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[[File:Ö - Gedenktafel am Salzhof in Melk, Erinnerung an die Verteidigung des Marktes gegen die Baiern für Friedrich dem Schönen.jpg|thumb|Gedenktafel am Salzhof in Melk, das unter Friedrich dem Schönen zur "Veste" erhoben wurde.]] | [[File:Ö - Gedenktafel am Salzhof in Melk, Erinnerung an die Verteidigung des Marktes gegen die Baiern für Friedrich dem Schönen.jpg|thumb|Gedenktafel am Salzhof in Melk, das unter Friedrich dem Schönen zur "Veste" erhoben wurde.]] | ||
'''Herzog Friedrich I. von Österreich | '''Herzog Friedrich (I.) von Österreich''' (* 1289, vermutlich in [[Wien]]; † 13. Jänner 1330, auf [[w:Burgruine Gutenstein|Burg Gutenstein]])<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|2|414|}}</ref> aus dem [[w:Habsburg|Haus Habsburg]], als [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher (Gegen-)König '''Friedrich III.''', später auch '''Friedrich der Schöne''' genannt, herrschte zusammen mit seinem jüngeren Bruder [[Leopold I. (Habsburg)|Herzog Leopold (I.) von Österreich]] über die Herzogtümer [[w:Erzherzogtum Österreich|Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer [[Portal:Niederösterreich|Niederösterreich]], [[Portal:Oberösterreich|Oberösterreich]] und [[Portal:Wien|Wien]].</ref> und [[w:Herzogtum Steiermark|Steiermark]]<ref group="A">Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer [[Portal:Steiermark|Steiermark]] und [[Portal:Oberösterreich|Oberösterreich]].</ref>. Er gilt als der erste "österreichische" Habsburger.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 157, S. 159ff. und S. 162f.</ref> | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Herzog Friedrich I. von Österreich war der zweitälteste Sohn von [[Albrecht I. (Österreich)|Herzog Albrecht I. von Österreich]] (als | Herzog Friedrich I. von Österreich war der zweitälteste Sohn von [[Albrecht I. (Österreich)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] (als römisch-deutscher König König: Albrecht I.) aus dessen Ehe mit [[Elisabeth von Görz-Tirol|Gräfin Elisabeth von Görz und Tirol]]. Verheiratet war er seit 1313/14 mit [[Elisabeth von Aragón]], einer Tochter von [[w:Jakob II. (Aragón)|König Jayme II. von Aragón]].<ref name ="czeike"/> | ||
::Zu den Kindern aus dieser Ehe -> [[Elisabeth von Aragón#Herkunft und Familie]]. | ::Zu den Kindern aus dieser Ehe -> [[Elisabeth von Aragón#Herkunft und Familie]]. | ||
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== Leben - kurzer Überblick == | == Leben - kurzer Überblick == | ||
Eine tatsächliche Bewerbung Friedrichs um die Nachfolge seines Vaters als römisch-deutscher König ist für das Jahr 1308 nicht belegt.<ref name ="nieder116">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 116</ref> Nach dem Tod von König Heinrich VII. wurde er im Oktober 1314 wie auch sein Cousin, der spätere [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) ("''Ludwig der Baier''")]] nach einer umstrittenen Königswahl zum | Eine tatsächliche Bewerbung Friedrichs um die Nachfolge seines Vaters als römisch-deutscher König ist für das Jahr 1308 nicht belegt.<ref name ="nieder116">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 116</ref> Nach dem Tod von König Heinrich VII. wurde er im Oktober 1314 wie auch sein Cousin, der spätere [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) ("''Ludwig der Baier''")]] nach einer umstrittenen Königswahl zum deutsch-römischen König gewählt, weswegen es zu einem mehrjährigen Krieg im Reich kam, der mit Friedrichs Niederlage und Gefangennahme in der [[w:Schlacht bei Mühldorf|Schlacht bei Mühldorf]] (28. September 1322) seinen Wendepunkt nahm. Obwohl bereits zwischen Oktober und Dezember 1323 eine Übergabe der Reichskleinodien an Ludwig erfolgte, die als eine Anerkennung seiner Herrschaft durch die Herzöge von Österreich zu deuten ist, kam es zu einer endgültigen Beilegung der Auseinandersetzung (inklusive Lösung der Königsfrage) erst nach mehreren Jahren.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 118f., S. 122-129</ref> | ||
Unter Friedrich dem Schönen konnten die Herzöge von Österreich ihre Herrschaft in den Herzogtümern Österreich und Steiermark endgültig festigen. Zumindest im Friedrichs Umfeld sind vermehrt Angehörige des österreichischen und steirischen Adels zu finden, die auch für heikle diplomatische Missionen (wie zum Beispiel die Brautwerbung in [[w:Barcelona|Barcelona]] eingesetzt wurden. Männer, die an seinem Hof Karriere machten, waren zum Beispiel der Seckauer Ministeriale [[w:Dietrich Wolfhauer|Magister Dietrich von Wolfsau]], spätere [[w:Bistum Lavant|Bischof von Lavant]], der zunächst für Friedrich als "secretarius" tätig war, und Abt Otto von [[w:Stift St. Lambrecht|St. Lambrecht]].<ref name ="nieder130">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 130</ref> | Erst im Frühjahr 1325 kam Friedrich mit dem [[w:Trausnitzer Vertrag|Vertrag von Trausnitz]] (13. März 1325), in dem er Ludwig als rechtmäßiges Reichsoberhaupt anerkannte, vorübergehend frei. Nachdem sich eine Anerkennung dieses Vertrages von Seiten seiner Verbündeten, vor allem seiner Verwandten nicht durchsetzen ließ, kehrte er letztlich wieder in die Gefangenschaft zurück, wie er mit Ludwig vereinbart hatte. Am 5. September 1325 schlossen er und Ludwig dann den "Vertrag von München", in dem die Vereinbarung einer "Doppelregierung" für das Reich getroffen wurde.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 128f.</ref> | ||
Unter Friedrich dem Schönen konnten die Herzöge von Österreich ihre Herrschaft in den Herzogtümern Österreich und Steiermark endgültig festigen. Zumindest im Friedrichs Umfeld sind vermehrt Angehörige des österreichischen und steirischen Adels zu finden, die auch für heikle diplomatische Missionen (wie zum Beispiel die Brautwerbung in [[w:Barcelona|Barcelona]] eingesetzt wurden. Männer, die an seinem Hof Karriere machten, waren zum Beispiel der Seckauer Ministeriale [[w:Dietrich Wolfhauer|Magister Dietrich von Wolfsau]], der spätere [[w:Bistum Lavant|Bischof von Lavant]], der zunächst für Friedrich als "secretarius" tätig war, und Abt Otto von [[w:Stift St. Lambrecht|St. Lambrecht]].<ref name ="nieder130">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 130</ref> | |||
== Wichtigste Daten (Schwerpunkt: Geschichte der späteren Republik Österreich) == | == Wichtigste Daten (Schwerpunkt: Geschichte der späteren Republik Österreich) == | ||
* Zu Beginn des Jahres 1309, während Friedrich noch mit König Heinrich VII. in [[w:Speyer|Speyer]] verhandelte, brach im Herzogtum Österreich ein Aufstand gegen seine Dynastie aus, an dem eine Gruppe der dortigen Landherren (so z. B. die [[Herren von Zelking]] und die [[Herren von Pottendorf]]) und ein Teil der Patrizier der Stadt Wien, unter der Führung des Schützenmeisters Berthold beteiligt waren. Diese dürften von [[w:Otto III. von Bayern|Herzog Otto (III.) von Niederbaiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> unterstützt worden sein.<ref name ="nieder116"/> Der Aufstand konnte weitgehend von [[Konrad Haarmarkter]], dem [[w:Hubmeister|Hubmeister]] des Herzogtums Österreich, der sich der Unterstützung der Wiener Handwerker versicherte, im Namen Friedrichs niedergeschlagen. Das Strafgericht soll besonders die in Wien ansässige Familie der Haimonen betroffen haben, deren Oberhaupt damals Otto, der Sohn von Haimo, war. Die Aufrührer und ihre Unterstützer wurden aus der Stadt vertrieben, nur durch das Eingreifen von Geistlichen konnte weitere Gewalt verhindert werden. 1310 wurde der Aufstand endgültig von Ulrich von Walsee, damals Landeshauptmann des Herzogtums Steiermark, niedergeworfen. Im Gegensatz zum Aufstand der Wiener Patrizier aus dem Jahr 1288 hatten die Gegner der Habsburger dieses Mal keine breite Basis durch die Masse.<ref name ="opll65">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 65</ref> Friedrich ist in diesem Jahr noch in Wien nachgewiesen, wo er am 1. Februar Gericht über die Aufständischen hielt und mit großer Strenge gegen diese vorging. Verhängt wurden Todes- und Körperstrafen (Blendung, Herausreißen der Zunge).<ref name ="czeike"/> So soll der Wiener Bürger Johannes, genannt der Stadlauer, angeblich am Schwanz eines Pferdes durch die Stadt geschleift und dann gerädert worden sein, andere wie Gottfried der Sohlenschneider und Wilhelm sollen geblendet worden sein, nach dem ihnen die Zunge herausgeschnitten worden war.<ref name ="opll65"/> | * Zu Beginn des Jahres 1309, während Friedrich noch mit König Heinrich VII. in [[w:Speyer|Speyer]] verhandelte, brach im Herzogtum Österreich ein Aufstand gegen seine Dynastie aus, an dem eine Gruppe der dortigen Landherren (so z. B. die [[Herren von Zelking]] und die [[Herren von Pottendorf]]) und ein Teil der Patrizier der Stadt Wien, unter der Führung des Schützenmeisters Berthold beteiligt waren. Diese dürften von [[w:Otto III. von Bayern|Herzog Otto (III.) von Niederbaiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> unterstützt worden sein.<ref name ="nieder116"/> Der Aufstand konnte weitgehend von [[Konrad Haarmarkter]], dem [[w:Hubmeister|Hubmeister]] des Herzogtums Österreich, der sich der Unterstützung der Wiener Handwerker versicherte, im Namen Friedrichs niedergeschlagen. Das Strafgericht soll besonders die in Wien ansässige Familie der Haimonen betroffen haben, deren Oberhaupt damals Otto, der Sohn von Haimo, war. Die Aufrührer und ihre Unterstützer wurden aus der Stadt vertrieben, nur durch das Eingreifen von Geistlichen konnte weitere Gewalt verhindert werden. 1310 wurde der Aufstand endgültig von Ulrich von Walsee, damals Landeshauptmann des Herzogtums Steiermark, niedergeworfen. Im Gegensatz zum Aufstand der Wiener Patrizier aus dem Jahr 1288 hatten die Gegner der Habsburger dieses Mal keine breite Basis durch die Masse.<ref name ="opll65">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 65</ref> Friedrich ist in diesem Jahr noch in Wien nachgewiesen, wo er am 1. Februar Gericht über die Aufständischen hielt und mit großer Strenge gegen diese vorging. Verhängt wurden Todes- und Körperstrafen (Blendung, Herausreißen der Zunge).<ref name ="czeike"/> So soll der Wiener Bürger Johannes, genannt der Stadlauer, angeblich am Schwanz eines Pferdes durch die Stadt geschleift und dann gerädert worden sein, andere wie Gottfried der Sohlenschneider und Wilhelm sollen geblendet worden sein, nach dem ihnen die Zunge herausgeschnitten worden war.<ref name ="opll65"/> Das Verhältnis zwischen Friedrich und der Wiener Bürgerschaft dürfte jedoch durch diesen Aufstand nicht wirklich beeinträchtigt gewesen sein, wie der Umstand, dass es in der Folge keine weiteren Aufstände gab und die Förderungen des Herzogs gegenüber der Stadt Wien, zeigen.<ref name ="lackner158">vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 158</ref> | ||
* Als der Regensburger Bürger Gumpert an der Haid Friedrich 1319 den Durchzug seiner Truppen durch [[w:Regensburg|Regensburg]] verwehrte, ließ dieser aus Rache nach der "Bayerischen Chronik"<ref group="A">Mehr zu dieser Quelle siehe [[http://www.geschichtsquellen.de/repPers_118645943.html Bayerischen Chronik]], Bayerische Akademie der Wissenschaften, eingesehen 6. Mai 2018</ref> von [[w:Veit Arnpeck|Veit Arnpeck]] die Waren der in Wien ansässigen Regensburger beschlagnahmen und angeblich sogar ihre Gewandläden ausgerauben.<ref name ="opll68">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 68</ref> | * Als der Regensburger Bürger Gumpert an der Haid Friedrich 1319 den Durchzug seiner Truppen durch [[w:Regensburg|Regensburg]] verwehrte, ließ dieser aus Rache nach der "Bayerischen Chronik"<ref group="A">Mehr zu dieser Quelle siehe [[http://www.geschichtsquellen.de/repPers_118645943.html Bayerischen Chronik]], Bayerische Akademie der Wissenschaften, eingesehen 6. Mai 2018. Bei der Beurteilung der Zulässigkeit dieser Quelle ist allerdings zu beachten, dass Friedrich als Gegner von Ludwig dem Baiern ein Gegner der Wittelsbacher war und es sich dabei um eine "pro-wittelsbachische" Quelle handelt.</ref> von [[w:Veit Arnpeck|Veit Arnpeck]] die Waren der in Wien ansässigen Regensburger beschlagnahmen und angeblich sogar ihre Gewandläden ausgerauben.<ref name ="opll68">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 68.</ref> | ||
* Im Juni 1327 verfasste Friedrich, vermutlich auf der Burg Gutenstein, sein Testament.<ref name ="nieder129">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 129</ref> | * Im Juni 1327 verfasste Friedrich, vermutlich auf der Burg Gutenstein, sein Testament.<ref name ="nieder129">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 129</ref> | ||
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Friedrich der Schöne gilt als Förderer der Stadt Wien<ref name ="nieder130">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 130</ref>, wo er sich auch einige Male aufgehalten hat. So hielt er nach der Überlieferung aus Quellen des Mittelalters im Frühjahr und Sommer des Jahres 1314, ehe er zur Königwahl nach [[w:Frankfurt am Main|Frankfurt]] aufbrach, in Wien eine Versammlung ab, an der neben seiner Ehefrau Elisabeth viele seiner Verwandten sowie der [[w:Weichart von Polheim|Erzbischof von Salzburg]] und zahlreiche Grafen, Freiherren und Adelige teilnahmen.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 67</ref> Auch während der Brandkatastrophe, die Wien am 23. März 1327 heimsuchte, soll sich Friedrich in der Stadt aufgehalten haben.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 70</ref> | Friedrich der Schöne gilt als Förderer der Stadt Wien<ref name ="nieder130">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 130</ref>, wo er sich auch einige Male aufgehalten hat. So hielt er nach der Überlieferung aus Quellen des Mittelalters im Frühjahr und Sommer des Jahres 1314, ehe er zur Königwahl nach [[w:Frankfurt am Main|Frankfurt]] aufbrach, in Wien eine Versammlung ab, an der neben seiner Ehefrau Elisabeth viele seiner Verwandten sowie der [[w:Weichart von Polheim|Erzbischof von Salzburg]] und zahlreiche Grafen, Freiherren und Adelige teilnahmen.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 67</ref> Auch während der Brandkatastrophe, die Wien am 23. März 1327 heimsuchte, soll sich Friedrich in der Stadt aufgehalten haben.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 70</ref> | ||
* 1316 überließ Friedrich Wiener Bürgern ein Haus mit Kapelle aus dem nach dem Aufstand von 1309 konfiszierten Besitz der Haimonen. Im Haus wurde nach 1333 das neue Rathaus untergebracht.<ref name ="czeike"/> | * Am 8. September 1312 gewährte Friedrich der Stadt Wien ein Privileg, in dem er die dem Niederlagsrecht von 1221 zuwiderlaufende Verfügung seines Vaters, der die Wiener Handelsrechte 1281 zugunsten der fremden Kaufleute abgehändert hatte, aufhob.<ref name ="lackner158"/> | ||
* Am 15. März 1327 stiftete Friedrich das [[Augustinerkloster (Wien)|Stadtkloster]] der [[w:Augustinerorden|Augustiner-Eremiten]], das sich zu einer besonderen Stätte der Wissenspflege entwickelte. Die Kirche St. Augustin wurde zur Hofpfarre erhoben.<ref name ="czeike"/><ref name ="nieder130"/> | * Am 12. Mai 1316 überließ Friedrich Wiener Bürgern ein Haus mit Kapelle (heute: 1010 Wien, [[Wipplingerstraße (Wien)|Wipplingerstraße]] 8) aus dem nach dem Aufstand von 1309 konfiszierten Besitz der Haimonen. Im Haus wurde nach 1333 das neue Rathaus untergebracht, das einen älteren, seit den 1280er-Jahren bezeugten Standort in der [[Wollzeile]], ablöste.<ref name ="czeike"/><ref name ="lackner158"/> | ||
* 1320 erlaubte Friedrich der Wiener Bürgerschaft die Anlage eines eigenen Stadtbuches, in das die maßgeblichen kommunalen Rechtstitel eingetragen werden sollten. Dieses Stadtbuch wurde mit dem wenig später begonnenen "[[Eisenbuch (Wien)|Eisenbuch]]", das bis ins 19. Jahrhundert geführt wurde, realisiert.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 158f.</ref> | |||
* Am 15. März 1327 stiftete Friedrich in unmittelbarer Nähe zur Hofburg das [[Augustinerkloster (Wien)|Stadtkloster]] der [[w:Augustinerorden|Augustiner-Eremiten]], das sich zu einer besonderen Stätte der Wissenspflege entwickelte. Die Kirche St. Augustin, die allerdings erst nach seinem Tod vollendet und im Jahr 1349 geweiht wurde, wurde zur Hofpfarre erhoben.<ref name ="czeike"/><ref name ="nieder130"/><ref name ="lackner159">vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 159</ref> | |||
* Zwischen 1327 und 1330 stiftete Friedrich ein Spital vor dem [[Werdertor (Wien)|Werdertor]], das allerdings nach seinem Tod nicht realisiert wurde. Auf dem für das Spital bestimmten Areal siedelten sich um 1360 [[w:Karmeliter|Karmeliter]] an, das für diese Stiftung bestimmte Vermögen kam nach 1330 an das Martinsspital.<ref name ="czeike"/> | * Zwischen 1327 und 1330 stiftete Friedrich ein Spital vor dem [[Werdertor (Wien)|Werdertor]], das allerdings nach seinem Tod nicht realisiert wurde. Auf dem für das Spital bestimmten Areal siedelten sich um 1360 [[w:Karmeliter|Karmeliter]] an, das für diese Stiftung bestimmte Vermögen kam nach 1330 an das Martinsspital.<ref name ="czeike"/> | ||
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