' führte Anfang des 15. Jahrhunderts Fehden, von denen die Stadt [[Wien]] betroffen war.
'''Hans Laun''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach dem 26. Mai 1459), auch '''Hans Laun von Grünau''' oder '''Hans Laun von Hanstein''' oder '''Hans der Laun von Grünau''', führte Anfang des 15. Jahrhunderts Fehden, von denen die Stadt [[Wien]] betroffen war.
 
== Herkunft und Familie ==
Hans Laun dürfte ein Söhn von Ulrich (I.) der Laun gewesen sein, der 1360-1376 als Burggraf der Burg Windegg, die damals den Herren von Kapellen gehörte, belegt ist. Angehörige dieser Familie sind als Gefolgsleute der Herren von Volkensdorf belegt und hatten im 14. Jahrhundert von diesen die [[w:Schloss Grünau (Oberösterreich)|Burg Grünau]] (heute Teil von [[Ried in der Riedmark]]) zu [[w:Lehen|Lehen]]. Hans Laun war vermutlich der Bruder von Ulrich (II.) Laun (von Hanstein) († 1409), der durch seine Heirat in den Besitz der [[Feste Hauenstein (Hanstein, Hantstein)]] (bei [[Voitsberg]] gelangt war, die nach seinem Tod in den Besitz von Hans Laun überging.<ref name ="windegger13">vgl. S. 13 [http://www.ooegeschichte.at/fileadmin/media/migrated/bibliografiedb/windegger_geschehen_37_2015_01-18.pdf digital], eingesehen am 19. Mai 2018</ref> Hans Laun war mit Dorothea Lembucher verheiratet. Aus dieser Ehe hatte er eine Tochter mit Namen Margaretha, die später im Besitz der Feste Hauenstein war. Diese wurde während der [[Andreas Baumkircher#Baumkircher Fehde|Baumkircher Fehde]] (1469-1471) schwer beschädigt und in der Folge aufgegeben.<ref name ="windegger14"/>.<ref name ="windegger14">vgl. S. 14 [http://www.ooegeschichte.at/fileadmin/media/migrated/bibliografiedb/windegger_geschehen_37_2015_01-18.pdf digital], eingesehen am 19. Mai 2018</ref>


== Überlieferung und Forschungsprobleme ==
== Überlieferung und Forschungsprobleme ==
Der Ritter Hans Laun von Grünau soll 1408/09 eine Fehde gegen [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold (IV.) ''dem Stolzen'']] geführt haben, da damals gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder, [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) "dem Eisernen"]] und den österreichischen Landständen als [[w:Vormundschaft|Vormund]] für den noch minderjährigen [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.)]] die Herrschaft über das [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]] ausübte. Angeblich hatte Hans Laun eine offene Geldforderung an Herzog Leopold. Die tatsächlichen Hintergründe sind allerdings bisher in der Forschung nicht geklärt, die Berichte der einschlägigen Chroniken und deren Übernahme und Auslegung in der Sekundärliteratur ergeben bisher kein Gesamtbild, bei dem alles zusammenpasst.
Die Forschungslage der Geschichte der einzelnen Bundesländer der Republik Österreich (ausgenommen Salzburg) ist für die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts bisher sehr widersprüchlich und undurchsichtig. Das zeigt sich auch für Hans Laun, der wegen des Überfalls auf den Wiener Bürgermeister [[Konrad Vorlauf]] im Frühjahr 1408 bekannt ist. Durch diesen Überfall war er in eine Kette bis heute nicht eindeutig geklärten Geschehnisse verstrickt, die die Hinrichtung des Bürgermeisters Vorlaufs und der Ratsherren [[Hans Rockh]] und [[Konrad Rampertsdorfer]] zur Folge hatten. Grund des Überfalls soll eine Fehde gewesen sein, die Hans Laun 1408/09 [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold (IV.) ''dem Stolzen'']] führte, der damals gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder, [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) "dem Eisernen"]] und den österreichischen Landständen als [[w:Vormundschaft|Vormund]] für den noch minderjährigen [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.)]] die Herrschaft über das [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]] ausübte, was nicht wirklich funktionierte. Angeblich führte Hans Laun diese Fehde gegen Herzog Leopold wegen einer  offenen Geldforderung, andererseits agiert er im Dienst von diesem oder ist auf der Seite von dessen Bruder gegen Herzog Albrecht, wobei sich zahlreiche Widersprüche finden lassen.
 
== Leben ==
Hans Laun soll seine Karriere als Kriegsmann im Dienst von [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold (IV.) ''dem Stolzen'']] begonnen haben.<ref name ="windegger13"/> 1408 wurde die [[Burgruine Rauhenstein|Burg Rauhenstein]] von einem [[Hans Laun|Johann Laun]] überfallen, wobei der [[w:Kastellan|Burgvogt]] ermordet und die Burg geplündert wurde.<ref>vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1706 Rauhenstein], Burgen-Austria.Com, eingesehen am 19. Mai 2018</ref> Es dürfte sich dabei um jenen Ritter Hans Laun (von Grünau) handeln, der im Frühjahr desselben Jahres<ref>Nach {{Czeike|5|557||Vorlauf Konrad}} [digital]: am 9. April 1408</ref> eine Delegation der Stadt Wien mit dem Wiener Bürgermeister Konrad Vorlauf bei [[Gablitz]] in der Nähe von [[Purkersdorf]] überfallen ließ. Bei diesem Überfall wurde nach der [[Kleine Chronik von Klosterneuburg|"Kleinen Chronik von Klosterneuburg]] der Wiener Bürger Niklas [[Flusthart]] getötet und der Bürgermeister zusammen mit den anderen Betroffenen, darunter [[Rudolf Angerfelder]], Hans Rockh und [[Niklas Undermhimmel]] zunächst auf die [[Burg Kogel]], dann auf die [[w:Burg Kreuzenstein|Burg Kreuzenstein]] und schließlich auf die [[Burg Dürnberg]] gebracht, wo sie einige Monate gefangen gehalten wurden, bis Herzog Leopold Lösegeld zahlte oder sich die beiden bezüglich dieses Lösegeldes geeinigt hatten.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 114</ref> Nach der "Chronica Austriae" von [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]] soll Hans Laun im Frühjahr des Jahres 1409 Kampfhandlungen gegen die Stadt Wien, mit Zustimmung von Leopold (IV.), eröffnet haben, weil er angeblich seinen Anteil an dem Lösegeld nicht erhalten hatte. Nachdem wenig später Ernst der Eiserne von [[Himberg]] aus Petrus Weispacher, [[Paul Geyr]] und den "Steudel" zu Hans Laun sandte, wurde dieser Konflikt innerhalb weniger Tage beigelegt.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S.
116</ref>
 
Im Sommer 1408 soll Hans Laun außerdem für Leopold (IV.) die Gebiete der Herren von Walsee im [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]] verwüstet haben.<ref name ="windegger13"/> Im Herbst desselben Jahres verpfändete ihm dessen Bruder Ernst (I.) die Burg [[Pitten]] bei [[Neunkirchen]] als vorläufige Entschädigung für eine höhere Geldsumme, die er ihm schuldig geblieben war. Danach soll er für diesen Raubzüge durchgeführt haben, die dem Handel der Stadt Wien erheblich störten.<ref name ="windegger13"/>


== Die Fehde ==
Danach soll er sich auf die von seinem Bruder Ulrich geerbte Veste Hauenstein zurückgezogen haben, wo er nach seiner Heirat ein beschauliches Leben führte. Er übernahm das Amt des Erbvogtes des Karmeliterklosters in Voitsberg. 1437 überließ er die Burg Grünau dem Ritter Hans Paltram. Am 26. Mai 1459 stiftete er noch eine ewige Messe zu seinem Gedenken, kurz darauf dürfte er gestorben sein.<ref name ="windegger14"/>
1408 wurde die [[Burgruine Rauhenstein|Burg Rauhenstein]] von einem [[Hans Laun|Johann Laun]] überfallen, wobei der [[w:Kastellan|Burgvogt]] ermordet und die Burg geplündert wurde.<ref>vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1706 Rauhenstein], Burgen-Austria.Com, eingesehen am 19. Mai 2018</ref> Es dürfte sich dabei um jenen Ritter Hans Laun (von Grünau) handeln, der im Frühjahr desselben Jahres<ref>Nach {{Czeike|5|557||Vorlauf Konrad}} [digital]: am 9. April 1408</ref> eine Delegation der Stadt Wien mit dem Wiener Bürgermeister [[Konrad Vorlauf]] bei [[Gablitz]] in der Nähe von [[Purkersdorf]] überfallen ließ. Bei diesem Überfall wurde nach der [[Kleine Chronik von Klosterneuburg|"Kleinen Chronik von Klosterneuburg]] der Wiener Bürger Niklas [[Flusthart]] getötet und der Bürgermeister zusammen mit den anderen Betroffenen, darunter [[Rudolf Angerfelder]], [[Hans Rockh]] und [[Niklas Undermhimmel]] zunächst auf die [[Burg Kogel]], dann auf die [[w:Burg Kreuzenstein|Burg Kreuzenstein]] und schließlich auf die [[Burg Dürnberg]] gebracht, wo sie einige Monate gefangen gehalten wurden, bis Herzog Leopold Lösegeld zahlte oder sich die beiden bezüglich dieses Lösegeldes geeinigt hatten.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 114</ref> Nach der "Chronica Austriae" von [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]] soll Hans Laun im Frühjahr des Jahres 1409 Kampfhandlungen gegen die Stadt Wien, mit Zustimmung von Leopold (IV.), eröffnet haben, weil er angeblich seinen Anteil an dem Lösegeld nicht erhalten hatte. Nachdem wenig später Ernst der Eiserne von [[Himberg]] aus Petrus Weispacher, [[Paul Geyr]] und den "Steudel" zu Hans Laun sandte, wurde dieser Konflikt innerhalb weniger Tage beigelegt.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 116</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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