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Jörg von Kuenring stammte aus einer angesehenen [[w:Ministeriale|Ministerialenfamilie]] des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der [[w:Babenberger|Babenbergern]] großen politischen Einfluss besaß. Im 15. Jahrhundert gehörten die Kuenringer zwar noch dem Herrenstand an und besaßen wichtige Besitzungen im [[Weinviertel]] und in der Umgebung der Stadt [[Wien]]. Zudem waren einer ihrer Familienzweige mit dem [[Brandenburger Lehen]] belehnt und durch Eheschließungen bestanden verwandtschaftliche Beziehungen mit anderen mächtigen "donauösterreichischen" und "innerösterreichischen" Adelsfamilien, dennoch hatten die Familie ihren Höhepunkt um 1440 längst überschritten.<ref name ="heinig280">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 280</ref> | Jörg von Kuenring stammte aus einer angesehenen [[w:Ministeriale|Ministerialenfamilie]] des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der [[w:Babenberger|Babenbergern]] großen politischen Einfluss besaß. Im 15. Jahrhundert gehörten die Kuenringer zwar noch dem Herrenstand an und besaßen wichtige Besitzungen im [[Weinviertel]] und in der Umgebung der Stadt [[Wien]]. Zudem waren einer ihrer Familienzweige mit dem [[Brandenburger Lehen]] belehnt und durch Eheschließungen bestanden verwandtschaftliche Beziehungen mit anderen mächtigen "donauösterreichischen" und "innerösterreichischen" Adelsfamilien, dennoch hatten die Familie ihren Höhepunkt um 1440 längst überschritten.<ref name ="heinig280">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 280</ref> | ||
Jörg von Kuenring war ein Sohn von Achaz von Kuenring († um 1425) aus dessen Ehe mit Barbara von [[Hanns von Stubenberg#Herkunft und Familie|Stubenberg]]. Sein Bruder Hans von Kuenring († um 1445/46) hatte den späteren Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] 1436 auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land begleitet.<ref name ="heinig280"> | Jörg von Kuenring war ein Sohn von Achaz von Kuenring († um 1425) aus dessen Ehe mit Barbara von [[Hanns von Stubenberg#Herkunft und Familie|Stubenberg]]. Sein Bruder Hans von Kuenring († um 1445/46) hatte den späteren Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] 1436 auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land begleitet.<ref name ="heinig280"/> | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Jörg von Kuenring stand dem Hof von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]], der bis 1452 als Vormund für [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus]] die Herrschaft über das Herzogtum Österreich innehatte, fern. 1451 unterzeichnete er die erste Fasstung des [[w:Mailberger Bund|Mailberger Bundes]] Nachdem dem Kaiser nach dem Tod von Ladislaus die Herrschaft über einen Teil des Herzogtums zugefallen war, sandte dieser Jörg von Kuenring im April 1459 zu Friedensverhandlungen an den Hof des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königs]] [[w:Georg von Podiebrad|Georg]] und bestätigte 1460 seine Wahl zum Landesmarschall durch die Landstände im Herzogtum Österreich unter der Enns.<ref name ="heinig280"> Bei der kriegerischen Auseinandersetzung mit [[w:Gahmuret Fronauer|Gahmuret Fronauer]] wurde er jedoch bald durch [[w:Jan Giskra von Brandis|Jan Giskra von Brandis]] abgelöst.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 280f.</ref> 1461 erhielt er vom Kaiser als Pfandschaft für ein Darlehen, das er dem Kaiser gewährt hatte, [[Perchtoldsdorf]]. Während dessen Krieg mit [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI. von Österreich]] nahm Jörg von Kuenring eine eher abwartende Haltung ein. Nach Albrechts Tod wurde er von Friedrich als Landesmarschall nicht mehr bestätigt.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 281</ref> | Jörg von Kuenring stand dem Hof von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]], der bis 1452 als Vormund für [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus]] die Herrschaft über das Herzogtum Österreich innehatte, fern. 1451 unterzeichnete er die erste Fasstung des [[w:Mailberger Bund|Mailberger Bundes]] Nachdem dem Kaiser nach dem Tod von Ladislaus die Herrschaft über einen Teil des Herzogtums zugefallen war, sandte dieser Jörg von Kuenring im April 1459 zu Friedensverhandlungen an den Hof des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königs]] [[w:Georg von Podiebrad|Georg]] und bestätigte 1460 seine Wahl zum Landesmarschall durch die Landstände im Herzogtum Österreich unter der Enns.<ref name ="heinig280"/> Bei der kriegerischen Auseinandersetzung mit [[w:Gahmuret Fronauer|Gahmuret Fronauer]] wurde er jedoch bald durch [[w:Jan Giskra von Brandis|Jan Giskra von Brandis]] abgelöst.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 280f.</ref> 1461 erhielt er vom Kaiser als Pfandschaft für ein Darlehen, das er dem Kaiser gewährt hatte, [[Perchtoldsdorf]]. Während dessen Krieg mit [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI. von Österreich]] nahm Jörg von Kuenring eine eher abwartende Haltung ein. Nach Albrechts Tod wurde er von Friedrich als Landesmarschall nicht mehr bestätigt.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 281</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == |
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