Apotheke Zur Goldenen Krone: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Frühjahr 1629 kaufte der geprüfte Apotheker Jonas Ulrich (†  5. März 1648) die Apotheke "Zur Goldenen Krone". Gemäß den Bestimmungen in seinem Testament vererbte er seine Apotheke seiner Ehefrau Katharina Barbara Ulrich († 1664), welche diese als Witwenbetrieb mit Hilfe eines Provisors weiterführte. 1663 kaufte sie außerdem von Johann Wilhelm Thillo die an der Ostseite des Grabens im "Elefantenhaus" (Konskriptionsnummer 619) gelegene [[Apotheke zum Schwarzen Elefanten|Apotheke "Zum Schwarzen Elefanten"]]. Damit gelangte sie in den Besitz einer zweiten Apotheke, was die damaligen Vorschriften nicht erlaubten. Katharina Barbara Ulrich verkaufte wenig später die Konzession der Apotheke "Zum Schwarzen Elefanten" an Theodor Buttelli, der früher Adjunkt der [[Hofapotheke]] gewesen war, behielt aber deren Geschäftsräume, in denen sie nun die Apotheke "Zur goldenen Krone" unterbrachte, deren Apothekenschild sich wenig später als neues Hauszeichen des Elefantenhauses behauptete. In ihrem Testament (Eröffnung am 19. Februar 1664) vererbte sie die Apotheke ihrem Verwandten Johannes Heinrichsohn († 1673), der zuvor bereits als Provisor die Apotheke geleitet hatte. Dieser war 1664-1673 Besitzer der Apotheke.<ref name ="Czeike621"/>   
Im Frühjahr 1629 kaufte der geprüfte Apotheker Jonas Ulrich (†  5. März 1648) die Apotheke "Zur Goldenen Krone". Gemäß den Bestimmungen in seinem Testament vererbte er seine Apotheke seiner Ehefrau Katharina Barbara Ulrich († 1664), welche diese als Witwenbetrieb mit Hilfe eines Provisors weiterführte. 1663 kaufte sie außerdem von Johann Wilhelm Thillo die an der Ostseite des Grabens im "Elefantenhaus" (Konskriptionsnummer 619) gelegene [[Apotheke zum Schwarzen Elefanten|Apotheke "Zum Schwarzen Elefanten"]]. Damit gelangte sie in den Besitz einer zweiten Apotheke, was die damaligen Vorschriften nicht erlaubten. Katharina Barbara Ulrich verkaufte wenig später die Konzession der Apotheke "Zum Schwarzen Elefanten" an Theodor Buttelli, der früher Adjunkt der [[Hofapotheke]] gewesen war, behielt aber deren Geschäftsräume, in denen sie nun die Apotheke "Zur goldenen Krone" unterbrachte, deren Apothekenschild sich wenig später als neues Hauszeichen des Elefantenhauses behauptete. In ihrem Testament (Eröffnung am 19. Februar 1664) vererbte sie die Apotheke ihrem Verwandten Johannes Heinrichsohn († 1673), der zuvor bereits als Provisor die Apotheke geleitet hatte. Dieser war 1664-1673 Besitzer der Apotheke.<ref name ="Czeike621"/>   


Johannes Heinrichsohn hatte in seinem Testament die Weiterführung der Apotheke durch einem der Gesellen oder ihren Verkauf vorgeschlagen. Seine beiden Töchter führten die Apotheke zunächst mit Hilfe des am 5. Juli 1673 geprüften Provisors Jonathan Hessenthaler (auch Hospenthaler) († 5. April 1680) weiter. Erst im "Pestjahr" 1679 verkauften sie ihm das frühere "Elefantenhaus" mit der darin befindlichen Apotheke samt ihrer "Gerechtigkeit" (Konzession). Nach seinem Tod erbte seine Ehefrau Rosina († 1685), die zuvor bereits mit Gerhardt Gymnich ("Zum Goldenen Greif") verheiratet gewesen war, mit der übrigen Verlassenschaft auch die Apotheke. Wenig später heiratete sie Franz Kauffmann (* um 1545; † 1685; Apothekerprüfung 13. Mai 1680), der bereits 1681 als Besitzer dieser Apotheke bezeichnet wurde. Zwischen 1685 und 1690 wurde die Apotheke von Provisoren geführt, ehe Paul Leonhard Gymnich († 1717; Apothekenprüfung 4. Oktober 1690), ein Sohn von Rosina aus ihrer ersten Ehe, die Führung der Apotheke übernahm. Er ließ das frühere "Elefantenhaus", das inzwischen recht baufällig war, umgestalten, wodurch es jenes Aussehen erhielt, das es bis zur Demolierung im Jahr 1866 hatte. Vermutlich im Zusammenhang mit der Krönungsfeier von [[w:Joseph I. (HRR)|Kaiser Joseph I.]] ließ er an der Fassade zwischen dem ersten und zweiten Stockwerk eine vergoldete Krone anbringen. 1717 wurde er auf einem seiner Einsätze als kaiserlicher Feldapotheker auf der Rückreise von der ungarischen Armee nach Wien bei [[w:Esseg|Esseg]] durch "Betyaren" ermordet. Seine Witwe Maria Anna führte zunächst die Apotheke mit Hilfe des Provisors Johann Michael Herzog (auch Hertzog) (* um 1687; † 3. März 1752) Apothekenprüfung am 29. Oktober 1717) weiter. Michael Herzog war der Sohn eines Apothekers in [[Baden|Baden bei Wien]]. Am 1. September 1723 kaufte er das frühere Elefantenhaus und die Apothekengerechtigkeit (Konzession). Michael Hertzog hinterließ ein Testament (eigenhändig geschrieben am 31. Juli 1748, mitunterzeichnet von seiner Ehefrau). Nach seinem Tod führte seine Witwe Maria Eva Hertzog († 1764) (geborene Schidler) einige Jahre die Apotheke mit Hilfe des Provisors Godfrid (Gottfried) Dolhopf als Witwenbetrieb. Am 21. Juni 1756 verkaufte sie ihm die Konzession, aber nicht das Elefantenhaus. Dieses vermachte sie ihrer Tochter Maria Josepha. Die Räumlichkeiten, in denen die Apotheke weiterhin untergebracht war, waren an Godfrid Dolhopf weiterhin vermietet.<ref name ="Czeike621"/>
Johannes Heinrichsohn hatte in seinem Testament die Weiterführung der Apotheke durch einem der Gesellen oder ihren Verkauf vorgeschlagen. Seine beiden Töchter führten die Apotheke zunächst mit Hilfe des am 5. Juli 1673 geprüften Provisors Jonathan Hessenthaler (auch Hospenthaler) († 5. April 1680) weiter. Erst im "Pestjahr" 1679 verkauften sie ihm das frühere "Elefantenhaus" mit der darin befindlichen Apotheke samt ihrer "Gerechtigkeit" (Konzession). Nach seinem Tod erbte seine Ehefrau [[Rosina Gymnich|Rosina]] († 1685), die zuvor bereits mit Gerhardt Gymnich, dem Apotheker der [[w:Alte Feldapotheke|Apotheke "Zum Goldenen Greif"]], verheiratet gewesen war, mit der übrigen Verlassenschaft auch die Apotheke. Wenig später heiratete sie Franz Kauffmann (* um 1545; † 1685; Apothekerprüfung 13. Mai 1680), der bereits 1681 als Besitzer dieser Apotheke bezeichnet wurde. Zwischen 1685 und 1690 wurde die Apotheke von Provisoren geführt, ehe Paul Leonhard Gymnich († 1717; Apothekenprüfung 4. Oktober 1690), ein Sohn von Rosina aus ihrer ersten Ehe, die Führung der Apotheke übernahm. Er ließ das frühere "Elefantenhaus", das inzwischen recht baufällig war, umgestalten, wodurch es jenes Aussehen erhielt, das es bis zur Demolierung im Jahr 1866 hatte. Vermutlich im Zusammenhang mit der Krönungsfeier von [[w:Joseph I. (HRR)|Kaiser Joseph I.]] ließ er an der Fassade zwischen dem ersten und zweiten Stockwerk eine vergoldete Krone anbringen. 1717 wurde er auf einem seiner Einsätze als kaiserlicher Feldapotheker auf der Rückreise von der ungarischen Armee nach Wien bei [[w:Esseg|Esseg]] durch "Betyaren" ermordet. Seine Witwe Maria Anna führte zunächst die Apotheke mit Hilfe des Provisors Johann Michael Herzog (auch Hertzog) (* um 1687; † 3. März 1752) Apothekenprüfung am 29. Oktober 1717) weiter. Michael Herzog war der Sohn eines Apothekers in [[Baden|Baden bei Wien]]. Am 1. September 1723 kaufte er das frühere Elefantenhaus und die Apothekengerechtigkeit (Konzession). Michael Hertzog hinterließ ein Testament (eigenhändig geschrieben am 31. Juli 1748, mitunterzeichnet von seiner Ehefrau). Nach seinem Tod führte seine Witwe Maria Eva Hertzog († 1764) (geborene Schidler) einige Jahre die Apotheke mit Hilfe des Provisors Godfrid (Gottfried) Dolhopf als Witwenbetrieb. Am 21. Juni 1756 verkaufte sie ihm die Konzession, aber nicht das Elefantenhaus. Dieses vermachte sie ihrer Tochter Maria Josepha. Die Räumlichkeiten, in denen die Apotheke weiterhin untergebracht war, waren an Godfrid Dolhopf weiterhin vermietet.<ref name ="Czeike621"/>


Am 14. März 1769 verkaufte Dolhopf die Apotheke an den [[Krems an der Donau|Kremser]] Apotheker Josef Pranter. Dieser verlegte die Apotheke 1776 in den vom Stadtbaumeister Peter Mollner neu errichteten Trattnernhof (heute: Wien 1, Graben 29–29a), der damals dem Hofbuchdrucker und Buchhändler Johann Thomas Trattner  gehörte und nach diesem benannt war. Am 2. Jänner 1780 kaufte Franz Jagatitsch die Apothekengerechtigkeit samt der Apothekeneinrichtung, die er bereits am 24. Jänner 1783 an Franz Baumgartner weiterverkaufte. Dieser verkaufte dann die Apotheke an Anton Aichinger und dessen Verlobte Katharina Schreiber.<ref name ="Czeike621"/>
Am 14. März 1769 verkaufte Dolhopf die Apotheke an den [[Krems an der Donau|Kremser]] Apotheker Josef Pranter. Dieser verlegte die Apotheke 1776 in den vom Stadtbaumeister Peter Mollner neu errichteten Trattnernhof (heute: Wien 1, Graben 29–29a), der damals dem Hofbuchdrucker und Buchhändler Johann Thomas Trattner  gehörte und nach diesem benannt war. Am 2. Jänner 1780 kaufte Franz Jagatitsch die Apothekengerechtigkeit samt der Apothekeneinrichtung, die er bereits am 24. Jänner 1783 an Franz Baumgartner weiterverkaufte. Dieser verkaufte dann die Apotheke an Anton Aichinger und dessen Verlobte Katharina Schreiber.<ref name ="Czeike621"/>
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