Piefke: Unterschied zwischen den Versionen

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== Merkmale und Rezeption ==
== Merkmale und Rezeption ==
Ein Piefke wird hierzulande – abgesehen vom differierenden Wortschatz – anhand seiner [[wp-de:Intonation (Sprachwissenschaft)|Intonantion]] (Sprachfärbung) definiert. In erster Linie handelt es sich dabei um die als „abgehackt“ empfundene Sprechweise mit melodisch geringerem Tonumfang und zugleich abrupten Lautstärkeschwankungen bei der Betonung einzelner Silben.
Ein Piefke wird hierzulande –&nbsp;abgesehen vom differierenden Wortschatz&nbsp;– anhand seiner [[wp-de:Intonation (Sprachwissenschaft)|Intonantion]] (Sprachfärbung)<ref>Otto Back et al.: ''Österreichisches Wörterbuch – auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks (neue Rechtschreibung)'', hrsg. im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Redaktion: Herbert Fussy et. al., 41. neu bearb. Aufl., öbv hpt Verlagsg., 2009, S. 494.</ref><ref>''Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln.'' Hrsg. von der Dudenredaktion. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim [u. a.] 2009, S. 834.</ref> definiert. In erster Linie handelt es sich dabei um die als „abgehackt“ empfundene Sprechweise mit melodisch geringerem Tonumfang und zugleich abrupten Lautstärkeschwankungen bei der Betonung einzelner Silben.


Damit assoziiert man in Österreich einen herrischen Befehlston, der –&nbsp;zumindest bei älteren Generationen&nbsp;– Erinnerungen an das [[wp-de:Drittes Reich|Dritte Reich]] hervorruft; generell erklingt solche Redeweise zumindest als Merkmal eines sich überlegen fühlenden Besuchers. Sie vermittelt eine Melange all jener Eigenschaften, welche den Bewohnern Deutschlands zugeschieben werden: Besserwisserei, „Gründlichkeit“ (statt „Schlamperei“) und den Mangel an Gespür für Zwischentöne. Gefördert wird derlei nicht zuletzt von deutschen Touristen, die ihrem Selbstverständnis im Ausland oft die höhere [[wp-de:Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraft]] zugrundelegen.
Damit assoziiert man in Österreich einen herrischen Befehlston, der –&nbsp;zumindest bei älteren Generationen&nbsp;– Erinnerungen an das [[wp-de:Drittes Reich|Dritte Reich]] hervorruft; generell erklingt solche Redeweise zumindest als Merkmal eines sich überlegen fühlenden Besuchers. Sie vermittelt eine Melange all jener Eigenschaften, welche den Bewohnern Deutschlands zugeschieben werden: Besserwisserei, „Gründlichkeit“ (statt „Schlamperei“) und den Mangel an Gespür für Zwischentöne. Gefördert wird derlei nicht zuletzt von deutschen Touristen, die ihrem Selbstverständnis im Ausland oft die höhere [[wp-de:Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraft]] zugrundelegen.
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[[wp-de:Bayern|Bayern]] werden im Allgemeinen von der Bezeichnung Piefke ausgenommen. Ähnliches galt (und gilt, teilweise) auch für [[wp-de:Ostdeutschland|Ostdeutsche]]. In ersterem Falle wegen des gemeinsamen Sprachhintergrundes; in letzterem Falle ist die Begründung komplexer. Wurde die [[wp-de:Deutsche Demokratische Republik|DDR]] früher schlicht nicht mit „Deutschland“ identifiziert, ist es heute eine Art von Solidarisierung unter [[wp-de:Paria|Parias]] - dem hiesigen Piefke entspricht der dortige [[wp-de:Besserwessi|Besserwessi]]. Nicht zufällig entstand das lautmalerische [[wp-de:Pendant|Pendant]] „Ösi“ ''nach'' der Prägung des Wortes [[wp-de:Staatsbürgerschaft der DDR|Ossi]].<br>Neben Parallelen im Sprachgebrauch („Tischler“ statt „Schreiner“, etc.) liegt dem Österreicher zudem der oft subversive Humor Ostdeutscher näher als das lautstark Schenkelklopfende der beiderseitigen Nachbarn.
[[wp-de:Bayern|Bayern]] werden im Allgemeinen von der Bezeichnung Piefke ausgenommen. Ähnliches galt (und gilt, teilweise) auch für [[wp-de:Ostdeutschland|Ostdeutsche]]. In ersterem Falle wegen des gemeinsamen Sprachhintergrundes; in letzterem Falle ist die Begründung komplexer. Wurde die [[wp-de:Deutsche Demokratische Republik|DDR]] früher schlicht nicht mit „Deutschland“ identifiziert, ist es heute eine Art von Solidarisierung unter [[wp-de:Paria|Parias]] - dem hiesigen Piefke entspricht der dortige [[wp-de:Besserwessi|Besserwessi]]. Nicht zufällig entstand das lautmalerische [[wp-de:Pendant|Pendant]] „Ösi“ ''nach'' der Prägung des Wortes [[wp-de:Staatsbürgerschaft der DDR|Ossi]].<br>Neben Parallelen im Sprachgebrauch („Tischler“ statt „Schreiner“, etc.) liegt dem Österreicher zudem der oft subversive Humor Ostdeutscher näher als das lautstark Schenkelklopfende der beiderseitigen Nachbarn.


== Ursprung ==


[[Deutsche]]  mit entsprechender Sprachfärbung.<ref>Otto Back et al.: ''Österreichisches Wörterbuch – auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks (neue Rechtschreibung)'', hrsg. im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Redaktion: [[Herbert Fussy]] et. al., 41. neu bearb. Aufl., öbv hpt Verlagsg., 2009, S. 494.</ref><ref>''Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln.'' Hrsg. von der Dudenredaktion. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim [u. a.] 2009, S. 834.</ref>
In [[Deutschland]] ist es zumeist ein [[Synonymie|Synonym]] für einen Prahler oder einen Wichtigtuer.


== Verwendung ==
== Verwendung ==
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