Hans Laun: Unterschied zwischen den Versionen

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Hans Laun dürfte ein Söhn von Ulrich (I.) der Laun gewesen sein, der 1360-1376 als Burggraf der [[w:Burgruine Windegg|Burg Windegg]] (bei [[Schwertberg]], die damals den [[w:Kapeller|Herren von Kapellen]] gehörte, belegt ist. Angehörige der Familie Laun sind als Gefolgsleute der Herren von Volkensdorf (Volkenstorff) belegt und hatten im 14. Jahrhundert von diesen die [[w:Schloss Grünau (Oberösterreich)|Burg Grünau]] (heute Teil von [[Ried in der Riedmark]]) zu [[w:Lehen|Lehen]].<ref name ="windegger13">vgl. Windegger Geschehen, S. 13</ref>
Hans Laun dürfte ein Söhn von Ulrich (I.) der Laun gewesen sein, der 1360-1376 als Burggraf der [[w:Burgruine Windegg|Burg Windegg]] (bei [[Schwertberg]], die damals den [[w:Kapeller|Herren von Kapellen]] gehörte, belegt ist. Angehörige der Familie Laun sind als Gefolgsleute der Herren von Volkensdorf (Volkenstorff) belegt und hatten im 14. Jahrhundert von diesen die [[w:Schloss Grünau (Oberösterreich)|Burg Grünau]] (heute Teil von [[Ried in der Riedmark]]) zu [[w:Lehen|Lehen]].<ref name ="windegger13">vgl. Windegger Geschehen, S. 13</ref>


Hans Laun hatte zwei Brüder. Georg Laun († 1454) war mit Elena von Stegberg aus der [[w:Krain|Krain]] verheiratet.<ref>vgl. Ernst Bacher et al.: ''Die mittelalterlichen Glasgemälde'', 2007, S. 210 und S. 211</ref>. Ulrich (II.) Laun (von Hanstein) gelangte durch seine Heirat mit der Erbtochter von Friedrich von Hanau in den Besitz der [[w:Burg Hauenstein (Steiermark)|Feste Hauenstein (Hanstein, Haunstein, Hantstein)]] (bei [[Voitsberg]]), die nach seinem Tod in den Besitz von Hans Laun überging.<ref name ="windegger13"/>
Hans Laun hatte zwei Brüder. Georg Laun († 1454) war mit Elena von Stegberg aus der [[w:Krain|Krain]] verheiratet.<ref>vgl. Ernst Bacher et al.: ''Die mittelalterlichen Glasgemälde'', 2007, S. 210 und S. 211</ref>. Ulrich (II.) Laun (von Hanstein) gelangte durch seine Heirat mit der Erbtochter von Friedrich von Hanau (Hauenstein, Haunstein, Hanstein) in den Besitz der [[w:Burg Hauenstein (Steiermark)|Feste Hauenstein (Hanstein, Haunstein, Hantstein)]] (bei [[Voitsberg]]), die nach seinem Tod in den Besitz von Hans Laun überging.<ref name ="windegger13"/>


Nach anderen Quellen war Hans Laun selbst mit der Erbtochter von Friedrich von Hanau († 1413) mit Namen Grüna († 1424) verheiratet, wodurch er nach dem Tod seines Schwiegervaters in den Besitz der Veste Hauenstein kam.<ref>vgl. [http://www.wehrbauten.at/stmk/steiermark.html?/stmk/hauenstein/hauenstein.html Hauenstein], Wehrbauen.AT, eingesehen am 20. Mai 2018</ref> Für Hans Laun sind weitere Ehen belegt: eine mit Amelie von Rugkendorf († 1446) und eine weitere Ehe Dorothea Lembucher.<ref name ="bacher211">vgl. Ernst Bacher et al.: ''Die mittelalterlichen Glasgemälde'', 2007, S. 211</ref>
Nach anderen Quellen war Hans Laun selbst mit der Erbtochter von Friedrich von Hanau († 1413) mit Namen Grüna(?) († 1424) verheiratet, wodurch er nach dem Tod seines Schwiegervaters in den Besitz der Veste Hauenstein kam.<ref>vgl. [http://www.wehrbauten.at/stmk/steiermark.html?/stmk/hauenstein/hauenstein.html Hauenstein], Wehrbauen.AT, eingesehen am 20. Mai 2018</ref> Für Hans Laun sind weitere Ehen belegt: eine mit Amelie von Rugkendorf († 1446) und eine weitere Ehe Dorothea Lembucher.<ref name ="bacher211">vgl. Ernst Bacher et al.: ''Die mittelalterlichen Glasgemälde'', 2007, S. 211</ref>


Seine Tochter Margaretha heiratete 1465 [[w:Andreas von Greisenegg|Andreas Greisenegger]], der durch diese Ehe in den Besitz der Feste Hantstein gelangte, die während der "[[Andreas Baumkircher#Baumkircher Fehde|Baumkircher Fehde]]" (1469-1471) schwer beschädigt wurde.<ref name ="windegger14">vgl. Windegger Geschehen, S. 14</ref>
Seine Tochter Margaretha heiratete 1465 [[w:Andreas von Greisenegg|Andreas Greisenegger]], der durch diese Ehe in den Besitz der Feste Hantstein gelangte, die während der "[[Andreas Baumkircher#Baumkircher Fehde|Baumkircher Fehde]]" (1469-1471) schwer beschädigt wurde.<ref name ="windegger14">vgl. Windegger Geschehen, S. 14</ref>
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== Überlieferung und Forschungsprobleme ==
== Überlieferung und Forschungsprobleme ==
Die Forschungslage der Geschichte der einzelnen Bundesländer der Republik Österreich (ausgenommen Salzburg) ist für die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts sehr widersprüchlich und undurchsichtig. Das gilt auch für den Hintergrund, vor dem der Ritter Hans Laun gewirkt hat. Bekannt ist er heute nur mehr des Überfalls auf den Wiener Bürgermeister [[Konrad Vorlauf]] im Frühjahr 1408. Durch diesen Überfall dürfte er in die bis heute nicht eindeutig geklärten Geschehnisse verstrickt sein, die wenige Monate später die Hinrichtung des Bürgermeisters Vorlaufs und der Ratsherren [[Hans Rockh]] und [[Konrad Ramperstorffer]] zur Folge hatten. Als Grund des Überfalls wird gewöhnlich eine Fehde angeführt, die Hans Laun 1408/09 gegen [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold (IV.) ''dem Stolzen'']] führte, der damals gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder, [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) "dem Eisernen"]] und den österreichischen Landständen als [[w:Vormundschaft|Vormund]] für den noch minderjährigen [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.)]] die Herrschaft über das [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]] ausübte, was nicht wirklich funktionierte. In der einschlägigen Sekundärliteratur führte Hans Laun diese Fehde wegen einer offenen Geldforderung an den Herzogs. Merkwürdig ist allerdings, dass die von ihm überfallene Wiener Stadtregierung aus politischen Gegnern des Herzogs bestand, so dass ein Konflikt mit der Stadt Wien eigentlich als Motivation für den Überfall plausibler wäre. Dass er in der Folge auf die Seite von Herzog Ernst wechselte, wirkt schlüssig, da er offensichtlich viele Jahre im Herzogtum Steiermark lebte, wo dieser die Herrschaft ausübte. Möglicherweise war er für Herzog Ernst in der "Walseer Fehde" (1411-1417) gegen [[w:Reinprecht II. von Walsee|Reinprecht (II.) von Walsee]] tätig, doch fand diese erst nach dem Tod von Herzog Leopold und weder im Sommer 1408 oder um 1409 statt. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass hier noch eine ganze Reihe von Klärungsbedarf besteht. Daneben ist auch nicht auszuschließen, dass die Ungereimtheiten eine Folge von politischer Propaganda sind.
Die Überlieferung und Forschungslage zu Hans Laun ist als zurzeit als relativ schlecht einzustufen. Abgesehen von den wenigen Informationen aus einem Abschnitt der wissenschaftlichen Arbeit "Die mittelalterlichen Glasgemälde in Salzburg, Tirol und Vorarlberg" (siehe [[Hans Laun#Literatur|Literatur]]) gibt es bisher kein wissenschaftliches Fachbuch oder Lexikon, das sich Hans Laun oder seiner Familie einen eigenen Abschnitt widmen würde. Taucht er in einem wissenschaftlichen Fachbuch oder Lexikon auf, wie zum Beispiel im Wien Lexikon von Felix Czeike ist er nur eine Randfigur, die in Abschnitten genannt wird, die andere historisch belegte Personen oder Geschehnisse behandeln. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zeit, in der er in politische Geschehnisse verstrickt war (die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts) bisher nicht wirklich gut und angemessen erforscht ist.


== Erinnerungsstätten in Österreich ==
== Erinnerungsstätten in Österreich ==
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