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*18. Jänner 1937: '''Darf Friedrich Demmer in der Nationalmannschaft spielen????''' | *18. Jänner 1937: '''Darf Friedrich Demmer in der Nationalmannschaft spielen????''' | ||
Vor dem Spiel gegen die Mannschaft aus Großbritannien wurde bekannt, dass der Nationalspieler Friedrich Demmer vom Vorstand des Eishockeyverbandes disqualifiziert worden ist. Der Grund hierfür ist ein nicht erstatteter Rechnungsbetrag an den Reiseleiter bei den Olympischen Spielen 1936. Friedrich Demmer hatte bei der Reise nach Berlin schlechtes Schuhwerk mitgebracht. Da lieh ihm der Reiseleiter den Betrag von 105 Schilling. Für diesen Betrag kaufte sich Friedrich Demmer Schuhwerk und Schlittschuhe. Bis jetzt hat Friedrich Demmer dem Kassierer des OeEHV diesen Betrag nicht erstattet. Es wurde ihm sogar eine Ratenzahlung von mtl. 5 Schilling eingeräumt. Aber nicht eine Rate wurde getilgt. Man geht davon aus, dass der offene Betrag jetzt sofort bezahlt wird, da Friedrich Demmer ansonsten nicht spielen kann. Es verwundert alleredings auch, dass zum ersten Spiel gegen die Kanadier dieser Sachverhalt nicht zum tragen kam und Friedrich Demmer spielen durfte. | :Vor dem Spiel gegen die Mannschaft aus Großbritannien wurde bekannt, dass der Nationalspieler Friedrich Demmer vom Vorstand des Eishockeyverbandes disqualifiziert worden ist. Der Grund hierfür ist ein nicht erstatteter Rechnungsbetrag an den Reiseleiter bei den Olympischen Spielen 1936. Friedrich Demmer hatte bei der Reise nach Berlin schlechtes Schuhwerk mitgebracht. Da lieh ihm der Reiseleiter den Betrag von 105 Schilling. Für diesen Betrag kaufte sich Friedrich Demmer Schuhwerk und Schlittschuhe. Bis jetzt hat Friedrich Demmer dem Kassierer des OeEHV diesen Betrag nicht erstattet. Es wurde ihm sogar eine Ratenzahlung von mtl. 5 Schilling eingeräumt. Aber nicht eine Rate wurde getilgt. Man geht davon aus, dass der offene Betrag jetzt sofort bezahlt wird, da Friedrich Demmer ansonsten nicht spielen kann. Es verwundert alleredings auch, dass zum ersten Spiel gegen die Kanadier dieser Sachverhalt nicht zum tragen kam und Friedrich Demmer spielen durfte. | ||
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*05. März 1937: '''Verstoss gegen Amateurbestimmungen im Eishockey?''' | *05. März 1937: '''Verstoss gegen Amateurbestimmungen im Eishockey?''' | ||
Der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees Dr. Theodor Schmidt c.h. veröffentlicht einen Brief an den Präsidenten des OeEHV Dr. Schwarz. | :Der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees Dr. Theodor Schmidt c.h. veröffentlicht einen Brief an den Präsidenten des OeEHV Dr. Schwarz. | ||
Sehr geehrter Herr Doktor! | :Sehr geehrter Herr Doktor! | ||
Es ist mir aus verlässlicher Quelle zu Ohren gekommen, und einwandfrei bestätigt worden, dass einige Spieler der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft für ihre sportliche Betätigung monatlich honoriert werden und demzufolge nicht mehr als Amateure im olympischen Sinn angesprochen werden können. | :Es ist mir aus verlässlicher Quelle zu Ohren gekommen, und einwandfrei bestätigt worden, dass einige Spieler der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft für ihre sportliche Betätigung monatlich honoriert werden und demzufolge nicht mehr als Amateure im olympischen Sinn angesprochen werden können. | ||
In meiner Eigenschaft als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees für Österreich sowie als Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees erlaube ich mir, Ihnen, sehr geehrter Herr Doktor, in Erinnerung zu rufen, dass Sie als Mitglied des Österreichischen Olympischen Komitees die Aufrechterhaltung dieses Zustandes nicht tolerieren dürfen. | :In meiner Eigenschaft als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees für Österreich sowie als Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees erlaube ich mir, Ihnen, sehr geehrter Herr Doktor, in Erinnerung zu rufen, dass Sie als Mitglied des Österreichischen Olympischen Komitees die Aufrechterhaltung dieses Zustandes nicht tolerieren dürfen. | ||
Bekanntlich hat das Nationale Olympische Komitee eines jeden Landes seinen vorgeschriebenen Pflichtenkreis, und dazu gehört in erster Linie die Aufrechterhaltung und Verteidigung des Amateurgedankens. Die Mitglieder der Nationalen Olympischen Komitees, bei uns also des Ö.O.C., sind eben dazu berufen, der olympischen Idee und somit dem Amateurgedanken restlos zu dienen und alles zu verhindern, was diesem international verankerten Prinzip entgegenstehen könnte. Unsere Mitglieder sind auch so ausgewählt, dass sie fast durchweg Verbandspräsidenten sind, also in ihrem Sportzweig das entscheidende Wort zu sprechen haben. | Bekanntlich hat das Nationale Olympische Komitee eines jeden Landes seinen vorgeschriebenen Pflichtenkreis, und dazu gehört in erster Linie die Aufrechterhaltung und Verteidigung des Amateurgedankens. Die Mitglieder der Nationalen Olympischen Komitees, bei uns also des Ö.O.C., sind eben dazu berufen, der olympischen Idee und somit dem Amateurgedanken restlos zu dienen und alles zu verhindern, was diesem international verankerten Prinzip entgegenstehen könnte. Unsere Mitglieder sind auch so ausgewählt, dass sie fast durchweg Verbandspräsidenten sind, also in ihrem Sportzweig das entscheidende Wort zu sprechen haben. | ||
Ich muss Sie, sehr geehrter Herr Doktor, in diesem Falle auf Ihre Stellung und auf Ihre unbedingte Pflicht im Österreichischen Olympischen Komitee aufmerksam machen und Sie bitten, sich - einstweilen mir persönlich gegenüber - in dieser hochwichtigen Frage demnächst zu äußern. Ich würde es natürlich außerordentlich bedauern, wenn Ihre Erklärungen derart wären, dass das Österreichische Olympische Komitee die österreichischen Eishockeyspieler zu den kommenden Olympischen Spielen nicht zulassen könnte. | :Ich muss Sie, sehr geehrter Herr Doktor, in diesem Falle auf Ihre Stellung und auf Ihre unbedingte Pflicht im Österreichischen Olympischen Komitee aufmerksam machen und Sie bitten, sich - einstweilen mir persönlich gegenüber - in dieser hochwichtigen Frage demnächst zu äußern. Ich würde es natürlich außerordentlich bedauern, wenn Ihre Erklärungen derart wären, dass das Österreichische Olympische Komitee die österreichischen Eishockeyspieler zu den kommenden Olympischen Spielen nicht zulassen könnte. | ||
Indem ich Sie höflich bitte, dieser hochwichtigen Angelegenheit Ihre besondere Beachtung zu schenken und sich in derselben demnächst mit mir ins Einvernehmen zu setzen, verbleibe ich mit den besten Empfehlungen, sehr geehrter Herr Doktor, Ihr sehr ergebener Dr. Theodor Schmidt c.h.<ref>SportTagblatt 5. März 1937</ref> | :Indem ich Sie höflich bitte, dieser hochwichtigen Angelegenheit Ihre besondere Beachtung zu schenken und sich in derselben demnächst mit mir ins Einvernehmen zu setzen, verbleibe ich mit den besten Empfehlungen, sehr geehrter Herr Doktor, Ihr sehr ergebener Dr. Theodor Schmidt c.h.<ref>SportTagblatt 5. März 1937</ref> | ||
*11. März 1937: '''Amateurbestimmungen''' | *11. März 1937: '''Amateurbestimmungen''' | ||
Durch den Brief des Präsidenten des IOC bezüglich der angeblichen Verletzung der Amateurbestimmungen hat sich der Vorstand des Eishockeyverbandes mit der Angelegenheit befasst und gibt hierzu folgende Erklärung ab: | :Durch den Brief des Präsidenten des IOC bezüglich der angeblichen Verletzung der Amateurbestimmungen hat sich der Vorstand des Eishockeyverbandes mit der Angelegenheit befasst und gibt hierzu folgende Erklärung ab: | ||
:"Veranlasst durch das Schreiben des Mitgliedes des Internationalen Olympischen Komitees und es Präsidenten des ÖOC Dr. Theodor Schmidt und nach Rücksprache der Österreichischen Sport- und Turnfront wird der Vorstand des Österreichischen Eishockeyverbandes in den nächsten Tagen Briefe an die führenden Vereine abgehen lassen, um eine Klärung in der Amateurfrage herbeizuführen." | :"Veranlasst durch das Schreiben des Mitgliedes des Internationalen Olympischen Komitees und es Präsidenten des ÖOC Dr. Theodor Schmidt und nach Rücksprache der Österreichischen Sport- und Turnfront wird der Vorstand des Österreichischen Eishockeyverbandes in den nächsten Tagen Briefe an die führenden Vereine abgehen lassen, um eine Klärung in der Amateurfrage herbeizuführen." | ||
:In der selben Vorstandssitzung wurde auch die Reise einer Eishockey-Mannschaft nach Südafrika besprochen. Die allgemeine Stimmung ging dahin, dass gegen eine solche Expedition nichts einzuwenden sei, der Verband wird aber doch noch mit dem Wiener Eislauf Verein Rücksprache pflegen, da dieser ja den größten Teil an Spielern stellen soll.<ref>SportTagblatt 12. März 1937</ref> An der Fahrt nach Südafrika sind Spieler vom Wiener Eislauf Verein (Veranstalter), Eishockeyklub Engelmann und dem Wiener Athletiksport Club vorgesehen. | :In der selben Vorstandssitzung wurde auch die Reise einer Eishockey-Mannschaft nach Südafrika besprochen. Die allgemeine Stimmung ging dahin, dass gegen eine solche Expedition nichts einzuwenden sei, der Verband wird aber doch noch mit dem Wiener Eislauf Verein Rücksprache pflegen, da dieser ja den größten Teil an Spielern stellen soll.<ref>SportTagblatt 12. März 1937</ref> An der Fahrt nach Südafrika sind Spieler vom Wiener Eislauf Verein (Veranstalter), Eishockeyklub Engelmann und dem Wiener Athletiksport Club vorgesehen. | ||
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*10. September 1937: '''Der Wiener Eislauf Verein der Schiebung bezichtigt''' | |||
:Der Melde-, Ordnungs- und Beglaubigungsausschuss des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) hat am 07. September 1937 die ersten Einvernahmen in der Angelegenheit der Südafrikareise der Mannschaft des Wiener Eislauf Vereins durchgeführt. Es handelt sich um die Anschuldigung, dass die Spieler des Eislaufvereines gegen Bezahlung ihr Johannisburger Spiel gegen das Team der Südafrikanischen Union absichtlich verloren haben, weil die dortigen Veranstalter dieses für notwendig hielten, um das Publikumsinteresse für weitere Spiele anzuregen. Die Spieler haben bei ihrer Einvernahme die Behauptungen mit Entrüstung zurückgewiesen. Die Untersuchung ist noch nicht beendet; sie wird nächste Woche durch Einvernahmen von Amtswaltern ergänzt werden.<ref>Freie Stimmen 10. September 1937</ref> | |||
*18. September 1937: '''Wiener Eishockeyspieler werden zu Professionals erklärt''' | |||
:Im Zusammenhang mit der seinerzeitigen Südafrikareise eines Wiener Eishockeyteams wurden die bekannten Spieler Hans Tatzer, Max Demmer, Hermann Weiss und Hans Schneider zu Professionals erklärt. Damit wäre ihrer sportlichen Laufbahn ein Ende gesetzt, wenn nicht zugleich beschlossen worden wäre, dass in Hinkunft je zwei Professionalspieler in Wiener Vereinen tätig sein können.<ref>Salzburger Chronik für Stadt und Land 18. September 1937</ref> | |||
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