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*Am 26. Jänner 1908 spielte der TEC als erste Wiener Mannschaft in Budapest. | *Am 26. Jänner 1908 spielte der TEC als erste Wiener Mannschaft in Budapest. | ||
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*Über die Situation im österreichischen Eishockeyspiel in Prag äußerte sich der Trainer der Leipziger wie folgt: | *Über die Situation im österreichischen Eishockeyspiel in Prag äußerte sich der Trainer der Leipziger wie folgt: | ||
Anläßlich der Teilnahme des Leipziger Sportklubs an der von dem Prager Sportklub Ruch ausgeschriebenen Eishockey-Meisterschaft von Österreich hatte ich Gelegenheit, die Prager Eishockeyverhältnisse näher kenne zu lernen. Ich bin erstaunt gewesen über die Menge der Klubs, die hier Eishockey betreiben. Es dürften meiner Schätzung nach etwa 12 dieser Klubs vorhanden sein. Sehr verschieden ist jedoch die Spielstärke und die Technik der einzelnen Klubs. Am höchsten, bei den mir zu Gesicht gekommenen Klubs entwickelt, ist die Technik entschieden bei der Eishockeygesellschaft. Die Stürmerreihe ist gut, nur nicht ganz schnell genug. Die ganze Mannschaft kennt das Spiel und spielt überlegt und fair. Die beste tschechische Mannschaft, die Sparta, die nur sehr knapp gegen die Eishockeygesellschaft verlor, sie steht technisch nicht auf der gleichen Höhe wie die deutsche Mannschaft. Sie spielt jedoch ein bedeutend energischeres und schärferes Spiel und erreicht dadurch ziemlich viel; das Zusammenspiel der Sparta ist schlechter als das der Eishockeygesellschaft, überhaupt fehlt den tschechischen Spielern noch viel an Balltechnik. Dies liegt meiner Meinung nach vor allem an dem fehlerhaften Einhandspiel. Eine wirkliche Sicherheit in der Ballbehandlung ist dadurch nicht zu erzielen. Verschiedenen Klubs scheint überhaupt der Unterschied zwischen Fußball und Hockey noch nicht bekannt zu sein. Ein Mannhalten wie beim Fußball gibt es nun einmal nicht beim Hockey. Auch das Anfahren und das blindlings Hineinschlagen müßte vermieden werden. Die Mannschaft von Jung-Punzlau, die ich auch noch erwähnen möchte, ist ein klein wenig schwächer als Sparta. Ihre Spieler müßten vor allem noch lernen, ihre Gegner nicht anzufahren, da ein schönes Spiel auf diese Weise nicht zu Stande kommen kann. | Anläßlich der Teilnahme des Leipziger Sportklubs an der von dem Prager Sportklub Ruch ausgeschriebenen Eishockey-Meisterschaft von Österreich hatte ich Gelegenheit, die Prager Eishockeyverhältnisse näher kenne zu lernen. Ich bin erstaunt gewesen über die Menge der Klubs, die hier Eishockey betreiben. Es dürften meiner Schätzung nach etwa 12 dieser Klubs vorhanden sein. Sehr verschieden ist jedoch die Spielstärke und die Technik der einzelnen Klubs. Am höchsten, bei den mir zu Gesicht gekommenen Klubs entwickelt, ist die Technik entschieden bei der Eishockeygesellschaft. Die Stürmerreihe ist gut, nur nicht ganz schnell genug. Die ganze Mannschaft kennt das Spiel und spielt überlegt und fair. Die beste tschechische Mannschaft, die Sparta, die nur sehr knapp gegen die Eishockeygesellschaft verlor, sie steht technisch nicht auf der gleichen Höhe wie die deutsche Mannschaft. Sie spielt jedoch ein bedeutend energischeres und schärferes Spiel und erreicht dadurch ziemlich viel; das Zusammenspiel der Sparta ist schlechter als das der Eishockeygesellschaft, überhaupt fehlt den tschechischen Spielern noch viel an Balltechnik. Dies liegt meiner Meinung nach vor allem an dem fehlerhaften Einhandspiel. Eine wirkliche Sicherheit in der Ballbehandlung ist dadurch nicht zu erzielen. Verschiedenen Klubs scheint überhaupt der Unterschied zwischen Fußball und Hockey noch nicht bekannt zu sein. Ein Mannhalten wie beim Fußball gibt es nun einmal nicht beim Hockey. Auch das Anfahren und das blindlings Hineinschlagen müßte vermieden werden. Die Mannschaft von Jung-Punzlau, die ich auch noch erwähnen möchte, ist ein klein wenig schwächer als Sparta. Ihre Spieler müßten vor allem noch lernen, ihre Gegner nicht anzufahren, da ein schönes Spiel auf diese Weise nicht zu Stande kommen kann. | ||
*15. Mai 1908: Die "Ligue internationale de hockey sur glace(LIHG)" | |||
Die LIHG wird von den Verbänden aus Belgien, Großbritannien, Schweiz und Frankreich gegründet. Es wurde Eishockey mit dem Ball gespielt. | |||
*15. August 1908: Gründung des Böhmischen Eishockeyverbandes | |||
*In Prag gründete sich am 15. August 1908 der Böhmische Eishockeyverband. Er deM LIHG sofort als fünftes Mitglied bei. Österreich war somit in der internationalen Liga vertreten. In Prag gab es in dieser Zeit deutsche und tschechische Eishockeyvereine. Bei den Tschechen war Slavia Prag führend, bei den Deutschen die Deutsche Eishockey-Gesellschaft Prag. | |||
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In Budapester Stadtwäldchen spielte an diesem Sonntag die Damenwelt. Eine Damenmannschaft aus Budapest trat gegen eine Damenmannschaft der ungarischen Aristrokratie an. Die Adeligen siegten 9:0. In dieser Mannschaft spielten Baronesse Judith Bauffy, Gräfin Emma Almassy, Gräfin Boy Audrassy, Baronin Elemcr Atzel, Gräfin Stefan Bethlen, Gräfin Nancy Karatsonyi und Gräfin Charlotte Nemes. Beim Lesen der Namen wird manchen Eishockeyfan auffallen, dass die Ehemänner einiger Spielerinnen zu den besten Eishockeyspielern in Budpest gehörten. Der besiegten Mannschaft gehörten die Damen Aldaska Letky, Ida Csery, Stefi Letky, Augi Balazs, Katicza, Sari und Cica Csery an. Dieses war das erste Damen-Eishockeyspiel in Österreich. | In Budapester Stadtwäldchen spielte an diesem Sonntag die Damenwelt. Eine Damenmannschaft aus Budapest trat gegen eine Damenmannschaft der ungarischen Aristrokratie an. Die Adeligen siegten 9:0. In dieser Mannschaft spielten Baronesse Judith Bauffy, Gräfin Emma Almassy, Gräfin Boy Audrassy, Baronin Elemcr Atzel, Gräfin Stefan Bethlen, Gräfin Nancy Karatsonyi und Gräfin Charlotte Nemes. Beim Lesen der Namen wird manchen Eishockeyfan auffallen, dass die Ehemänner einiger Spielerinnen zu den besten Eishockeyspielern in Budpest gehörten. Der besiegten Mannschaft gehörten die Damen Aldaska Letky, Ida Csery, Stefi Letky, Augi Balazs, Katicza, Sari und Cica Csery an. Dieses war das erste Damen-Eishockeyspiel in Österreich. | ||
*26. Oktober 1909: '''DFC Prag und DEHG Prag Mitglied | *26. Oktober 1909: '''DFC Prag und DEHG Prag Mitglied im Deutschen Eislaufverband''' | ||
DFC Prag und DEHG Prag haben ihren Beitritt zum Deutschen Eislaufverband, Abt. Eishockey, erklärt. Der Deutsche Eislaufverband wird die Regeln für das Bandy- und Scheibenspiel erarbeiten und die Organisation für Spiele übernehmen. | DFC Prag und DEHG Prag haben ihren Beitritt zum Deutschen Eislaufverband, Abt. Eishockey, erklärt. Der Deutsche Eislaufverband wird die Regeln für das Bandy- und Scheibenspiel erarbeiten und die Organisation für Spiele übernehmen. | ||
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*14. März 1911: '''LIHG übernimmt kanadische Regeln''' | |||
Der LIHG beschließt die übernahme der kanadieschen Eishockeyregeln. Ab sofort werden alle Spiele der LIHG nur noch mit der Scheibe durchgeführt. Die Spiele dauern 3 x 20 Minuten. | |||
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*28. November 1911: '''Eishockey im Wiener Parkklub''' | *28. November 1911: '''Eishockey im Wiener Parkklub''' | ||
Der Wiener Parkkclub beabsichtigt eine Eishockeysektion aufzustellen. Es stehen der Sektion eine ca. 3000 qm große Eislauffläsche am Pole Nord in Hietzing zur Verfügung. Dort kann an jedem Wochentag von 14 - 16 Uhr trainiert werden. Auch Nichtmitglieder können aufgenommen werden. Auskünfte erteilt das Sekreteriat des Wiener Parkklubs, Wien, II. Bezirk, Prinzenallee 1.<ref>Neues Wiener Tagblatt 28. November 1911</ref> | :Der Wiener Parkkclub beabsichtigt eine Eishockeysektion aufzustellen. Es stehen der Sektion eine ca. 3000 qm große Eislauffläsche am Pole Nord in Hietzing zur Verfügung. Dort kann an jedem Wochentag von 14 - 16 Uhr trainiert werden. Auch Nichtmitglieder können aufgenommen werden. Auskünfte erteilt das Sekreteriat des Wiener Parkklubs, Wien, II. Bezirk, Prinzenallee 1.<ref>Neues Wiener Tagblatt 28. November 1911</ref> | ||
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