Wienerisch: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Wiener Mundart wird tendenziell als weich und melodiös empfunden. Das liegt hauptsächlich an der [[wp-de:Lenisierung|Lenisierung]] („harte“ [[wp-de:Konsonant|Konsonanten]] wie ''t'', ''p'', ''k'' werden zu ''„d“'', ''„b“'', ''„g“'') sowie der Gewohnheit, [[wp-de:Vokal|Vokale]] bisweilen in die Länge zu ziehen und – je nach Gesprächssituation – auch zu [[wp-de:Modulation (Linguistik)|modulieren]]. [[wp-de:Vokal|Selbstlaute]] werden oft ganz anders ausgesprochen als im Hochdeutschen. Die entsprechenden Regeln sind jedoch äußerst komplex, da sie von vielen Faktoren abhängen. Auch dem Wiener selbst – so er nicht das Fachgebiet studiert hat – sind die Kausalitäten unbekannt; er [[wp-de:Intonation (Phonetik)|intoniert]] automatisch.
Die Wiener Mundart wird tendenziell als weich und melodiös empfunden. Das liegt hauptsächlich an der [[wp-de:Lenisierung|Lenisierung]] („harte“ [[wp-de:Konsonant|Konsonanten]] wie ''t'', ''p'', ''k'' werden zu ''„d“'', ''„b“'', ''„g“'') sowie der Gewohnheit, [[wp-de:Vokal|Vokale]] bisweilen in die Länge zu ziehen und – je nach Gesprächssituation – auch zu [[wp-de:Modulation (Linguistik)|modulieren]]. [[wp-de:Vokal|Selbstlaute]] werden oft ganz anders ausgesprochen als im Hochdeutschen. Die entsprechenden Regeln sind jedoch äußerst komplex, da sie von vielen Faktoren abhängen. Auch dem Wiener selbst – so er nicht das Fachgebiet studiert hat – sind die Kausalitäten unbekannt; er [[wp-de:Intonation (Phonetik)|intoniert]] automatisch.


Im Satz „Ich werde dir helfen“ zum Beispiel bleibt das erste ''i'' annähernd gleich, das zweite jedoch wird zum kurzen ''„a“''; das erste ''e'' wird scheinbar zu ''„i “'', das dritte hingegen zu einer Art ''„ö“''. Ergebnis: ''„Ii wia da hööfm!“'' (inhaltlich im Übrigen eine Drohung, im Sinne von „das werde ich dir abgewöhnen“). Stellt man den Satz um, bleibt die Bedeutung gleich, nicht aber die Silbenfärbung: ''„Dia wead ii hööfm!“''. In der Bitte „Hilf mir“ wiederum wird das ''i'' des [[wp-de:Verb|Verbs]] zu ''„ü“'': ''„Hüüf ma!“''. Hinzu kommt eine Vielzahl von Schattierungen, die in der Schrift keine Entsprechung finden. Der Vokal ''a'' etwa reicht von normal „heller“ Aussprache über [[wp-de:Nasalvokal|nasale]] Varianten und zunehmende [[wp-de:Verdumpfung|Verdumpfung]] stufenlos bis zum ''o''. (Vgl. die Dialektversionen von „heiß“ - „angelehnt“ - „Haus“ - „Hasen“ - „Hose“.)
Im Satz „Ich werde dir helfen“ zum Beispiel bleibt das erste ''i'' annähernd gleich, das zweite jedoch wird zum kurzen ''„a“''; das erste ''e'' wird scheinbar zu ''„i “'', das dritte hingegen zu einer Art ''„ö“''. Ergebnis: ''„Ii wia da hööfm!“'' (inhaltlich im Übrigen eine Drohung, im Sinne von „das werde ich dir abgewöhnen“). Stellt man den Satz um, bleibt die Bedeutung gleich, nicht aber die Silbenfärbung: ''„Dia wead ii hööfm!“''. In der Bitte „Hilf mir“ wiederum wird das ''i'' des [[wp-de:Verb|Verbs]] zu ''„ü“'': ''„Hüüf ma!“''. Hinzu kommt eine Vielzahl von Schattierungen, die in der Schrift keine Entsprechung finden. Der Vokal ''a'' etwa reicht von normal „heller“ Aussprache über [[wp-de:Nasalvokal|nasale]] Varianten und zunehmende [[wp-de:Verdumpfung|Verdumpfung]] stufenlos bis zum ''o''. (Vgl. die Dialektversionen von „heiß“ - „angelehnt“ - „Haus“ - „Hasen“ - „Hose“.)


Nämliches gilt für praktisch alle Selbst- und [[wp-de:Diphthong|Zwielaute]]; [[wp-de:Phrasierung|Phrasierung]] und Betonung im Satz sind dabei ebensowichtig. Daher gibt es auch keine einzige [[wp-de:Transkription (Linguistik)|Transkriptionsart]], die es dem Ortsfremden ermöglichen würde, einen geschriebenen Dialekttext korrekt auszusprechen. Selbst komplexe [[wp-de:Lautschrift|Lautschriften]] können hier nur ungefähre Anhaltspunkte liefern.
Nämliches gilt für praktisch alle Selbst- und [[wp-de:Diphthong|Zwielaute]]; [[wp-de:Phrasierung|Phrasierung]] und Betonung im Satz sind dabei ebensowichtig. Daher gibt es auch keine einzige [[wp-de:Transkription (Linguistik)|Transkriptionsart]], die es dem Ortsfremden ermöglichen würde, einen geschriebenen Dialekttext korrekt auszusprechen. Selbst komplexe [[wp-de:Lautschrift|Lautschriften]] können hier nur ungefähre Anhaltspunkte liefern.
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