Daniel Moser: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
3.829 Bytes hinzugefügt ,  10. Dezember 2018
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Daniel Moser''' (* [[30. Oktober]] [[1570]]; † [[23. Oktober]] [[1639]], in Wien)<ref name ="WebsiteWien">vgl. [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#M Moser Daniel], Website Stadt Wien, eingesehen am 31. Jänner 2018</ref> war [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]] der Stadt [[Wien]]<ref group="A">Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den [[w:Landstände|Landständen]] des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den [[w:Babenberg|Babenbergern]] war Wien seit Herzog [[w:Heinrich II. (Österreich)|Heinrich (II.)]] von [[w:Erzherzogtum Österreich|Österreich]] ("''Heinrich Jasomirgott''") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Wien gehörte zu den wichtigsten Residenzen der [[w:Habsburg|Habsburger]], wurde aber erst im 17. Jahrhundert endgültig die Hauptstadt ihres Reiches.</ref>.   
'''Daniel Moser''' (* [[30. Oktober]] [[1570]], vermutlich in Wien<ref name ="Czeike">vgl. {{Czeike|4|300||Moser Daniel}}</ref>; † [[23. Oktober]] [[1639]], in Wien)<ref name ="WebsiteWien">vgl. [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#M Moser Daniel], Website Stadt Wien, eingesehen am 31. Jänner 2018</ref>, auch '''Daniel von Moser''', war [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]] der Stadt [[Wien]]<ref group="A">Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den [[w:Landstände|Landständen]] des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den [[w:Babenberg|Babenbergern]] war Wien seit Herzog [[w:Heinrich II. (Österreich)|Heinrich (II.)]] von [[w:Erzherzogtum Österreich|Österreich]] ("''Heinrich Jasomirgott''") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Wien gehörte zu den wichtigsten Residenzen der [[w:Habsburg|Habsburger]], wurde aber erst im 17. Jahrhundert endgültig die Hauptstadt ihres Reiches.</ref>.   


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Daniel Moser war der Sohn von Ruprecht und Ursula Moser. Sein Vater († 1597) war städtischer Mautner bei der Schlagbrücke. Daniel Moser war zweimal verheiratet,
Daniel Moser war der Sohn von Ruprecht und Ursula Moser. Sein Vater († 1597) war städtischer Mautner bei der Schlagbrücke.  
<br />∞ in 1. Ehe (Eheschließung am 29. März 1598) mit Katharina (* 19. Jänner 1582; † 11. Oktober 1621), Tochter von Georg Wankher und Stieftochter von Georg Herbst;
<br />∞ in 2. Ehe (Eheschließung am 10. September 1622 ?) mit Katherina (* um 1582; † 30. April 1644), der Witwe von Georg Gürtner und Tochter von Haag zu Stamberg.<ref name ="WebsiteWien"/>


Seine Tochter Rosina (* 1. Mai 1602; † vor dem 5. August 1679) war in erster Ehe mit dem Bürgermeister [[Paul Wiedemann]] verheiratete. Nach seinem Tod heiratete sie den späteren Bürgermeister [[Daniel Lazarus Springer]].
Daniel Moser war zweimal verheiratet,
<br />∞ in 1. Ehe (Eheschließung am 29. März 1598) mit Katharina (* 19. Jänner 1582; † 11. Oktober 1621), Tochter von Georg Wankher und Stieftochter des Ratsherrn Georg Herbst;<ref name ="Czeike"/>
<br />∞ in 2. Ehe (Eheschließung vermutlich am 10. September 1622 ?) mit Katherina (* um 1582; † 30. April 1644), der Witwe von Georg Gürtner und Tochter von Haag zu Stamberg.<ref name ="WebsiteWien"/> Nach dieser Eheschließung übersiedelte er in ein Patrizierhaus am Hohen Markt.<ref name ="Czeike"/>
 
Daniel Moser hatte Kinder. Seine Tochter Rosina (* 1. Mai 1602; † vor dem 5. August 1679) war in erster Ehe mit dem Bürgermeister [[Paul Wiedemann]] verheiratete. Nach seinem Tod heiratete sie den späteren Bürgermeister [[Daniel Lazarus Springer]]. Er war der Schwiegervater des Grundbesitzers Veit Schinderl.<ref name ="Czeike"/>


== Leben ==
== Leben ==
Daniel Moser war mehrmals Bürgermeister von Wien: 1610-1613, 1616-1622 und 1626-1637. Am 28. September 1613 wurde er kaiserlicher Rat. Am 20. März 1632 wurde er in den Ritterstand erhoben.<ref name ="WebsiteWien"/>  
Daniel Moser studierte (außerhalb der Stadt Wien) die freien Künste, kämpfte im Regiment des Freiherren Hans von Breuner in Frankreich und in den Niederlanden, zeichnete sich 1596 im Krieg gegen die Osmanen aus und kehrte 1597, nach dem Tod seines Vaters, nach Wien zurück, wo er 1599 das Bürgerrecht erhielt. Er war dann als städtischer Steuereinnehmer tätig und wurde 1600 Mitglied des Äußeren Rats. 1604 trat er auf dem ungarischen Landtag als Befürworter des Kaisers auf, 1606 wurde er Stadtrichter von Wien. 1608 war er Rittmeister der berittenen Bürgerschaft. 1614-1616 gehörte er dem Inneren Rat an.<ref name ="Czeike"/>
 
Daniel Moser war mehrmals Bürgermeister von Wien: 1610-1613, 1616-1622 und 1626-1637.<ref name ="WebsiteWien"/> Bereits in seiner ersten Amtsperiode als Bürgermeister (1609-1613) griff er hart gegen die Protestanten durch, als er 1610 eine Untersuchung gegen alle jene vollzog, die mit den evangelischen Ständen zu Verhandlungen mit den Ungarn nach [[w:Bratislava|Pressburg]] gereist waren. 1619 half er [[Ferdinand II. (HRR)|Kaiser Ferdinand II.]] während der "Sturmpetition" des Freiherrn Andreas von Thonrädl und anderer protestantischer Landesherren, indem er die "Dampierre'schen Kürassiere" durch das [[Fischertor]] in die Stadt Wien einließ. In seiner dritten Amtsperiode (1626-1637) verfügte er 1626 die Anlage des städtischen Wappenbuchs. 1627 wies er die protestantischen Prediger aus Wien aus. In diese Zeit fällt auch der letzte verheerende Stadtbrand, der Wien heimsuchte und die Behebung von dessen Schäden.<ref name ="Czeike"/>
 
1628 bewarb er sich um die Aufnahme in die Landstände des Herzogtums Österreich unter der Enns, 1629 war er für die Ausführung des von Kaiser Ferdinand II. erlassenen "Restitutionsediktes" zuständig, das die Protestanten zur Rückgabe katholischen Güter verpflichtete.<ref name ="Czeike"/>
 
Daniel Moser erhielt mehrere Auszeichnungen. So wurde er am 28. September 1613 kaiserlicher Rat und am 20. März 1632 in den Ritterstand erhoben.<ref name ="WebsiteWien"/> 1634 gewährte ihn der Wiener Stadtrat auf Lebenszeit eine jährliche Rente von 600 Gulden. Am 31. März 1635 wurde er in die Ritterstandsmatrikel eingetragen, erhielt aber erst 1637 Sitz und Stimme im Landtag. 1638 wurde Moser Landrechtsbeisitzer.<ref name ="Czeike"/>
 
1639 kaufte Daniel Moser von seinem Schwiegersohn Veit Schinderl die Herrschaft [[Ebreichsdorf]], nach der sich seine Familie benannte. Außerdem erwarb er eine  Reihe weiterer Liegenschaften in der Stadt Wien und in den Vorstädten. Er starb in seinem Haus in Wien (heute: [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]], [[w:Hoher Markt|Hoher Markt]] 3) und in [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan beigesetzt.<ref name ="Czeike"/>
 
== Historische Einschätzung ==
Daniel Moser gilt als energischer Vorkämpfer der [[w:Gegenreformation|Gegenreformation]] und loyaler Gefolgsmann der Habsburger, insbesonders von Kaiser Ferdinand II. Er unterstützte in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts die von Kardinal [[w:Melchior Khlesl|Melchior Khlesl]] initiierte Klosteroffensive.<ref name ="Czeike"/>
== Erinnerungen ==
* Daniel Moser besaß einen Ziergarten in der [[Rossau]] (Lage in etwa zwischen Roßauer Lände 11 und Hahngasse 14, [[Alsergrund|9. Wiener Gemeindebezirk]]), für den er bekannt war.<ref name ="Czeike"/> Zur Erinnerung an diesem beziehungsweisen an das "Mosersche Lustschlößchen" wurde 1874 die Mosergasse im 9. Bezirk benannt.<ref>vgl. {{WiWi|Mosergasse||Mosergasse}}, abgerufen am 10. Dezember 2018</ref>
* Für seine Verdienste für den Kaiser während der "Sturmpedition" wurde 1621 eine Medaille auf ihn geprägt.<ref name ="Czeike"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
49.124

Bearbeitungen

Navigationsmenü