Gebhard von Hirschberg: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
verbesserung übersichtlichkeit
K (korr. nach einer Angabe im Artikel)
K (verbesserung übersichtlichkeit)
Zeile 5: Zeile 5:
Graf Gebhard von Hirschberg stammte aus der Familie der [[w:Grafen von Grögling-Hirschberg|Grafen von Grögling-Hirschberg]], einem oberpfälzisch-mittelfränkischem Adelsgeschlecht, das vom 12. bis Anfang des 14. Jahrhunderts im [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] belegt ist.
Graf Gebhard von Hirschberg stammte aus der Familie der [[w:Grafen von Grögling-Hirschberg|Grafen von Grögling-Hirschberg]], einem oberpfälzisch-mittelfränkischem Adelsgeschlecht, das vom 12. bis Anfang des 14. Jahrhunderts im [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] belegt ist.


Graf Gebhard von Hirschberg war mit Gräfin Elisabeth von Tirol († um 1256<ref name ="baum59">vgl. [[w:Wilhelm Baum|Wilhelm Baum]]: ''Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters''. Klagenfurt: Kitab, 2000, ISBN 3-902005-04-1, S. 50)</ref>, der Witwe des [[w:Otto VIII. (Meranien)|Herzogs Otto von Andechs-Meranien]] verheiratet. Sie war eine der beiden Erbtöchter des Grafen Albert (III.) von Tirol.<ref group="A">Die andere Erbtochter war Gräfin [[Adelheid von Tirol]] († Oktober oder November 1278), die Ehefrau des [[Meinhard I.|Grafen Meinhard (III.) von Görz]]. Ihre Söhne waren die Grafen [[Meinhard II.|Meinhard]] (* 1239/1240; † 30. Okt. 1295) und [[w:Albert I. (Görz)|Albert]] von Görz und Tirol, deren Nachkommen später von den [[w:Habsburg|Herzögen von Österreich (Habsburgern)]] beerbt wurden.</ref> Aus dieser Ehe hatte er keine Kinder.<ref name ="baum59"/>
Graf Gebhard von Hirschberg war mit Gräfin Elisabeth von Tirol († um 1256<ref name ="baum59">vgl. [[w:Wilhelm Baum|Wilhelm Baum]]: ''Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters''. Klagenfurt: Kitab, 2000, ISBN 3-902005-04-1, S. 50)</ref>, der Witwe des [[w:Otto VIII. (Meranien)|Herzogs Otto von Andechs-Meranien]] verheiratet. Sie war eine der beiden Erbtöchter des Grafen Albert (III.) von Tirol. Die andere Erbtochter war Gräfin [[Adelheid von Tirol]] († Oktober oder November 1278), die Ehefrau des [[Meinhard I.|Grafen Meinhard (III.) von Görz]].<ref group="A">Ihre Söhne waren die Grafen [[Meinhard II.|Meinhard]] (* 1239/1240; † 30. Okt. 1295) und [[w:Albert I. (Görz)|Albert]] von Görz und Tirol, deren Nachkommen später von den [[w:Habsburg|Herzögen von Österreich (Habsburgern)]] beerbt wurden.</ref> Aus dieser Ehe hatte er keine Kinder.<ref name ="baum59"/>


Gebhards weitere Familienverhältnisse sind nicht ganz durchsichtig. Falls er tatsächlich bereits um 1275 verstarb, hatte er wohl einen gleichnamigen Sohn (vielleicht aus einer anderen Ehe), der ihn zunächst beerbte, und 1283 die Tiroler Herrschaften an den Grafen [[Meinhard II.|Meinhard (II.) von Görz-Tirol]] verkaufte. 1297 ist ein weiterer Graf Gebhard von Hirschberg belegt, der die Grafschaft [[Litschau]]-[[Heidenreichstein]] an [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht I. von Österreich]] abtreten musste.<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, S. 104</ref>.
Gebhards weitere Familienverhältnisse sind nicht ganz durchsichtig. Falls er tatsächlich bereits um 1275 verstarb, hatte er wohl einen gleichnamigen Sohn (vielleicht aus einer anderen Ehe), der ihn zunächst beerbte, und 1283 die Tiroler Herrschaften an den Grafen [[Meinhard II.|Meinhard (II.) von Görz-Tirol]] verkaufte. 1297 ist ein weiterer Graf Gebhard von Hirschberg belegt, der die Grafschaft [[Litschau]]-[[Heidenreichstein]] an [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht I. von Österreich]] abtreten musste.<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, S. 104</ref>.
Zeile 12: Zeile 12:


== Das Erbe des Grafen Albert von Tirol ==
== Das Erbe des Grafen Albert von Tirol ==
Nach dem Tod seines Schwiegervaters schlossen Gebhard und Elisabeth am 10. November 1252 mit ihrer Schwester [[Adelheid von Tirol|Adelheid]] und [[Meinhard I.|Meinhard (I.)]] einen Vertrag, in dem das Erbe geteilt wurde. Gebhard und Elisabeth erhielten die Tiroler Besitzungen im Inntal mit der Stadt [[Innsbruck]] und das [[w:Wipptal|Wipptal]] bis [[w:Sterzing|Sterzing]] (Gegend um den [[w:Brenner|Brenner]]). Meinhard und Adelheid erhielten den südlichen Teil der Tiroler Besitzungen mit dem Inntal bis [[Landeck (Tirol)|Landeck]] (darunter die Grafschaft im Pustertal und die Vogtei über das Freisinger Gebiet zu [[w:Innichen|Innichen]]) und in [[w:Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und [[w:Friaul|Friaul]]. Die Holzbrücke bei [[Oberau]] südlich von Sterzing wurde als Grenze festgelegt. Die Vogtei über das [[w:Stift Brixen|Hochstift Brixen]] sollte von Schiedsrichtern vergeben werden, wobei zumindest ein Teil an Gebhard und Elisabeth fallen sollte.<ref>vgl. [[w:Wilhelm Baum|Wilhelm Baum]]: ''Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters''. Klagenfurt: Kitab, 2000, ISBN 3-902005-04-1, S. 50</ref>  
Nach dem Tod seines Schwiegervaters schlossen Gebhard und Elisabeth am 10. November 1252 mit Adelheid und Meinhard (I.) einen Vertrag, in dem das Erbe geteilt wurde. Gebhard und Elisabeth erhielten die Tiroler Besitzungen im Inntal mit der Stadt [[Innsbruck]] und das [[w:Wipptal|Wipptal]] bis [[w:Sterzing|Sterzing]] (Gegend um den [[w:Brenner|Brenner]]). Meinhard und Adelheid erhielten den südlichen Teil der Tiroler Besitzungen mit dem Inntal bis [[Landeck (Tirol)|Landeck]] (darunter die Grafschaft im Pustertal und die Vogtei über das Freisinger Gebiet zu [[w:Innichen|Innichen]]) und in [[w:Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und [[w:Friaul|Friaul]]. Die Holzbrücke bei [[Oberau]] südlich von Sterzing wurde als Grenze festgelegt. Die Vogtei über das [[w:Stift Brixen|Hochstift Brixen]] sollte von Schiedsrichtern vergeben werden, wobei zumindest ein Teil an Gebhard und Elisabeth fallen sollte.<ref>vgl. [[w:Wilhelm Baum|Wilhelm Baum]]: ''Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters''. Klagenfurt: Kitab, 2000, ISBN 3-902005-04-1, S. 50</ref>  


Dieser Teilungsvertrag wurde nach Elisabeths Tod hinfällig beziehungsweise von ihrem Neffen Meinhard (II.) nicht mehr anerkannt. Am 5. Jänner 1263 wurde in Sterzing ein Vergleich zwischen Gebhard, Meinhard und dessen Bruder Albert geschlossen, den Meinhards Schwager [[w:Ludwig der Strenge|Ludwig (II.) ''der Strenge'']], der als Herzog von [[w:Bayern|Bayern]] eine Oberhoheit über die Grafschaft Tirol beanspruchte, vermittelt hatte.<ref name ="baum59"/> 1384 verkaufte Gebhard (oder sein gleichnamiger Sohn) Meinhard seine Tiroler Herrschaften.
Dieser Teilungsvertrag wurde nach Elisabeths Tod hinfällig beziehungsweise von ihrem Neffen Meinhard (II.) nicht mehr anerkannt. Am 5. Jänner 1263 wurde in Sterzing ein Vergleich zwischen Gebhard, Meinhard und dessen Bruder Albert geschlossen, den Meinhards Schwager [[w:Ludwig der Strenge|Ludwig (II.) ''der Strenge'']], der als Herzog von [[w:Bayern|Bayern]] eine Oberhoheit über die Grafschaft Tirol beanspruchte, vermittelt hatte.<ref name ="baum59"/> 1384 verkaufte Gebhard (oder sein gleichnamiger Sohn) Meinhard seine Tiroler Herrschaften.
49.741

Bearbeitungen

Navigationsmenü