292
Bearbeitungen
Langer (Diskussion | Beiträge) |
Langer (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 123: | Zeile 123: | ||
== Beispiel: Übersetzung des Bildtextes == | == Beispiel: Übersetzung des Bildtextes == | ||
Die im Eingangsbild abgedruckte erste Strophe des Liedes „Lokale Ausdrücke“ bezieht sich | Die im Eingangsbild abgedruckte erste Strophe des Liedes „Lokale Ausdrücke“ bezieht sich – man bedenke die Jahreszahl – auf ungefähr folgende Situation: Ein Herr aus dem [[wp-de:Bürgertum|Bürgertum]] ließ sich spätabends von einer [[wp-de:Droschke|Droschke]] chauffieren und zahlt dem Kutscher nur ein Drittel des geforderten Preises. Der Fahrer hat nun – nicht zuletzt wegen des Standesunterschiedes – kaum eine Möglichkeit, seine Forderung durchzusetzen. Was ihm bleibt, ist, seinem Ärger mit Beschimpfungen Luft zu machen; wobei er gezielt das (vermeintliche) Niveau des Fahrgastes zum Inhalt nimmt. | ||
* ''A Fiaker, der tuat für's Fahrn von an Herrn, bei der Nacht in der Leopoldstadt drei Gulden begehrn'' | * ''A Fiaker, der tuat für's Fahrn von an Herrn, bei der Nacht in der Leopoldstadt drei Gulden begehrn'' | ||
:„Bei der Nacht“ = spät abends/nachts; [[Leopoldstadt]] = Name des 2. Wiener Gemeindebezirkes | :„Bei der Nacht“ = spät abends/nachts; [[Leopoldstadt]] = Name des 2. Wiener Gemeindebezirkes; einer nicht unbedingt gut [[wp-de:Leumund|beleumdeten]] Gegend. „Begehren“: der Gebrauch dieses hochdeutschen Wortes ist bereits ironisch gemeint (schließlich steht dem [[Fiaker]] die Bezahlung ja zu). | ||
* ''der Herr sagt: Ich zahl' ein Gulden bloß nur, i glaub', für a Viertelstund fahr'n is das gnua!'' | * ''der Herr sagt: Ich zahl' ein Gulden bloß nur, i glaub', für a Viertelstund fahr'n is das gnua!'' | ||
:„Eine Viertelstunde“: Man kann davon ausgehen (siehe weiter oben: Unter- und Übertreibungen), daß die Fahrt länger als 15 Minuten gedauert hat. | :„Eine Viertelstunde“: Man kann davon ausgehen (siehe weiter oben: Unter- und Übertreibungen), daß die Fahrt länger als 15 Minuten gedauert hat. |
Bearbeitungen