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'''Kaiserin Eleonore''' (* [[18. September]] [[1436]]<ref>vgl. Achim Thomas Hack: ''Das Geburtsdatum der Kaiserin Eleonore.'' In: ''Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung'' 120, 2012, S. 146–153.</ref> † [[3. September]] [[1467]]<ref name ="kaiser">vgl. [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Friedrich III. (1440-1493)''. In: [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Die deutschen Herrscher des Mittelalters''. Historische Portraits von Heinrich I. bis Maximilian I. (919–1519). Verlag C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50958-4, S. 497</ref>, [[Wiener Neustadt]]), auch '''Eleonora (Leonora, Leonor) von Portugal''', in der Fachliteratur oft auch als '''Eleonore Helena von Portugal'''<ref group="A">Der Name Helena wurde ihr von Papst Nikolaus V. im März 1452 verliehen, sie selbst hat ihn jedoch nie verwendet. Vgl. Antonia Zierl: ''Kaiserin Eleonore und ihr Kreis. Eine Biographie (1436-1467).'' phil. Diss. (ungedruckt), Univ. Wien, 1966, S. 104f.</ref> bezeichnet, war durch Heirat eine [[w:Habsburg|Erzherzogin von Österreich]] und Königin des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]], zu dessen Kaiserin sie 1452 gekrönt wurde. Sie war die letzte Kaiserin, die in [[w:Rom|Rom]] gekrönt wurde. Die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte sie in Wiener Neustadt. | '''Kaiserin Eleonore''' (* [[18. September]] [[1436]]<ref>vgl. Achim Thomas Hack: ''Das Geburtsdatum der Kaiserin Eleonore.'' In: ''Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung'' 120, 2012, S. 146–153.</ref>, [[w:Torres Vedras|Torres Vedras]] bei [[w:Lissabon|Lissabon]], damals [[w:Königreich Portugal|Königreich Portugal]]<ref name ="hack309">vgl. Achim Thomas Hack: ''Eleonore von Portugal'' (In: ''Die Kaiserinnen des Mittelalters''), 2011, S. 309</ref>; † [[3. September]] [[1467]], in [[Wiener Neustadt]]<ref name ="kaiser">vgl. [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Friedrich III. (1440-1493)''. In: [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Die deutschen Herrscher des Mittelalters''. Historische Portraits von Heinrich I. bis Maximilian I. (919–1519). Verlag C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50958-4, S. 497</ref>, [[Wiener Neustadt]]), auch '''Eleonora (Leonora, Leonor) von Portugal''', in der Fachliteratur oft auch als '''Eleonore Helena von Portugal'''<ref group="A">Der Name Helena wurde ihr von Papst Nikolaus V. im März 1452 verliehen, sie selbst hat ihn jedoch nie verwendet. Vgl. Antonia Zierl: ''Kaiserin Eleonore und ihr Kreis. Eine Biographie (1436-1467).'' phil. Diss. (ungedruckt), Univ. Wien, 1966, S. 104f.</ref> bezeichnet, war durch Heirat eine [[w:Habsburg|Erzherzogin von Österreich]] und Königin des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]], zu dessen Kaiserin sie 1452 gekrönt wurde. Sie war die letzte Kaiserin, die in [[w:Rom|Rom]] gekrönt wurde. Die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte sie in Wiener Neustadt. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Kaiserin Eleonore war eine Schwester des portugiesischen Königs [[w:Alfons V. (Portugal)|Alfons V.]] aus dem [[w:Haus Avis| | Kaiserin Eleonore war eine Schwester des [[Königreich Portugal|portugiesischen Königs]] [[w:Alfons V. (Portugal)|Alfons (V.)]] aus dem [[w:Haus Avis|Haus Avis]]. Ihre Eltern waren [[w:Eduard (Portugal)|Duarte (I.) von Portugal]] († 9. September 1438) und [[w:Eleonore von Aragonien|Leonor von Aragon]]. Über ihre Großmutter [[w:Philippa of Lancaster|Philippa of Lancaster]] war sie mit dem englischen Königshaus verwandt, durch die Ehe ihrer jüngeren Schwester [[w:Johanna von Portugal (1439–1475)|Juana]] eine Schwägerin der "katholischen" [[w:Isabella I. (Kastilien)|Königin Isabella (I.) von Kastilien]]. Ihre Tante [[w:Isabel de Portugal (1397–1471)|Isabella von Portugal]] war die Mutter von [[w:Karl I. der Kühne|Herzog Karl (I.) von Burgund ("''Karl dem Kühnen''")]], dessen Tochter [[w:Maria von Burgund|Maria]] später ihren Sohn Maximilian heiratete. | ||
Am 16. März 1452<ref name ="lehr">vgl. Rudolf Lehr: ''LandesChronik Oberösterreich''. 3000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien: Christian Brandstätter Verlag 2012, ISBN 978-3-850-62-1, S. 93</ref> heiratete Eleonore in Rom den späteren Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] Aus dieser Ehe hatte sie mindestens fünf, vermutlich sechs Kinder<ref>Zu den Kindern Friedrichs vgl. Achim Thomas Hack: ''Eine Portugiesin in Österreich um die Mitte des 15. Jahrhunderts | Am 16. März 1452<ref name ="lehr">vgl. Rudolf Lehr: ''LandesChronik Oberösterreich''. 3000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien: Christian Brandstätter Verlag 2012, ISBN 978-3-850-62-1, S. 93</ref> heiratete Eleonore in Rom den späteren Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] Aus dieser Ehe hatte sie mindestens fünf, vermutlich sechs Kinder<ref>Zu den Kindern Friedrichs vgl. Achim Thomas Hack: ''Eine Portugiesin in Österreich um die Mitte des 15. Jahrhunderts (Franz Fuchs - Paul-Joachim Heinig - Martin Wagendorfer), 2013, S. 181–204, hier: S. 193 Anm. 42.</ref>: | ||
* Kind (* / † 1453 oder 1454)<ref name ="kaiser"/><ref group="A">Nach Hinweisen in einer Korrespondenz zwischen dem Kaiser und seinem Schwager wird in der neueren Forschung davon ausgegangen, dass es mindestens ein sechstes Kind gegeben haben dürfte, von dem allerdings nicht einmal der Name überliefert ist.</ref>: | * Kind (* / † 1453 oder 1454)<ref name ="kaiser"/><ref group="A">Nach Hinweisen in einer Korrespondenz zwischen dem Kaiser und seinem Schwager wird in der neueren Forschung davon ausgegangen, dass es mindestens ein sechstes Kind gegeben haben dürfte, von dem allerdings nicht einmal der Name überliefert ist.</ref>: | ||
* Erzherzog Christoph (1455-1456) | * Erzherzog Christoph (1455-1456) | ||
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== Forschungslage beziehungsweise Forschungsprobleme == | == Forschungslage beziehungsweise Forschungsprobleme == | ||
Die Quellenlage zu den verschiedenen Lebensabschnitten von Kaiserin Eleonore variiert, wobei viele Quellen bisher noch nicht eingehend erforscht und aufgearbeitet sind. Ihre Heirat und Krönung (inklusive der umfangreichen Vorbereitungen) sind zwar gut dokumentiert und haben in der wissenschaftlichen Forschung bisher viel Beachtung gefunden, dennoch kann nicht übersehen werden, dass eine systematische Auswertung der zeitgenössischen Berichte dazu bisher noch aussteht. Im Vergleich dazu sind die übrigen Lebensabschnitten der Kaiserin (Kindheit, Jugend, Ehejahre) bisher kaum wirklich erforscht.<ref>vgl. Achim Thomas Hack: ''Eleonore von Portugal'' (In: ''Die Kaiserinnen des Mittelalters''), 2011, S. 307f.</ref> Eine erste wissenschaftliche Biographie im 19. Jahrhundert, für welche der Historiker [[Ernst von Birk]] 1858/1868 recherchierte, wurde nicht realisiert und verblieb als Materialsammlung in seinem Nachlass, der sich heute im [[w:Österreichisches Staatsarchiv|Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv]] befindet. Eine erste deutschsprachige biographische Skizze wurde 1902 von Friedrich von Krones publiziert, und seine Darstellung ist sehr stark von Mittelaltervorstellung dieser Zeit beeinflusst, welche nach der seriösen Wissenschaft des ausgehenden 20. Jahrhunderts widerlegt sind. Einige Jahre früher hatte der Journalist [[w:Luciano Cordeiro|Luciano Cordeiro de Sousa]], der allerdings keineswegs als Wissenschaftler hervorgetreten ist, die erste biographische Skizze zu Kaiserin Eleonore aus portugiesischer Sicht publiziert. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, für die sich eine Aufwertung von Kaiser Friedrich III. in der Forschung beobachten lässt, fand auch seine Ehefrau wieder eine vermehrte wissenschaftliche Beobachtungen. Das Interesse an historischen Frauenfiguren dürfte diese Entwicklung unterstützt haben, wobei besonders die wissenschaftlichen Spezialstudien zu allgemeinen Themen wie über die fürstlichen Fernheiraten oder das Trauerzeremoniell, die sich allerdings nicht ausschließlich mit der Kaiserin befassen, neue Ergebnisse erbracht haben. Die aktuelle Forschungslage zu Kaiserin Eleonore ist bisher dennoch als unbefriedigend einzustufen. Eine umfassende, seriöse und sachliche Monographie zur Person der Kaiserin und ihrem Umfeld steht bisher noch aus. Die bisher ausführlichste Arbeit ist die Dissertation von Antonia Zierl, die leider nicht publiziert wurde. Wenn gleich sie in vielen Punkten durch neuere Forschungsarbeiten überholt ist, könnte sie einer neuen Monographie als Ausgangsbasis dienen.<ref>vgl. Achim Thomas Hack: ''Eleonore von Portugal'' (In: ''Die Kaiserinnen des Mittelalters''), 2011, S. 306f.</ref> | Die Quellenlage zu den verschiedenen Lebensabschnitten von Kaiserin Eleonore variiert, wobei viele Quellen bisher noch nicht eingehend erforscht und aufgearbeitet sind. Ihre Heirat und Krönung (inklusive der umfangreichen Vorbereitungen) sind zwar gut dokumentiert und haben in der wissenschaftlichen Forschung bisher viel Beachtung gefunden, dennoch kann nicht übersehen werden, dass eine systematische Auswertung der zeitgenössischen Berichte dazu bisher noch aussteht. Im Vergleich dazu sind die übrigen Lebensabschnitten der Kaiserin (Kindheit, Jugend, Ehejahre) bisher kaum wirklich erforscht.<ref>vgl. Achim Thomas Hack: ''Eleonore von Portugal'' (In: ''Die Kaiserinnen des Mittelalters''), 2011, S. 307f.</ref> Eine erste wissenschaftliche Biographie im 19. Jahrhundert, für welche der Historiker [[Ernst von Birk]] 1858/1868 recherchierte, wurde nicht realisiert und verblieb als Materialsammlung in seinem Nachlass, der sich heute im [[w:Österreichisches Staatsarchiv|Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv]] befindet. Eine erste deutschsprachige biographische Skizze wurde 1902 von Friedrich von Krones publiziert, und seine Darstellung ist sehr stark von Mittelaltervorstellung dieser Zeit beeinflusst, welche nach der seriösen Wissenschaft des ausgehenden 20. Jahrhunderts widerlegt sind. Einige Jahre früher hatte der Journalist [[w:Luciano Cordeiro|Luciano Cordeiro de Sousa]], der allerdings keineswegs als Wissenschaftler hervorgetreten ist, die erste biographische Skizze zu Kaiserin Eleonore aus portugiesischer Sicht publiziert. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, für die sich eine Aufwertung von Kaiser Friedrich III. in der Forschung beobachten lässt, fand auch seine Ehefrau wieder eine vermehrte wissenschaftliche Beobachtungen. Das Interesse an historischen Frauenfiguren dürfte diese Entwicklung unterstützt haben, wobei besonders die wissenschaftlichen Spezialstudien zu allgemeinen Themen wie über die fürstlichen Fernheiraten oder das Trauerzeremoniell, die sich allerdings nicht ausschließlich mit der Kaiserin befassen, neue Ergebnisse erbracht haben. Die aktuelle Forschungslage zu Kaiserin Eleonore ist bisher dennoch als unbefriedigend einzustufen. Eine umfassende, seriöse und sachliche Monographie zur Person der Kaiserin und ihrem Umfeld steht bisher noch aus. Die bisher ausführlichste Arbeit ist die Dissertation von Antonia Zierl, die leider nicht publiziert wurde. Wenn gleich sie in vielen Punkten durch neuere Forschungsarbeiten überholt ist, könnte sie einer neuen Monographie als Ausgangsbasis dienen.<ref name ="hack306">vgl. Achim Thomas Hack: ''Eleonore von Portugal'' (In: ''Die Kaiserinnen des Mittelalters''), 2011, S. 306f.</ref> | ||
== Orte im heutigen Österreich mit Bezug zu Kaiserin Eleonore == | == Orte im heutigen Österreich mit Bezug zu Kaiserin Eleonore == |
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