Österreichischer Eishockeyverband: Unterschied zwischen den Versionen

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*5. April 1936: '''Verbandstag 1936'''
*5. April 1936: '''Verbandstag 1936'''
:Der Verbandstag wurde zum 5. April 1936 ins neue Verbandsheim, Wien I, Vorlaufstraße 1, einberufen. Die Provinzvertreter traten energisch als Gruppe auf. Es waren aus Klagenfurt: Direktor Heinisch, Nowak, aus Leoben: Dr. Stern und aus Innsbruck: Goldschneider. Bei der Preisverteilung erhielt der EKE seine Medaillen als Staatsmeister. Hiergegen legten die Provinzvereine Einspruch ein. Die Klagenfurte lehnten es auch ab, ihre Medaillen als Provinzmeister entgegen zu nehmen. Danach erhielten WEV und EKE ihre Medaillen für die Jugendwettbewerbe. Dr. Stern aus Leoben verlaß einen Brief, in dem die Mißstände aus dieser Saison angesprochen wurden. Die restlichen Provinzvereine schlossen sich den Ausführungen an. Als die Wahlvorschläge vorgetragen wurden, beantragten die Provinzvereine den sofortigen Abbruch des Verbandstages und Neueinberufung für Ende Juni 1936. Als Begründung hierfür wurde erklärt, dass die Wahlvorschläge vorher nicht mit den Provinzvereinen abgestimmt worden seien. Die Wiener Vereine lehnten diesen Antrag ab, worauf die Provinzvereine geschlossen und demonstrativ die Versammlung verließen. Der als Gast der Veranstaltung beiwohnende Gruppenführer Regierungsrat Pfeifer von der Sport- und Turnfront und der Präsident des Verbandes Dr. Schwarz sprachen noch mit den Provinzvertretern und es kam dann doch noch zu einer Einigung. Zukünftig sollen 6 Vertreter der Wiener Vereine und 4 Vertreter der Provinzvereine in den Vorstand entsandt werden. Außerdem wird ein Mitglied von beiden Gruppen gemeinsam in den Vorstand kooptiert. Nach dieser Einigung waren die Provinzvertreter trotzdem nicht bereit, noch einmal an der Versammlung teilzunehmen. Die Provinzvertreter werden diese Absprache zu Hause erörtern und dem Verband berichten.  
:Der Verbandstag wurde zum 5. April 1936 ins neue Verbandsheim, Wien I, Vorlaufstraße 1, einberufen. Die Provinzvertreter traten energisch als Gruppe auf. Es waren aus Klagenfurt: Direktor Heinisch, Nowak; aus Leoben Dr. Stern; aus Innsbruck Goldschneider. Bei der Preisverteilung erhielt der EKE seine Medaillen als Staatsmeister. Hiergegen legten die Provinzvereine Einspruch ein. Die Klagenfurte lehnten es auch ab, ihre Medaillen als Provinzmeister entgegen zu nehmen. Danach erhielten WEV und EKE ihre Medaillen für die Jugendwettbewerbe. Dr. Stern aus Leoben verlaß einen Brief, in dem die Missstände aus dieser Saison angesprochen wurden. Die restlichen Provinzvereine schlossen sich den Ausführungen an. Als die Wahlvorschläge vorgetragen wurden, beantragten die Provinzvereine den sofortigen Abbruch des Verbandstages und Neueinberufung für Ende Juni 1936. Als Begründung hierfür wurde erklärt, dass die Wahlvorschläge vorher nicht mit den Provinzvereinen abgestimmt worden seien. Die Wiener Vereine lehnten diesen Antrag ab, worauf die Provinzvereine geschlossen und demonstrativ die Versammlung verließen. Der als Gast der Veranstaltung beiwohnende Gruppenführer Regierungsrat Pfeifer von der Sport- und Turnfront und der Präsident des Verbandes Dr. Schwarz sprachen noch mit den Provinzvertretern und es kam dann doch noch zu einer Einigung. Zukünftig sollen 6 Vertreter der Wiener Vereine und 4 Vertreter der Provinzvereine in den Vorstand entsandt werden. Außerdem wird ein Mitglied von beiden Gruppen gemeinsam in den Vorstand kooptiert. Nach dieser Einigung waren die Provinzvertreter trotzdem nicht bereit, noch einmal an der Versammlung teilzunehmen. Die Provinzvertreter werden diese Absprache zu Hause erörtern und dem Verband berichten.  
:Danach wurden die Wahlen vorgenommen.
:Danach wurden die Wahlen vorgenommen.


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Der diesjährige Verbandstag des österreichischen Eishockey Verbandes nahm einen bewegten Verlauf. Um die Vorkommnisse richtig zu sehen, muss man etwas in die Vergangenheit zurückgreifen. Als im Jahre 1923 in Österreich mit dem Eishockeyspiel mit der Scheibe begonnen wurde, gab es nur eine große Mannschaft, die des Wiener Eislauf Vereins; einige wenige Vereine führten daneben ein recht bescheidenes Eishockeydasein. Mit der Entwicklung dieses Sportzweiges im Rahmen des allgemeinen Sportaufschwungs nach dem Kriege wurde es auch bei den kleinen Eishockeyvereinen "lebendig", und die Folge davon war, das es bei einer Generalversammlun des Verbandes zu einem geschlossenen Vorgehen der kleinen Vereine kam. Von da an datierte eine starke Entwicklung des Eishockeysports, es kam zur Erstarkung der Hausmannschaft des Engelmann-Eisplatzes, die zunächst Pötzleinsdorfer Sport Klub und später EKE hieß, aber auch die übrigen Wiener Vereine entwickelten sich, und dank der Tätigkeit des damaligen Provinzreferenten des Verbandes, des derzeitigen Verbandskapitäns Weinberger, erwuchs ein immer größer werdender Provinzsport. Die Folge der Entwicklung war, das Österreich jahrelang an der Spitze des europäischen Eishockeysports maschierte und in den Jahren 1927 bis 1933 hervorragende Mannschaften ins Feld stellte.  
Der diesjährige Verbandstag des österreichischen Eishockey Verbandes nahm einen bewegten Verlauf. Um die Vorkommnisse richtig zu sehen, muss man etwas in die Vergangenheit zurückgreifen. Als im Jahre 1923 in Österreich mit dem Eishockeyspiel mit der Scheibe begonnen wurde, gab es nur eine große Mannschaft, die des Wiener Eislauf Vereins; einige wenige Vereine führten daneben ein recht bescheidenes Eishockeydasein. Mit der Entwicklung dieses Sportzweiges im Rahmen des allgemeinen Sportaufschwungs nach dem Kriege wurde es auch bei den kleinen Eishockeyvereinen "lebendig", und die Folge davon war, das es bei einer Generalversammlun des Verbandes zu einem geschlossenen Vorgehen der kleinen Vereine kam. Von da an datierte eine starke Entwicklung des Eishockeysports, es kam zur Erstarkung der Hausmannschaft des Engelmann-Eisplatzes, die zunächst Pötzleinsdorfer Sport Klub und später EKE hieß, aber auch die übrigen Wiener Vereine entwickelten sich, und dank der Tätigkeit des damaligen Provinzreferenten des Verbandes, des derzeitigen Verbandskapitäns Weinberger, erwuchs ein immer größer werdender Provinzsport. Die Folge der Entwicklung war, das Österreich jahrelang an der Spitze des europäischen Eishockeysports maschierte und in den Jahren 1927 bis 1933 hervorragende Mannschaften ins Feld stellte.  
:Dann kam ein Rückschlag, der teils auf den Mangel an Nachwuchs, teils auf die immer schwieriger werdenden wirtschaftlichen Verhältnisse zurückzuführen war. In dieser Zeit entstand eine Stimmung unter den Wienern Vereinen gegen die Verbandsleitung, der in erster Linie zu große Strenge bei der Einhaltung der Ordnung und der Bestimmungen vorgeworfen wurde. Bereits bei der vorjährigen Generalversammlung setzten die Wiener Vereine unter Führung von Ingenieur Engelmann eine Änderung in der Verbandsleitung durch, und an der Stelle von verdienten Funktionären zog eine Anzahl von Wiener Vereinsvertretern in den Verbandsvorstand ein, womit die Provinzvereine nicht einverstanden waren.  
:Dann kam ein Rückschlag, der teils auf den Mangel an Nachwuchs, teils auf die immer schwieriger werdenden wirtschaftlichen Verhältnisse zurückzuführen war. In dieser Zeit entstand eine Stimmung unter den Wienern Vereinen gegen die Verbandsleitung, der in erster Linie zu große Strenge bei der Einhaltung der Ordnung und der Bestimmungen vorgeworfen wurde. Bereits bei der vorjährigen Generalversammlung setzten die Wiener Vereine unter Führung von Ingenieur Engelmann eine Änderung in der Verbandsleitung durch, und an der Stelle von verdienten Funktionären zog eine Anzahl von Wiener Vereinsvertretern in den Verbandsvorstand ein, womit die Provinzvereine nicht einverstanden waren.  
:Die Provinzvereine führten heuer manche Umstäande, darunter die mangelnde Unterstützung von Seiten des Verbandes, auf die neue Zusammensetzung der Verbandsleitung zurück und wollten bei der diesjährigen Generalversammlung eine Änderung in der Verbandsleitung durchsetzen. Anstatt dessen sahen sie, dass Ihnen von Seiten der Wiener Vereine eine Wahlliste vorgelegt wurde, auf der nahezu ausschließlich Leute aus Eishockeysektionen von Wiener Vereinen aufschienen. Nachdem schon knapp nach Beginn der Tagung der Vertreter des SpV Leoben eine Beschwerde wegen ungenügender Unterstützung der Bundesländervereine durch die Verbandsleitung vorgebracht hatte, erhob sich bei der Verlesung des Wahlvorschlages - nachdem bereits der Präsident dr. Schwarz per acclamationem wiedergewählt worden war - als Generalredner Direktor Heinisch (Klagenfurt), der darauf verwies, dass die Bundesländervereine bis zum Vorjahr stets den Wienern die Leitung des Verbandes überlassen und zum Verband vertrauen hatten. Nun aber wollten sie sich nicht weiter von einem Wiener Vereinsparlament regieren lassen und forderten die Zweiteilung des Verbandes in einen Wiener und einen Bundesländerverband sowie einen Dachverband, der die österreichischen Angelegenheien zu führen hätte, wie dies im Fußball-, Handball-, Ski- und anderen Verbänden bereits der Fall war(?). Die Wiener wollten aber die Provinzvereine nicht herauslassen, verwiesen auf die erhöhten Kosten des Verbandbetriebes und räumten den Verbandsvereinen Minoritätssitze im Verbandsvorstand ein. Die Wiener Vereine standen unter der Führung der beiden großen Kunstbahnvereine, von denen die übrigen Wiener Klubs wegen des Trainings auf Kunsteisbahnen abhängig sind. Nach Ablehnung ihres Vorschlages schritten sie, da sie die Mehrheit hatten, zur Wahl; da erhoben sich die Vertreter der Verbandsvereine und verließen unter Protest die Verbandstagung. Der anwesende Gruppenführer der Sportsfront Regierungsrat Pfeifer griff nun ein und versuchte eine Vermittlung, konnte aber die Provinzvereine nur insoweit umstimmen, dass sie sich zu Verhandlungen bereit erklärten. Sie verließen den Verbandstag, und in ihrer Abwesenheit wählten die Wiener Vereine die bereits bekanntgegebenen Funktionäre.  
:Die Provinzvereine führten heuer manche Umstände, darunter die mangelnde Unterstützung von Seiten des Verbandes, auf die neue Zusammensetzung der Verbandsleitung zurück und wollten bei der diesjährigen Generalversammlung eine Änderung in der Verbandsleitung durchsetzen. Anstatt dessen sahen sie, dass Ihnen von Seiten der Wiener Vereine eine Wahlliste vorgelegt wurde, auf der nahezu ausschließlich Leute aus Eishockeysektionen von Wiener Vereinen aufschienen. Nachdem schon knapp nach Beginn der Tagung der Vertreter des SpV Leoben eine Beschwerde wegen ungenügender Unterstützung der Bundesländervereine durch die Verbandsleitung vorgebracht hatte, erhob sich bei der Verlesung des Wahlvorschlages - nachdem bereits der Präsident dr. Schwarz per acclamationem wiedergewählt worden war - als Generalredner Direktor Heinisch (Klagenfurt), der darauf verwies, dass die Bundesländervereine bis zum Vorjahr stets den Wienern die Leitung des Verbandes überlassen und zum Verband vertrauen hatten. Nun aber wollten sie sich nicht weiter von einem Wiener Vereinsparlament regieren lassen und forderten die Zweiteilung des Verbandes in einen Wiener und einen Bundesländerverband sowie einen Dachverband, der die österreichischen Angelegenheiten zu führen hätte, wie dies im Fußball-, Handball-, Ski- und anderen Verbänden bereits der Fall war(?). Die Wiener wollten aber die Provinzvereine nicht herauslassen, verwiesen auf die erhöhten Kosten des Verbandsbetriebes und räumten den Verbandsvereinen Minoritätssitze im Verbandsvorstand ein. Die Wiener Vereine standen unter der Führung der beiden großen Kunstbahnvereine, von denen die übrigen Wiener Klubs wegen des Trainings auf Kunsteisbahnen abhängig sind. Nach Ablehnung ihres Vorschlages schritten sie, da sie die Mehrheit hatten, zur Wahl; da erhoben sich die Vertreter der Verbandsvereine und verließen unter Protest die Verbandstagung. Der anwesende Gruppenführer der Sportfront Regierungsrat Pfeifer griff nun ein und versuchte eine Vermittlung, konnte aber die Provinzvereine nur insoweit umstimmen, dass sie sich zu Verhandlungen bereit erklärten. Sie verließen den Verbandstag, und in ihrer Abwesenheit wählten die Wiener Vereine die bereits bekanntgegebenen Funktionäre.  
:Wie man hört, wollen die Verbandsvereine einen konkreten Vorschlag ausarbeiten, auf ihrer Forderung nach Schaffung von Landesverbänden beharren und sich an die österreichische Sportsfront mit der Bitte um Unterstützung ihrer Forderung wenden. Die Krise im Eishockeysport besteht also weiter.<ref>SportTagblatt 9. April 1936, Seite 5</ref>
:Wie man hört, wollen die Verbandsvereine einen konkreten Vorschlag ausarbeiten, auf ihrer Forderung nach Schaffung von Landesverbänden beharren und sich an die österreichische Sportfront mit der Bitte um Unterstützung ihrer Forderung wenden. Die Krise im Eishockeysport besteht also weiter.<ref>SportTagblatt 9. April 1936, Seite 5</ref>


*Die Kommentierung des Verbandstages im Blatt "Freie Stimmen" am 08. April 1936 sieht den Ablauf, ohne von der Intervention von Regierungsrat Pfeifer zu berichten, als einen Bruch zwischen OeEHV und den Vereinen der Provinz.


===Saison 1936/37===
===Saison 1936/37===
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