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'''Der Gundelhof''', benannt nach der aus Tirol stammenden Familie Gundlach<ref name ="czeike638">vgl. {{Czeike|2|638||Gundelhof}}</ref>, war ein repräsentatives Bürgerhaus der [[Innere Stadt (Wien)|Stadt Wien]]. | '''Der Gundelhof''', benannt nach der aus Tirol stammenden Familie Gundlach<ref name ="czeike638">vgl. {{Czeike|2|638||Gundelhof}}</ref>, war ein repräsentatives Bürgerhaus der [[Innere Stadt (Wien)|Stadt Wien]]. | ||
== Lage == | |||
Der Gundelhof befand sich im [[Innere Stadt (Wien)|1. Wiener Gemeindebezirk]] im Bereich [[Bauernmarkt (Wien)|Bauernmarkt]] 4 / [[Brandstätte 5]] (Konskriptionsnummer 588). Nach Bildern muss er mit seinen rundbogigen Gewölbetüren mit vorspringenden Dächern und dem massiven Haustor, beides Verweise auf sein hohes Alter, ein imposanter Anblick gewesen sein. Der Gundelhof schloss die Brandstätte zum Bauernmarkt hin ab, sodass diese nur durch den Hof oder durch zwei Schwibbogen vom [[Stephansfreithof]] aus betreten werden konnte.<ref name ="czeike638"/> | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
=== | === 12. - 18. Jahrhundert === | ||
Die Liegenschaft, welche später unter dem Namen Gundelhof bekannt war, dürfte bereits im 13. Jahrhundert vorhanden gewesen sein. Damals gehörte sie der Familie Schüttwürfel, die vermutlich auch die dazugehörige Kapelle, die dem Heiligen Thomas geweiht war und seit 1343 belegt ist, gründete.<ref>vgl. Manuela Rechberger: ''Architektonische Konzepte im Umfeld König Ottokars II. Přemysl im Herzogtum Österreich''. Am Beispiel Paltrams vor dem Stephansfreithof. (ungedruckte Diplomarbeit, Wien, 2012, S. 26</ref> Erstmals der spätere Gundelhof, zusammen mit der Thomaskapelle, 1351 genannt. Es war damals im Besitz des Bürgermeisters [[Berthold Poll]]. 1422 wurde es zusammen mit der Kapelle vom Stadtanwalt [[Hans Zink]] verkauft. In diesem Zusammenhang wird es als das Haus, das "''weilent drei Häuser gewesen sind''", beschrieben.<ref name ="czeike638"/> | |||
1434-1461 gehörte das Haus dann Peter (Lorenz?) Strasser.<ref group="A">Der Bau der Thomaskapelle wurde in der älteren Literatur häufig ihm zugeschrieben, was inzwischen widerlegt ist. Nicht ausgeschlossen wird allerdings, dass dieser Fehler damit zusammenhängen dürfte, dass die Kapelle um 1450 erneuert wurde, vgl. {{Czeike|2||639|Gundelhof}}</ref> 1458 wohnte hier [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]], als er sich anlässlich der Landtagsausschreibung für 3 Tage in Wien aufhielt. Seit ca. 1461 gehörte das Haus Peter Strassers Witwe Kunigunde, die es 1490 ihrem zweiten Gatten Georg von Gundlach vermachte. Dieser ließ das Gebäude, das nach ihm den Namen Gundlhof erhielt, umbauen. Nachdem Georg von Gundlach 1515 Schulden nicht beglichen hatte, wurde der Gundelhof von der Schranne einem Gläubiger zugesprochen. In der Folge gab es mehrere Besitzerwechsel.<ref name ="czeike638"/> | 1434-1461 gehörte das Haus dann Peter (Lorenz?) Strasser.<ref group="A">Der Bau der Thomaskapelle wurde in der älteren Literatur häufig ihm zugeschrieben, was inzwischen widerlegt ist. Nicht ausgeschlossen wird allerdings, dass dieser Fehler damit zusammenhängen dürfte, dass die Kapelle um 1450 erneuert wurde, vgl. {{Czeike|2||639|Gundelhof}}</ref> 1458 wohnte hier [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]], als er sich anlässlich der Landtagsausschreibung für 3 Tage in Wien aufhielt. Seit ca. 1461 gehörte das Haus Peter Strassers Witwe Kunigunde, die es 1490 ihrem zweiten Gatten Georg von Gundlach vermachte. Dieser ließ das Gebäude, das nach ihm den Namen Gundlhof erhielt, umbauen. Nachdem Georg von Gundlach 1515 Schulden nicht beglichen hatte, wurde der Gundelhof von der Schranne einem Gläubiger zugesprochen. In der Folge gab es mehrere Besitzerwechsel.<ref name ="czeike638"/> | ||
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1877 wurde der Gundelhof von der Stadtbaugesellschaft, die ihn 1873 erworben hatte, demoliert und durch ein modernes Miethaus ersetzen. Dieses brannte im April 1945 aus, 1949 wurde es durch einen Neubau ersetzt.<ref name ="czeike639"/> Später war hier das Café Hönig. | 1877 wurde der Gundelhof von der Stadtbaugesellschaft, die ihn 1873 erworben hatte, demoliert und durch ein modernes Miethaus ersetzen. Dieses brannte im April 1945 aus, 1949 wurde es durch einen Neubau ersetzt.<ref name ="czeike639"/> Später war hier das Café Hönig. | ||
== Literatur == | == Literatur == |
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