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Als der unmittelbare Auslöser gelten Unruhen, die im Oktober 1596 die Stadt [[Steyr]] heimsuchten. Die Untertanen der Herrschaft Steyr sowie der Stifte [[Garsten]] und [[Gleink]] hatten die "Musterung de zehnten Mannes" verweigert, worauf der [[w:Burggraf|Burggraf]] von Steyr zwei Männer, Georg Fuchstaler und Georg Gössler, die als "Anführer" dieser Untertanen galten, inhaftierte und auf Befehl von Kaiser [[Rudolf II. (HRR)|Rudolf II.]] ohne Gerichtsverfahren am 13. November 1596 hinrichten ließ. Daraufhin brach im [[Traunviertel]] und im Gebiet zwischen der [[Enns]] und [[Ybbs]] ein offener Aufstand aus, der auf die Viertel "ober dem Manhartsberg" und "ober dem Wienerwald" übergriff.<ref name ="zwettl"/><ref>vgl. Otto Kainz: ''Das Kriegsgerichtsprotokoll im niederösterreichischen Bauernaufstand aus dem Jahre 1597'', 2008, S. 443</ref> | Als der unmittelbare Auslöser gelten Unruhen, die im Oktober 1596 die Stadt [[Steyr]] heimsuchten. Die Untertanen der Herrschaft Steyr sowie der Stifte [[Garsten]] und [[Gleink]] hatten die "Musterung de zehnten Mannes" verweigert, worauf der [[w:Burggraf|Burggraf]] von Steyr zwei Männer, Georg Fuchstaler und Georg Gössler, die als "Anführer" dieser Untertanen galten, inhaftierte und auf Befehl von Kaiser [[Rudolf II. (HRR)|Rudolf II.]] ohne Gerichtsverfahren am 13. November 1596 hinrichten ließ. Daraufhin brach im [[Traunviertel]] und im Gebiet zwischen der [[Enns]] und [[Ybbs]] ein offener Aufstand aus, der auf die Viertel "ober dem Manhartsberg" und "ober dem Wienerwald" übergriff.<ref name ="zwettl"/><ref>vgl. Otto Kainz: ''Das Kriegsgerichtsprotokoll im niederösterreichischen Bauernaufstand aus dem Jahre 1597'', 2008, S. 443</ref> | ||
== | == Der Aufstand == | ||
Am 24. November 1596 erhoben sich die Untertanen der Freiherrn [[Albrecht von Hoyos]] zu [[Persenbeug]], [[Ysper|Isper]], [[Emmersdorf an der Donau|Emmersdorf]] und [[Rachendorf]] und [[Wilhelm von Roggendorf]] zu [[Pöggstall]]. Es war geplant, Kaiser Rudolf II., der seit 1582 in [[w:Prag|Prag]] residierte, beziehungsweise dessen jüngeren Brüdern, den Erzherzögen [[w:Maximilian III. (Österreich)|Maximilian]] und [[w:Matthias (HRR)|Matthias]], die für ihn im Herzogtum Österreich unter der Enns die Regierungsgeschäfte führten, eine gemeinsame Beschwerdeschrift über die hohen Abgaben und Steuern sowie die vielen Dienstleistungen vorzulegen. Bei der Zusammenstellung von dieser wurden Bünde gebildet. Die Bauern (und auch Handwerker), die diesen beitraten, beschlossen bis zur Abstellung der Beschwerden ihren Grundherren und Vögten keinen Gehorsam leisten, keine Abgaben und Steuern bezahlen und keinen Robot verrichten. Außerdem verpflichteten sie sich zur Beteiligung an einem militärischen Aufgebot und zur Abgabe eines so genannten Eidkreuzers für ihre Aufnahme.<ref name ="zwettl"/> Kaiser Rudolf II. deklarierte ihr Entscheidung am 10. Dezember 1596 als Aufstand und forderte die Betroffenen unter der Androhung schwerer Strafen zur Aufgabe auf. Er kündigte die Entsendung eines Herolds an und ermahnte die Aufständischen, sich nach Verlesen des Generales durch den Herold zu besinnen und von der Rebellion Abstand zu nehmen.<ref name ="zwettl"/> | Am 24. November 1596 erhoben sich die Untertanen der Freiherrn [[Albrecht von Hoyos]] zu [[Persenbeug]], [[Ysper|Isper]], [[Emmersdorf an der Donau|Emmersdorf]] und [[Rachendorf]] und [[Wilhelm von Roggendorf]] zu [[Pöggstall]]. Es war geplant, Kaiser Rudolf II., der seit 1582 in [[w:Prag|Prag]] residierte, beziehungsweise dessen jüngeren Brüdern, den Erzherzögen [[w:Maximilian III. (Österreich)|Maximilian]] und [[w:Matthias (HRR)|Matthias]], die für ihn im Herzogtum Österreich unter der Enns die Regierungsgeschäfte führten, eine gemeinsame Beschwerdeschrift über die hohen Abgaben und Steuern sowie die vielen Dienstleistungen vorzulegen. Bei der Zusammenstellung von dieser wurden Bünde gebildet. Die Bauern (und auch Handwerker), die diesen beitraten, beschlossen bis zur Abstellung der Beschwerden ihren Grundherren und Vögten keinen Gehorsam leisten, keine Abgaben und Steuern bezahlen und keinen Robot verrichten. Außerdem verpflichteten sie sich zur Beteiligung an einem militärischen Aufgebot und zur Abgabe eines so genannten Eidkreuzers für ihre Aufnahme.<ref name ="zwettl"/> Kaiser Rudolf II. deklarierte ihr Entscheidung am 10. Dezember 1596 als Aufstand und forderte die Betroffenen unter der Androhung schwerer Strafen zur Aufgabe auf. Er kündigte die Entsendung eines Herolds an und ermahnte die Aufständischen, sich nach Verlesen des Generales durch den Herold zu besinnen und von der Rebellion Abstand zu nehmen.<ref name ="zwettl"/> | ||
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